Altkreis Brilon. Wie ist der Schulstart mit Masken-Pflicht gelaufen? Wo gab es Probleme, was lief reibungslos? Schulleiter und Schüler schildern ihre Erfahrungen.
Schultüten sind in den weiterführenden Schulen am ersten Schultag ohnehin unüblich. Aber „Maultaschen“ - sprich Mund- und Nasenschutz - sind in NRW Pflicht. Und Johannes Droste, Leiter des Briloner Gymnasiums Petrinum, charakterisiert den ersten Schultag uneuphorisch, aber treffend wie folgt „Es ist vernünftig gelaufen. Wir haben die Situation gut bewältigt. Aber der Tag war nicht frei von Herausforderungen. Und das hatten wir genauso erwartet.“
Nicht alles sei perfekt gewesen, so Droste weiter. Aber man könne ganz klar sagen, dass alle Schüler großes Verständnis für die Situation gezeigt und nach Kräften daran mitgearbeitet hätten, Unterricht möglich zu machen. Die Kollegen hätten aber unisono Zweifel daran geäußert, ob eine Maskenpflicht auf Dauer durchzuhalten sei. Aus pädagogischer Notwendigkeit müsse über eine Masken-Pause nachgedacht werden. Man arbeite an einem Konzept für eine verbindliche Frischluft-Pause. Hier und da, habe ein Schüler bzw. eine Schülerin auf dem Gang schlicht vergessen, die Maske anzulegen. „Aber das ist doch auch ganz normal“, so Droste.
Auf Unterrichtsausfall vorbereiten
„Mit zwei Herzen in einer Brust“ hat das Lehrerkollegium der beiden Standorte der Sekundarschule Medebach-Winterberg den ersten Schultag erlebt. „Die Maskenpflicht ist nicht einfach für die Schüler, aber wir freuen uns alle, dass wir endlich wieder Regelunterricht anbieten können“, berichtet Schulleiter Uwe Kruse. Schüler und Eltern waren vorab über Klassenräume und Eingänge informiert worden. Die neuen Fünftklässler und ihre Eltern wurden auf dem Schulhof zeitversetzt begrüßt, so dass alles rund lief.
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Bei aller Hoffnung auf einen regulären Schulalltag bereitet sich die Sekundarschule jedoch auch auf punktuelle oder übergreifende Unterrichtsausfälle vor. Die Lehrer haben sich bereits in den Ferien in die Lernplattform „Logineo“ eingearbeitet, die nun laufend mit Inhalten gepflegt wird, so dass die Schüler darüber den Unterrichtsstoff abrufen könnten. Außerdem ist die Schule in Gesprächen mit den Schulträgern, um die für die Förderung von sozial benachteiligten Schülern bereitgestellten Gelder abzurufen, mit denen Tablets angeschafft werden sollen.
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Am Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg waren alle 441 Schüler/innen zum ersten Unterrichtstag erschienen. „Zum Glück läuft wieder regulärer Schulalltag“, zeigte sich Schulleiter Dr. Markus Bohnensteffen erleichtert nach der langen Corona-Zwangsunterrichtspause. Aber natürlich mit allen Hygienevorschriften und Masken.
Kreative Lösungen finden
„In der großen Pause haben sich alle daran gehalten. Sollte bei den Temperaturen mal jemand Probleme mit der Atmung bekommen, werden wir sicherlich kreative Lösungen finden“, erklärt Dr. Bohnensteffen, dass der Schulbetrieb dem Maßnahmenkatalog des Landes angepasst und auf Marsberg heruntergebrochen sei.
So hat das Gymnasium drei Eingänge, die jeweils nur von bestimmten Jahrgangsstufen genutzt werden dürfen. Ob Klassenarbeiten mit oder ohne Masken geschrieben werden, soll noch geklärt werden. Am ersten Schultag fiel jedenfalls der Nachmittagsunterricht aus. Dr. Bohnensteffen: „Das ist an unserer Schule so üblich, damit die Eltern noch die ein oder anderen Schulmaterialien besorgen können.“ Vielleicht gibt es ja auch hitzefrei. Dr. Bohnensteffen: „Das entscheide ich tagesaktuell.“
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Auch am Berufskolleg Olsberg startete der Schulbetrieb mit Maskenpflicht. Die meisten Schüler störte der Mund-Nasen-Schutz, aber einhellige Meinung „Da müssen wir jetzt durch.“