Olsberg/Brilon. Bis die B7n bis Brilon gebaut ist, wird es dauern. Der Verkehr rollt durch die Dörfer. Oft zu schnell. Jetzt wird eine Lösung ins Spiel gebracht.

Wenn auch die Antfelder Bevölkerung für einen baldigen Weiterbau der Autobahn als B7n bis nach Brilon ist, so fordern sie zunächst einmal: „Blitzer auf der B7n“. Schützenhilfe versprechen sie sich dabei von Fraktionsvorsitzenden der SPD in Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty.

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Am Donnerstag war der Politiker im Rahmen seiner Rundreise durch das Sauerland in der Straße Sonneneck zu Gast, um sich ein Bild von der Raserei und der Lärmbelästigung auf der Durchgangsstraße zu machen, die den Dorfbewohnern so zu schaffen machen. Unterstützung bei ihrem Anliegen bekamen die Antfelder vom heimischen Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, Olsbergs SPD-Bürgermeisterkandidat Peter Rosenfeld, SPD-Landratskandidat Reinhard Brüggemann und einigen Lokalpolitikern aus Olsberg und Umgebung.

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Von zehn Lastern sind neun zu schnell

Als der Düsseldorfer Fraktionschef mit einer dreiviertel Stunde Verspätung aus Schmallenberg kommend eintraf, waren seine ersten Worte: „Entschuldigung, jetzt verstehe ich Ihre Verkehrssituation“. Auch wenn sein Zeitfenster ziemlich knapp bemessen war, hörte sich Kutschaty die Nöte der Antfelder an, die ihm Anwohner Henrick Matthiä schilderte. Danach hält sich kaum ein LKW an die vorgeschriebene Richtgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Matthiä: „Von zehn Lastern sind neun zu schnell.“ Gleiches gilt für die PKWs und die Motorräder, die am Berg richtig aufdrehen und sich sogar Rennen liefern. Außerdem wies er darauf hin, dass der Verkehr wegen der Baustelle am Autobahnzubringer und der damit verbundenen Umleitung über Olsberg derzeit um die Hälfte zurück gegangen sei. Wenn der Verkehr in ein paar Wochen wieder normal laufe, sei es nicht mehr auszuhalten.

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Fast lauter als in Essen

Und Anne Hammer, von deren Balkon Thomas Kutschaty einen ausgezeichneten Blick die Bundesstraße hatte, ergänzte: „Bei offenem Fenster zu schlafen ist unmöglich“. Hier ist es ja fast lauter als bei mir zu Hause in Essen, so Kutschaty. Betont gab sich der SPD-Spitzenpolitiker als aufmerksame Zuhörer. Versprechungen im Kommunalwahlkampf mied er.

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 Auf dem Balkon von Anne Hammer hatte Thomas Kutschaty einen guten Blick auf die B7 – und hören kann man dort den Verkehr zum Leidwesen der Anwohner auch sehr gut.
 Auf dem Balkon von Anne Hammer hatte Thomas Kutschaty einen guten Blick auf die B7 – und hören kann man dort den Verkehr zum Leidwesen der Anwohner auch sehr gut. © Joachim Aue

Kutschaty warf die Frage auf, warum nicht mehr geblitzt werde. Mit Radarkontrollen könnte man dem Problem Herr werden. Darin waren sich auch die Politiker, wie Peter Rosenfeld, der die darauf hinwies, dass es im benachbarten Hessen mehr Radarfallen gebe, einig. Dirk Wiese kündigte an, man werde in Kürze einen Antrag an den Hochsauerlandkreis stellen, damit möglichst bald verstärkte Radarkontrollen vorgenommen werden. Besser seien zwei stationäre Radarsäulen.

Selbst wenn man das Problem mit der Raserei in den Griff bekomme, dürfe man den Weiterbau der Trasse bis Brilon nicht aus den Augen verlieren. Es sei Zeit, dass das Projekt realisiert werde, so Olsbergs SPD-Fraktionschef Rudolf Przygoda.

Trassenführung festlegen

Wiese unterstrich noch einmal, wie wichtig die Trasse für die Region sei. Straßen-NRW müsse schnellstmöglich eine Trassenführung festlegen. Schließlich gab es doch noch etwas Wahlkampf: Thomas Kutschaty bezweifelte, dass der Weiterbau der B7n, dessen Straßenführung bis Altenbüren – Stand heute – unstrittig ist, bei der derzeitigen Landesregierung oberste Priorität genieße.

Politiker und Anwohner waren sich aber einig, es müsse kurzfristig etwas geschehen, zumal sich die geplante neue Anbindung des Dorfes an der Einmündung zum Sonnenecke an die Bundesstraße sich in die Länge zieht.