Winterberg/München. Der ADAC unterzieht 20 Städte einem Tourismuscheck für Nachhaltigkeit. Wie gut funktioniert Urlaub ganz ohne Auto? So schneidet Winterberg ab.

Ohne eigenes Auto in Ferienorte im ländlichen Raum zu verreisen - das ist keine Zukunftsvision, sondern vielfach möglich. Eine Untersuchung des ADAC zeigt aber, dass das Angebot nachhaltiger Mobilitätsangebote in vielen Kommunen ausbaufähig ist. Die Stadt Winterberg im Hochsauerlandkreis scheidet bei dem Test ziemlich gut ab. Die ADAC hast nur wenig Kritikpunkte. Mängel gibt es demnach vor allem bei dem Themen Information – und auch bei dem nachhaltiges Mobilitätsangebot vor Ort. Ein Kritikpunkt: Es fehlen E-Scooter.

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Der ADAC hat 20 beliebte Tourismusorte in Deutschland abseits der Großstädte und Ballungsräume auf das Angebot nachhaltiger Mobilität überprüft. Demnach bietet das umfangreichste touristische Mobilitätsangebot Wernigerode im Harz in Sachsen-Anhalt.

Die Stadt hat als einziger Urlaubsort die Grundanforderungen in allen elf Prüfbereichen vollständig erfüllt. An zweiter Stelle mit jeweils zehn erfüllten Bereichen folgen Winterberg Bad Mergentheim in Baden-Württemberg und Oberstdorf in Bayern.

Kategorie An- und Abreise

In der Kategorie An- und Abreise erfüllen vier Orte alle grundlegenden Anforderungen – Bad Mergentheim, Binz, Wernigerode und Winterberg. Es gibt Haltestellen für Bahn, Fern- und Linienbus, eine Rad-Mitnahme in Regionalbahnen, einen Gepäcktransport und die abschließende Fahrt zum Quartier per Taxi, Bus oder Abholung.

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Kategorie Mobilität vor Ort

Ein ähnliches Bild zeigt die Kategorie Mobilität vor Ort. Hier geht es um öffentlichen Nahverkehr, kurze Umsteigezeiten sowie Gäste- oder Kurkarten, die eine vergünstigte oder kostenlose Nutzung des ÖPNV beinhalten. Aber auch um Angebote der individuellen Mobilität wie etwa Autovermietung oder Verleih von Fahrrädern. Alle Anforderungen in dieser Kategorie konnten Oberhof, Oberstdorf, Wernigerode und Winterberg erfüllen. Die übrigen 16 Orte schnitten dagegen vergleichsweise schlecht ab.

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Kategorie Info und Kommunikation

Auch in der Kategorie Information und Kommunikation schneidet Winterberg gut ab. Der ADAC bemängelt allerdings einen Mangel an Infostellen und die Webseite des Verkehrsverbundes. Die Touristische Webseite und die Broschüren werden für gut befunden. Erfreulich: In allen 20 Orten im ländlichen Raum gab es elektronisch abrufbare Verkehrspläne.

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Mit nur vier erfüllten Prüfbereichen ist Haren (Ems) in Niedersachsen Schlusslicht.

ADAC kritisiert fehlende E-Scooter und E-Motorroller

Die Angebote an nachhaltiger Mobilität gingen nur selten über das - in der ADAC Untersuchung - als Pflichtangebot definierte Grundprogramm hinaus. Neue Mobilitätsformen, die noch nicht als verpflichtend bewertet wurden, gab es nur in wenigen Fällen oder gar nicht. E-Scooter und E-Motorroller waren nur in jeweils einem Ort verfügbar – nämlich Bad Mergentheim. Ridesharing-Angebote überhaupt gar nicht. Mietautos mit Elektro- oder Hybridantrieb gab es nur in neun der untersuchten Kommunen. Aus Sicht des ADAC bietet die Verfügbarkeit nachhaltiger Mobilitätsangebote die Chance, Urlaube ohne eigenes Auto gerade in ländlichen Tourismusorten deutlich attraktiver zu machen.

Ausführliche Informationen sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/tests/nachhaltige-mobilitaet-in-tourismusorten