Medebach. Straßenmalerfestival wegen Corona umgeplant: 100 Teilnehmer malen nicht gemeinsam in der Innenstadt, sondern vor ihrer Haustür. So lief es.
Eigentlich sollte am vergangenen Wochenende (27./28.6.) das erweiterte, zweitägige Straßenmalerfestival in Medebach steigen. Viele tolle Dinge hatte das Orga-Team rund um Dagmar Köster für dieses Stadtfest geplant. Im Zentrum dieser farbenfrohen Kulturveranstaltung sollten, wie schon seit 20 Jahren, die Straßenmaler aus aller Welt stehen.
Sicherlich hätten sie dann auch wieder die Innenstadt in eine gigantische Leinwand verwandelt. Doch auch das Rahmenprogramm mit Shows, Disco, Ausstellungen, farbenfroher Parade, Konzerten, Body Painting und jeder Menge Überraschungen konnte sich sehen lassen. Das findet jetzt alles auf jeden Fall im kommenden Jahr statt.
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Doch so ganz ohne die in Medebach so beliebte Straßenmalkunst sollte das Festwochenende nicht vorbeiziehen. Deshalb hatte das Orga-Team im Vorfeld per Video zur ersten Straßenmaler-Home-Challenge aufgerufen. Fast 100 Freunde der vergänglichen Straßenmalkunst erschufen daraufhin in ihren Einfahrten oder Gärten am Wochenende mit viel Herz, Talent und Kreide farbenfrohe Kunstwerke. Der jüngste Maler war der erst zwei Jahre alte Elias Ricken.
Teilnehmer schicken Fotos ihrer Bilder
Dabei entstanden kunterbunte Bilder mit Themen aus Film und Fernsehen. Neben Tierporträts, und Bildern von Persönlichkeiten wurden auch politische Themen auf das Pflaster gebracht. Natürlich war auch das so viele Bereiche bestimmende Thema Corona phantasievoll umgesetzt worden.
Der Medebacher Touristikchef Michael Aufmhof freute sich über die vielen Teilnehmer und bedankte sich bei den eifrigen Künstlern. Er resümierte: „Es ist toll zu sehen, wie wichtig für die Einwohner das Straßenmalerfest ist und gut zu wissen, dass wir mit dem erweiterten Konzept für das Festival im kommenden Jahr goldrichtig liegen.“
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Tiefgarage verschönert
So war es am Sonntagnachmittag (28.6.) für die Jury gar nicht leicht, die Plätze zu vergeben. Am Ende gewann in der Erwachsenenklasse Marlene Esten mit einem in Dreiecke aufgeteilten Queen-Porträt.
Auch die Medebacher Profimalerin Melina Berg war Teil dieser Jury. Sie hatte selbst an zwei Tagen in der Tiefgarage eine beeindruckende Naturszene vom Wald aus mit Blick auf die Medebacher Kirche in Acryltechnik an die Wand gemalt.
Die Passanten hatten die Möglichkeit, diesen kreativen Prozess live mitzuerleben und viele nutzten die Möglichkeit, mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen. Nun kann dieses 3D-Gemälde noch lange bewundert werden und wird sicherlich noch vielen Betrachtern ein anerkennendes Lächeln ins Gesicht zaubern.
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Siegerehrung via Livestream übertragen
Die Künstlerin hat sich für dieses Motiv entschieden, weil sie immer gerne in ihre Heimat zurückkehrt und die Nähe der Stadt Medebach zur idealen Ausspann- und Wanderidylle in der direkten Umgebung festhalten wollte. Sie erklärt: „Die atemberaubende Natur mit den Wildtieren um Medebach herum lässt mich bei langen Spaziergängen mit meinem Hund immer ganz schnell den Alltagsstress vergessen.“
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Über Facebook gab Bürgermeister Thomas Grosche bei einer Liveübertragung der Siegerehrung die Gewinner der Prämien bekannt. Er fand es sehr beeindruckend, dass auch Gäste aus Neckarsulm, Troisdorf und der Lüneburger Heide, die zurzeit in Medebach Urlaub machen, an der Challenge teilgenommen hatten. Er appellierte an die Zuschauer: „Kommen Sie doch auch einmal in der Tiefgarage vorbei und schauen Sie sich das dort entstandene Kunstwerk an.“
Auf jeden Fall sind die Weichen für das Straßenmalerfestival 2021 gestellt und die Verantwortlichen steigen direkt wieder in die Planungen ein. Denn nach dem Straßenmalerfest ist vor dem Straßenmalerfest.