Winterberg. Der Einsatz dauerte bis in den Abend. Sondereinsatzkräfte der Polizei ermitteln im Raum Winterberg. Nun wird das Beweismaterial ausgewertet.

Es war ein Großeinsatz der Polizei. Eigens aus Bochum war die Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit (BFE) am Freitag angerückt, um ein Haus in einem Winterberger Ortsteil zu durchsuchen (wir berichteten). Bis in den Abend hatte der Einsatz gedauert. Dabei waren umfangreiches Datenmaterial und Datenträger sichergestellt worden, wie die Polizei schon am Wochenende bestätigte.

Unschuldsvermutung gilt

Um welche Verdachtsmomente es sich konkret handelt, wollte die zuständige Staatsanwaltschaft in Arnsberg auch am Montag nicht sagen. „Die Ermittlungen dauern an, das geht auch nicht von heute auf morgen. Solange gilt die Unschuldsvermutung und so lange können wir auch keine weiteren Angaben zu dem Fall machen“, sagte Oberstaatsanwältin Claudia Rosenbaum auf Anfrage unserer Zeitung.

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Mit der Durchsuchung sei nun zunächst das Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Erst nach der Auswertung des Beweismaterials könne man sagen, ob es zu einer Anklage gegen die Person komme oder nicht.

Einer der ersten Einsätze im HSK

Für die noch relativ junge Sondereinheit der Polizei war es einer der ersten Einsätze im HSK. „Ich kann mich nicht erinnern, dass die BFE hier bei uns schon einmal ermittelt hat“, so die Oberstaatsanwältin. Innenminister Reul hatte die Einheit im Februar 2019 in Dienst gestellt. Andere Bundesländer verfügten bereits vorher über ähnliche Formationen: „Die BFE soll in brenzligen Situationen gerichtsfeste Beweise sichern. Mit Köpfchen und notfalls auch mit Kraft“, hatte der Innenminister gesagt.

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Gegen Straftäter vorgehen

Die Aufgabe der neuen Einheiten: Sie gehen bei Demonstrationen, Razzien und Ausschreitungen gegen Störer und Straftäter vor. Rechtsbrüche von Gewalttätern dokumentieren sie gerichtlich verwertbar. An Brennpunkten wenden sie spezielle Zugriffstechniken an, um Straftäter aus der Masse herauszunehmen. Es geht aber auch um Durchsuchung von Objekten und um die Sicherung von Beweismaterial - wie offenbar im Fall von Winterberg. Frühestens in der kommenden Woche, so die Oberstaatsanwältin sei möglicherweise mit neuen Erkenntnissen zu rechnen.