Marsberg/Brilon. Minigolf, Radeln oder am See entspannen: Im Heimatcheck schneiden die Freizeitangebote im Altkreis Brilon gut ab – außer in einer Stadt.

Endlich Freizeit. Endlich frei von der Arbeit und endlich Zeit, etwas Schönes zu unternehmen, mit Freunden, allein oder der Familie. Vielleicht eine Runde Minigolf spielen oder mit den Kindern den Naturerlebnis Wald in Meerhof erkunden, mit dem Mountainbike eine Runde um den Priesterberg drehen oder das Besucherbergwerk Kilianstollen erkunden. Die Bürgerwiese am Diemelradweg ist auch immer gerne Ziel aller Altersgruppen, wie vor allem auch der Diemelsee. Das sind nur einige von vielen Möglichkeiten in der Stadt Marsberg.

Mit den Freizeitangeboten in der Region scheinen die Bürger recht zufrieden zu sein. In unserer Befragung zum WP-Heimatcheck gaben die Teilnehmer den Freizeitangeboten in den sechs Altkreisstädten in der Gesamtwertung eine 2,56.

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Das ist ein gutes Ergebnis. Am wenigsten, aber dennoch zufrieden sind die Marsberger. Sie gaben den Freizeitangeboten in der Stadt an der Diemel eine 3,32 und sind damit wieder Schlusslicht in der Wertungsskala.

Diemelsee mit Strandbädern

„Warum die Marsberger ihren Freizeitangebote nur eine 3,32 geben, vermag ich nicht zu beurteilen“, sagt Michael Schröder, Geschäftsführerin Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg. Sie könne nur Vermutungen anstellen.

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„Möglicherweise ist vielen gar nicht präsent, welch vielfältige Möglichkeiten es vor Ort gibt?“, fragt sie sich. Den vielen Vereinen, die in der Stadt und in den Ortschaften den Freizeitbereich für Sport, Kultur und Erleben maßgeblich mitgestalten, werde diese Bewertung ihrer Meinung nach nicht gerecht.

„Viele Marsberger trauern vielleicht auch dem fehlenden Freibad nach“, mutmaßt sie. Viele Jahrzehnte war es in den Sommermonaten ja der Freizeitspaß vieler junger und alter Badewilliger. Michaela Schröder: „Nun, wir haben einen Diemelsee mit Strandbädern und verschiedenen Badebuchten.“ Hier müsse man allerdings das Thema Mobilität und Erreichbarkeit näher in Augenschein nehmen.

Viele Angebote seien tatsächlich insbesondere für Kinder und Jugendliche nicht gut zu erreichen.

Bionik-Pfad in Giershagen

Gleiches gelte je nach Ausgangspunkt für den Bogenparcours oder den Beach-Volleyballplatz in Ober- und Niedermarsberg, den Bionikpfad mit Meilerplatz in Giershagen, den Golfplatz in Westheim oder den Naturerlebnispfad in Meerhof und und und.

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Michaela Schröder: „Daran müssen wir arbeiten und ich hoffe, dass wir über interkommunale Kooperationen im Bereich Leader oder die Regionale 2025 förderungsfähige Lösungen finden.“

Am Besten schneidet die Stadt Winterberg wieder ab mit einer 1,96, vor Medebach mit einer 2,18. Die guten Ergebnisse erstaunen Michaela Schröder wenig.

Kommentar- Haperts an der Außendarstellung?

Mit einer 3,32 sind die Freizeitangebote in und um Marsberg herum meiner Meinung nach wirklich zu schlecht weggekommen. Das haben sie nicht verdient. Sicher, etwas mehr kann es immer sein. Ein Trail-Ground wie in Brilon mit vorgegebenen Streckenführungen ist für Einheimische ein tolles Freizeitangebot, ebenso zieht es Auswärtige an. Auch in Winterberg gibt es einen Trailpark und einen Bikepark. Nicht zu vergessen die Bademöglichkeiten draußen im Sommer.

Ich glaube auch, dass viele Marsberger ihrem geschlossenen Freibad hinterhertrauern. Ich gehöre dazu. So schön die Bürgerwiese auf dem ehemaligen Gelände des Freibades auch geworden ist. Keine Frage. Wehmut an die Freibadzeit bleibt trotzdem. Ja, sicher, manche der Freizeitangebote in Marsberg sind nicht für jeden gut erreichbar, wie der Naturerlebnis-Pfad in Meerhof oder der Bionik-Pfad in Giershagen. Michaela Schröder, Geschäftsführerin Stadtmarketing Marsberg, macht das für das schlechte Abschneiden im Heimatcheck mitverantwortlich und erhofft sich hier „förderfähige Lösungen“ seitens Leader oder der Regionale 2025. Doch bis die kommen und ob überhaupt, vergehen doch wieder viele Jahre. Da müssten schon schnellere und einfachere Lösungen her. Die schlechte Erreichbarkeit mancher Freizeitangebote ist meiner Meinung nach auch nicht der ausschlaggebende Grund für die schlechte Bewertung der Marsberger. Die Bergrodelbahn am Sternrodt bei Bruchhausen ist für die Olsberger auch nicht mal eben so zu erreichen. Eben so die Fly-Line Winterberg.

Aber da muss ich Michaela Schröder Recht geben. Was ist mit dem Riesenangebot an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten im Stadtgebiet Marsberg durch die Vereine? Jugendfußball, Reiten, Musik, Singen, Tennis, Schwimmen, Volleyball, Judo oder Schach, Golfen und und und. Gleiches gilt für den kulturellen Bereich. Ist das etwa nichts? Scheinbar haperts an der Außendarstellung?!

„Winterberg als touristischer Klassenprimus im Sauerland, hat einfach ein sehr umfangreiches Freizeitangebot für Bürgerinnen und Bürger, aber eben auch für mehr als 2 Millionen Tagesbesucher und Übernachtungsgästen, die mit mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen zu Buche schlagen.“ Medebach habe mit dem Center Parcs Hochsauerland ebenfalls einen starken Treiber an der Seite, der mit dem touristischen Angebot auch die Freizeitmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung bediene.

Brilon liegt mit einer 2,55 genau im Notendurchschnitt, Olsberg auch mit einer 2,6. Das Ergebnis nimmt Rüdiger Strenger, Geschäftsführer der BWT - Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH, mit Genugtuung zur Kenntnis.

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„Ich bin damit zufrieden“, sagt er und sieht es als „gerechtfertigt“ an. Er spricht von einem umfangreichen Freizeitangebot für beide Städte. „Wir leben dort, wo andere Menschen Urlaub machen und haben in beiden Städten eine hervorragende Freizeitinfrastruktur.“

Waldfreibad Gudenhagen

Vor allem im Aktivbereich mit Wandern, Radfahren aller Art, Wintersport, Bademöglichkeiten vom Waldfreibad Gudenhagen über Alme bis zum Aqua in Olsberg, Golf, Bogenschießen, Reitsport und vieles mehr. Dazu benennt er ein „sehr aktiven Vereinsleben“ mit seinen vielfältigen Freizeitangeboten im Sport, den Schützenvereinen und den Kulturinitiativen.

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Strenger: „Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es ein sehr umfangreiches Kultur- und Veranstaltungsangebot.“

In der Kur- und Konzerthalle Olsberg und im Bürgerzentrum Brilon gebe es sehr viele Veranstaltungen von unterschiedlichen Anbietern und Organisationen. Mit dem neuen Kino in Brilon erhofft er sich einen weiteren Besuchermagnet, das gleiche für den Kneipperlebnispark in Olsberg.

Für Jugendliche allerdings könnte das Angebot noch verbessert werden, schränkt er ein. Strenger: „Man muss aber die Größe der beiden Städte im Auge halten.“ In den vergangenen Jahren sei in diesem Bereich die Freizeitinfrastruktur ständig ausgebaut worden. So soll das Angebot im Trail-Ground Brilon weiter verbessert werden.

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