Olsberg. Die Stadt Olsberg hat im Bereich Sauberkeit beim Heimat-Check gut abgeschnitten. Doch ein Treffen mit dem Ordnungsamt zeigt, wo es Probleme gibt.

Die Sonne scheint heiß auf die Köpfe der Baubetriebshof-Mitarbeiter. In ihren orangenen Latzhosen sind sie schon von weitem durch den Kurpark zu sehen. Und zu hören, denn der Hochdruckreiniger röhrt über die Wiesen hinweg, die zum Tretbecken des Kneipp Erlebnisparks in Olsberg gehören. Zwei Männer kümmern sich heute darum, dass das Tretbecken sauber ist. Einer spritzt es mit dem Hochdruckreiniger ab, der andere fegt die Ränder mit einem breiten Besen. Bernd Pape, Leiter des Baubetriebshofes, betont, dass täglich noch viel mehr Mitarbeiter im Einsatz sind, um die Stadt sauber zu halten. Egal, ob die Sonne scheint oder Regen prasselt.

Gute Noten für Olsberg

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47,5 Prozent der Olsberger haben ihrer Stadt eine Zwei für die Sauberkeit gegeben. 20,1 Prozent eine Drei. 18,7 Prozent sogar eine eins. Das bedeutet, dass weit über die Hälfte der Heimatcheck-Teilnehmer aus Olsberg mit der Sauberkeit in ihrer Stadt zufrieden sind. Insgesamt hat die Stadt mit einer 2,33 im Altkreis Brilon als eine der besten Städte abgeschnitten, was das Thema Sauberkeit angeht. Bernd Pape lächelt zufrieden, wenn er das hört.

„Es ist ein schönes Gefühl, dass die Leute unsere Arbeit anerkennen“, sagt er, wenn er von den Ergebnissen hört. Dahinter steckt viel Arbeit. 21 Menschen arbeiten für den Baubetriebshof. Fünf bis zehn von ihnen sind täglich für die Sauberkeit in der Stadt unterwegs – „je nach Jahreszeit und Aufwand“, sagt Bernd Pape.

Müll achtlos weggeworfen

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Doch auch in Olsberg gibt es einige Probleme. „Wir müssen es irgendwie schaffen, dass nicht mehr so viel Müll achtlos auf die Straße oder die Wiese geworfen wird. Überall stehen Mülltonnen, alle paar Meter. Trotzdem scheint es einige Menschen zu überfordern, die auch zu nutzen.“ Bernd Pape deutet auf einen der großen, schwarzen Tonnen, die in Sichtweite stehen. „Die sind extra neu und sehr groß. Wir leeren sie oft genug, zwei bis dreimal pro Woche. Zu voll sollten sie nicht sein.“ Besonders am Mehrgenerationenspielplatz und den Bushaltestellen würde Müll achtlos beiseite geschmissen.

Jugendliche sollen sich treffen

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Besonders Jugendliche, die sich im Kurpark treffen, würden oft Müll hinterlassen. „Wir befürworten, dass sich Jugendliche in öffentlichen Räumen treffen“, sagt Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Olsberg. „Aber an allen Ecken und Enden stehen Mülleimer, die man benutzen kann. Und ist es nicht viel cooler, wenn man Verantwortung für seine Umwelt übernimmt und den Müll auch dementsprechend versorgt?“ Würde nicht mehr so viel Müll weggeworfen, habe der Baubetriebshof eine ganze Ecke weniger Müll, betont Bernd Pape. „Jeder kann seinen Beitrag leisten.“

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Dabei sammelt der Baubetriebshof nicht nur weggeworfenen Müll ein, sondern pflegt die Grünanlagen, hält die Uferböschungen im Kurpark frei, reinigt die Abfallbehälter, sorgt für das Befüllen der Hundebehälter, reinigt Bänke und Straßen. Spielgeräte werden von den Mitarbeiter genauso sauber gehalten wie der Bewegungsparcours im Kurpark. Eine externe Firma greift dem Baubetriebshof neuerdings unter die Arme, kümmert sich beispielsweise um das Reinigen des Schulgeländes. „Wie oft wir bestimmte Bereiche sauber machen richtet sich nach der Intensität der Nutzung“, so Bernd Pape. So würden die Spielplätze mit am häufigsten sauber gemacht.

Nachhaltig sauber

Bernd Pape macht auf die Anschaffung neuer Geräte aufmerksam, die beispielsweise helfen sollen, das Unkraut zwischen den Pflastersteinen zu beseitigen – chemiefrei. Ein Heißwassergerät soll beispielsweise das Unkraut in der Innenstadt mieffrei beseitigen. Das funktioniert, indem das Gerät dafür sorgt, dass das Eiweiß im Unkraut stockt und die Pflanzen so keine Wachstumschance mehr haben. „Der Bürgermeister hat sich auf die Fahne geschrieben, die Stadt chemiefrei zu pflegen“, sagt Bernd Pape. Er findet die Idee gut.

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Die Stadtverschönerung und die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre haben noch einmal für viel Arbeitsaufwand für den Baubetriebshof gesorgt. „Und jetzt müssen wir mit der Pflege auch dran bleiben. Sonst sind wir in ein paar Jahren wieder am Anfang. Wir dürfen uns nicht ausruhen.“

>>>HINTERGRUND<<<

Die Umfrage zum Heimat-Check haben wir geplant, als von der Corona-Krise und ihren Auswirkungen noch nichts zu spüren war. Und doch haben wir uns bewusst dazu entschlossen, Ihnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihr Wohnumfeld zu benoten. Beim Heimat-Check handelt es sich um eine nicht-repräsentative Umfrage. Er soll ein Stimmungsbild wiedergeben.

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Laut Dr. Ana Moya, die für die Auswertung zuständige Statistik-Expertin, funktioniert das: „Der Heimat-Check liefert wegen der großen Beteiligung ein gutes Stimmungsbild. Es wurde darauf geachtet, dass in jedem Ort eine ausreichende Teilnehmerzahl erreicht wurde, um aufschlussreiche Aussagen treffen zu können.“

Moya vermutet,dass unter den Teilnehmern diejenigen Personen in der Mehrzahl waren, für die ihr Ort eine eher wichtige Bedeutung hat. In diesem Fall fiele das Zeugnis bei einer repräsentativen Befragung wohl etwas anders aus als beim Heimat-Check.