Altkreis Brilon. Seit Corona steigt die Zahl der wilden Müllkippen im Altkreis. Wieso das so ist und warum jeder Bürger das Abladen des Mülls ausbaden muss.

Laminat, Reifen oder das alte Geschirr: Im Altkreis Brilon wird Müll oft illegal am Straßenrand oder im Wald weggeworfen. Sogenannte illegale Müllkippen sind schon lange ein Problem – seit Corona steigt die Zahl der Vorfälle allerdings deutlich, wie der Baubetriebshof Olsberg bestätigt.

Anhänger auf und Müll auf die Straße geworfen

„Wilde Müllkippen werden zunehmend zum Problem“, sagt Bernd Pape, Leiter des Baubetriebshofes Olsberg. Anhängerweise werde Müll weggeworfen.

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„Wir hatten schon den Fall, dass jemand mit seinem Wagen die Hasley hochgefahren ist und irgendwann nicht mehr weitergekommen ist. Der hat einfach seinen Anhänger aufgemacht und Laminat mitten auf die Straße geworfen“, berichtet Bernd Pape.

Zu Beginn der Corona-Krise vermehrt wilde Müllkippen

Seit Corona seit die Zahl wilder Müllkippen in Olsberg sogar angestiegen. „Möbelteile werden derzeit häufiger weggeworfen – wahrscheinlich, weil alle Menschen gerade ihre Häuser und Wohnungen renovieren“, sagt Bernd Pape. Auch in Brilon sei es zu Beginn der Corona-Krise mehrfach zu illegaler Müllabladung gekommen. Die Pressestelle der Stadt Brilon betont allerdings, dass wilde Müllkippen nicht erst seit Corona ein Problem seien.

Geldstrafe

Die Verurteilung nach § 326 StGB wegen wilder Müllentsorgung kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren nach sich ziehen. Auch der Versuch ist strafbar. Wurde fahrlässig gehandelt, reduziert sich die Strafe auf eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

Meist werde der Müll dort abgeladen, wo er nicht direkt zu sehen sei. In einer Böschung, einem Waldstück - eher außerhalb der Stadt. Das bestätigt sowohl Bernd Pape für Brilon als auch Andrea Wind, Pressesprecherin der Stadt Brilon. „Bestimmte Hotspots gibt es nicht. Im Allgemeinen wird der Müll dort abgeladen, wo man nicht gesehen wird und wenig andere Menschen unterwegs sind, zum Beispiel im Wald, am Waldrand oder anderen abgelegenen und dunklen Stellen“, so Andrea Wind.

Hinweise aus der Bevölkerung sehr wichtig

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Wie oft der Müll abgeladen wird, sei unterschiedlich. „Das lässt sich nicht genau beantworten, da nicht jeden Tag und nicht jede Woche das gesamte Stadtgebiet abgefahren und kontrolliert werden kann. Vielfach werden wilde Müllkippen erst aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung entdeckt. Manchmal gibt es mehrere Hinweise pro Woche, manchmal mehrere Wochen keinen einzigen Hinweis“, erklärt Andrea Wind. „Manchmal finden wir persönliche Unterlagen in dem Müll, dann ist es recht leicht den Täter zu finden“, sagt Bernd Pape. Allerdings werde genauso oft kein Schuldiger gefunden.

Entfernung kann sehr aufwändig sein

Um die Entfernung kümmere sich der Baubetriebshof.

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„Das macht eine ganze Ecke mehr Arbeit“, sagt Bernd Pape. Ob die Entfernung sehr aufwendig sei, komme immer darauf an, was abgeladen werde. „Das kann ein paar Minuten dauern oder länger, je nachdem wo etwas entsorgt wurde und welche Menge. Die Abholung eines großen Haufens Bauschutt dauert deutlich länger als die Abholung eines Autoreifens oder eines alten Fahrrades“, sagt Andrea Wind.

Nicht nur Umweltsauerei, sondern asozial

Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Olsberg, weist daraufhin, dass das Abladen von Müll nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, sondern auch eine Straftat sei:

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„Der Bürger muss die Beseitigung über die städtische Umlage eigentlich selbst bezahlen. Also ist es nicht nur eine Umweltsauerei, seinen Müll die Böschung herunterzuwerfen, sondern auch asozial.“

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