Brilon. Langsam, aber sicher kehrt nach Corona wieder mehr Alltag im Briloner Maria-Hilf-Krankenhaus ein. Es gibt es einige Veränderungen.

Der Betrieb im Briloner Krankenhaus normalisiert sich weiter. Ab Montag, 25. Mai, können die Patienten im Maria Hilf wieder zwei Besucher pro Tag empfangen. Und ab dem 2. Juni werden die planbaren Operationen und Eingriffe wieder aufgenommen.

Alltag kehrt langsam wieder ein

„Langsam und mit Bedacht“, teilt das Krankenhaus mit, und unter „strikter Beachtung“ der einschlägigen gesetzlichen Bundes- und Landesvorgaben zum Schutz von Mitarbeitern und Patienten, kehrt am Schönschede der Alltag wieder ein. Das sollte jetzt auch für das „Unternehmen Krankenhaus“ selbst gelten. Hat doch die Stadt als Träger des Krankenhauses noch einmal tief in die Tasche gegriffen und ein millionenschweres mittelfristiges Finanzierungspaket geschnürt.

Betriebskostenzuschüsse

Zentraler Punkt des Konzeptes sind jährliche Betriebskostenzuschüsse. Dafür stellt der Rat - bereits mit diesem Jahr beginnen - bis einschließlich 2022 jeweils 1,2 Millionen Euro im Haushalt bereit, für die beiden folgenden Jahre vermindert sich der Betrag auf 700.000 Euro.

Die Beträge fließen nicht automatisch zum Schönschede. Sofern es dort besser läuft und sich der Liquiditätsbedarf verringert, sollen die Zuschüsse entsprechend angepasst werden. Und der Rat legte noch einen drauf: Zur Überbrückung kurzfristiger Zahlungsengpässe stellt die Stadt dem Krankenhaus künftig bis zu einer Million Euro als Liquiditätshilfe zur Verfügung.

Außerdem hat der Rat in seine jüngsten Sitzung beschlossen, dass das Krankenhaus das 2016 zur Verfügung gestellte Investitionsdarlehen nicht mehr nur für Baumaßnahmen verwenden darf, sondern für alle zur Weiterentwicklung des Krankenhauses erforderlichen Investitionen. Allerdings dürfen innerhalb eines Jahres nicht mehr als drei Millionen Euro abgerufen werden.

Modernisierung

Im Februar waren weitere 30 Komfort-Ein- und Zweibettzimmer in Betrieb genommen worden. 1,415 Millionen Euro hatte das Krankenhaus in diesen Modernisierungsabschnitt gesteckt. Auf dem Zettel stehen als nächstes der Umbau der Isolier- sowie der Intensivstation. Mit rund zwei Millionen Euro fördert das Land diese Arbeiten.

Geschäftsführer Rene Thiemann anlässlich der Einweihung der neuen Zimmer: „Wer baut, glaubt an die Zukunft.“ Vor Jahresfrist habe man noch vor einem Scherbenhaufen gestanden. Für 2018 hatte der Geschäftsbericht einen Jahresfehlbetrag von 3.788.850,96 Euro ausgewiesen. Doch bereits im Spätsommer vergangenen Jahres war die Geschäftsführung guter Dinge gewesen, die Schieflage zu überwinden. Der im vergangenen Juni abgeschlossene Solidarpakt, der neben Einsparungen bei Personal- und Sachkosten auch weitere Zuwendungen des Trägers sowie einen freiwilligen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter einschloss, sei ein Schritt in die richtige Richtung vorgenommen worden. Wie es aktuell aussieht, will Rene Thiemann der Belegschaft in einer Mitarbeiterversammlung am 30. Juni darlegen.

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Mit der Aufnahme des OP-Betriebs steigen auch wieder die Einnahmen. Bei allen planbaren Eingriffen werden die Patienten vier Tage vor dem Termin in einem telefonischen Screening auf eine etwaige Covid 19-Infektion befragt. Danach haben alle bis zum OP-Termin in häuslicher Quarantäne zu bleiben. Sollte bei dem Screening eines der typischen Covid 19-Symptome wie Halsschmerzen, starker Schnupfen, Atemnot oder Geschmacks- und Geruchsverlust erkannt werden, wird ein Abstrich veranlasst.

Patientenschutz

Mit Sorge betrachtet die Krankenhaus-Leitung das Verhalten vieler Patienten, die aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus keine Ärzte oder Krankenhäuser aufsuchen - eine „unter Umständen gefährliche Entscheidung“, da so doch „dringend angeratene und notwendige Eingriffe oder Untersuchungen unterblieben“. Als eines von kreisweit zwei Krankenhäusern mit einer ausgewiesenen und genehmigten Isolierstation sei der „bestmögliche Schutz aller Patienten“ ermöglicht.