Brilon. Seit über eine Woche dürfen die Kosmetikstudios wieder öffnen. Zwei Briloner Kosmetikerinnen erzählen, worauf beim Besuch zu achten ist.

Bevor Gülmira Emekdar und Anna Yildiz mit ihrer Arbeit beginnen können, müssen sie umfangreiche Vorkehrungen treffen. Die Arbeitskleidung muss angezogen, die Maske und ein Visier aufgesetzt und Handschuhe übergestreift werden. Hinzu kommt die umfassende Desinfektion aller Liege- und Kontaktflächen. Beide Frauen führen jeweils ein Kosmetikstudio in Brilon.

Seit letzter Woche dürfen sie wieder öffnen. Im Gespräch mit der Westfalenpost erzählen die beiden, wie die erste Woche nach der Corona-Pause abgelaufen ist und was sich für ihre Arbeit geändert hat.

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Auflagen sind gut umsetzbar

„Hygiene spielte schon immer eine große Rolle im Kosmetikbereich. So gesehen ist für uns wenig anders“, erzählt Gülmira Emekdar. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie seit 2017 das Kosmetikinstitut GE, in welchem sie neben klassischen Kosmetikbehandlungen und Makeup auch Haarentfernungen mittels medizinischer Laserbehandlungen oder Wimpernverlängerungen anbieten. Für Kosmetikstudios besteht schon immer eine Hygieneverordnung, die vor allem die Reinigung der Kontaktflächen regelt, erzählt auch Anna Yildiz, Leiterin des Studios Anna Jostmeier - Beauty und Wellness. „Natürlich sind die Auflagen jetzt verschärft, aber das lässt sich bisher alles ganz gut umsetzten“, sagt sie.

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Ein Unterschied ist jedoch die KN95- oder die FFP-Maske plus das Visier, das die beiden Kosmetikerinnen jetzt bei jeder Behandlung tragen müssen, um den Kunden und auch sich selbst vor einer Infektion zu schützen. Denn die Kunden dürfen während der Behandlung die Mund-Nasen-Abdeckung abnehmen. Beim Eintreten muss man sie allerdings tragen. Außerdem müssen Kunden sich die Hände desinfizieren und im Kosmetikinstitut GE erhält jeder Kunde Überzieher für die Schuhe.

Termine vereinbaren und pünktlich sein

Die Kosmetikstudios bitten darum, zu den Terminen nicht zu früh zu erscheinen, um Rückstau im Wartebereich und damit Kontakte zu vermeiden.

In beiden Studios konnten Stammkunden ihre ausgefallenen Termine auf jetzt verschieben.

Neue Kunden müssen sich darum teilweise noch gedulden, bis Termine frei sind.


Dokumentation um Infektionsketten nachzuvollziehen

Um die Infektionsketten nachzuvollziehen, muss jeder Kunde im Kosmetikstudio Formulare zur Dokumentation des Aufenthaltes ausfüllen, die der Betreiber mehrere Wochen bewahrt. Begleitpersonen dürfen zurzeit nicht mitkommen und natürlich gelten bei der Begrüßung die allgemeinen Regeln wie Abstand zu halten.

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„Wir halten uns streng an diese Vorschriften. Eingeschränkter sind die Behandlungen dadurch aber nicht“, sagt Gülmira Emekdar. Die Erfahrungen und Rückmeldungen aus der ersten Woche zeigen den beiden Kosmetikerinnen außerdem, dass die Auflagen auch für die Kunden nur minimal merkbar sind, z. B weil Handschuhe getragen werden.

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Positive Resonanz von den Stammkunden

„Bisher haben sich alle total gefreut, wieder behandelt werden zu dürfen und haben für die Auflagen Verständnis. Mit Mundschutz zu kommen ist für die meisten schon eine Selbstverständlichkeit“, freut sich Anna Yildiz. Und auch Gülmira Emekdar erhielt bisher nur positives Feedback von ihrer Stammkundschaft. „Unsere Stammkunden, deren Termin ausfallen musste, haben uns oft gefragt, wann es wieder los geht. Als die Lockerungen dann kamen, erhielten sie sofort einen neuen Termin.“ Die nächsten Wochen heißt es darum in beiden Kosmetikstudios erstmal, die verschobenen Termine abzuarbeiten.

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Etwas mehr Zeit wird dabei für die Reinigung eingeplant, da jeder Raum nach jedem Kunden neu desinfiziert werden muss. „Vorher benötigten wir dafür circa 15 Minuten. Jetzt planen wir mindestens eine halbe Stunde zwischen jeden Kunden dafür ein“, erklärt Gülmira Emekdar. Immerhin kann in dieser Zeit die Ausrüstung kurz abgelegt und Luft geholt werden, so Anna Yildiz.