Altkreis. Seit dem 4. Mai dürfen Friseure wieder Haare schneiden. Wie die Saloninhaber im Hochsauerland den ersten Tag erlebten und worauf man achten muss.

Waschen, schneiden, föhnen – seit Wochen war das für die Friseur-Salons wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Die Scheren, Rasiermaschinen, Föhne, Lockenwickler und mehr blieben unbenutzt, die Salons geschlossen. Nach wochenlangem Warten, sowohl für die Friseure als auch für Bürger, war es vergangenen Montag nun endlich wieder so weit: Die Maschinen und Scheren dürfen wieder in Einsatz kommen und endlich fallen wieder Haare auf den Boden der Salons im Hochsauerland.

Natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Abstandsmaßnahmen. Wie die ersten Tage abliefen, erzählen einige Friseur-Studios aus Brilon, Medebach und Olsberg.

Positiver Start am ersten Tag

Grundsätzlich geben alle Friseure nur positive Rückmeldungen zum ersten Tag nach der Pause. „Wir waren sehr überrascht davon, wie gut alles klappt“, erzählt zum Beispiel Gabi Martini vom Salon Abschnitt M in Brilon. Fazit aller befragten Friseure: alle Kunden halten sich an die Maßnahmen, sind rücksichts- und verständnisvoll. Ein solch problemloser Wiedereinstieg funktioniert jedoch nur dank einer gewissen Vorarbeit.

Die Salons nutzen die Zeit der Pause, um Termine für jetzt zu koordinieren, den Salon bereit zu machen und die Hygienemaßnahmen zu planen. Wie viele Kunden im Laden betreut werden dürfen, hängt von der Größe des Raums ab.

Regeln und Maßnahmen

Wegen der großen Anfrage nach Terminen, haben viele Salons auch am sonst geschlossenen Montag geöffnet.

Behandlungen mit Nähe zum Gesicht, wie Rasieren, Bartpflege, Augenbrauenzupfen oder Wimpernfärben sind nicht erlaubt.

Grundsätzlich muss der Mindestabstand eingehalten werden. Außerdem dürfen die Haare nur im gewaschenen Zustand geschnitten werden, es dürfen keine Zeitungen oder Getränke serviert werden und weitere strenge Auflagen sind einzuhalten.

Arbeiten mit Mundschutz ist kein Problem

„Wir halten uns an den Plan und unsere Kunden auch. Das funktioniert optimal“, sagt Heinz-Werner Schmidt aus dem Salon Susanne Schmidt in Medebach. Auch die Arbeit mit Mundschutz sei kein Problem. „Daran gewöhnt man sich schnell“, so Schmidt.

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Nur selten müsse Saloninhaber Marco Paglialunga vom MP Haarstudio in Brilon den Kunden die neuen Regeln erklären: „Zwischendurch machen wir kleine Anmerkungen, weisen auf etwas hin, aber in der Regel halten sich alle dran.“

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Termine erste Ende Mai wieder

Wegen der langen Pause ist auch die Nachfrage nach einem Termin besonders hoch. Kaum sind die Salons wieder geöffnet wird es schwer, spontan einen zu bekommen. „Wir sind die ersten vier Wochen ausgebucht. Natürlich richtet sich das auch danach, was gemacht werden soll. Ein Männerschnitt geht auch noch spontan. Färben eher weniger“, erzählt Lena Wippenhohn vom Salon Lenas Hair in Olsberg.

Und auch in den anderen drei befragten Salons sieht es mit einem schnellen neuen Haarschnitt schlecht aus – erst Ende Mai wäre wieder mehr Zeit und ohne Termin läuft gar nichts. „Die ersten Termine für jetzt haben wir bereist vor Wochen, als wir geschlossen hatten, vergeben. Die Planung war viel Vorarbeit“, so auch Marco Paglialunga. Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus dem Altkreis Brilon

Keine Missgeschicke durch Eigenversuche

Außerdem seien die Bürger und Bürgerinnen im Altkreis sehr vernünftig und bedacht, was ihre Haare angeht. Nur wenige griffen selbst zur Schere oder Rasiermaschine und wenn, dann ohne unerfreuliche Missgeschicke, Fauxpas oder Haar-Katastrophen. „Fehltritte, wie man sie auf Social Media zurzeit mal sieht, sind eher Ausnahmen. Die Meisten sind vernünftig und denken vorher nach“, scherzt Paglialunga.

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Wertschätzung für den Beruf ist gestiegen

Etwas Positives sieht Lena Wippenhohn jedoch in den Eigenversuchen: „Einige haben gemerkt, dass das doch nicht so einfach ist, wie es manchmal aussieht.“ Besonders freut sie sich darüber, dass die Wertschätzung für den Beruf grundlegend gestiegen ist.