Winterberg. Sicherheitsabstand in der Sitzung, Absage der Kirmes und Anmeldezahl für Schulen erörtert. Das kommunalpolitische Leben in Winterberg geht weiter.
Ungewohnte Sitzordnung im Ratssaal: Statt vis à vis im Rechteck nehmen die Stadtpolitiker des Haupt- und Finanzausschusses nun in langen Tischreihen Platz, im sorgsam vermessenen Mindestabstand und mit namentlich gekennzeichneten Sitzplätzen. Das wird so lange gelten, wie die Coronakrise andauert.
Zumindest für die Ausschüsse. Der personell umfangreichere Rat wird derweil in der Stadthalle tagen, weil er nur dort die Mindestabstände einhalten kann. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss jetzt entschieden. Die Sitzung war mit rund 35 Minuten im öffentlichen Teil rekordverdächtig kurz.
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Anmeldezahlen Schulen
Für die Schulen im Stadtgebiet liegen die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr vor. Demnach wurden für die Grundschule in der Kernstadt 49 künftige Erstklässler angemeldet, für die Grundschule in Niedersfeld 25 und für die in Siedlinghausen 34.
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wird mit 82 angemeldeten künftigen Fünftklässlern dreizügig werden. Drei Eingangsklassen bildet auch der Winterberger Standort der Sekundarschule. Dort wurden 58 Kinder angemeldet. Das ist weniger, als normalerweise für drei Klassen nötig wären. „Wir haben aber eine Ausnahmegenehmigung bekommen“, teilte Rabea Kappen, Pressesprecherin der Stadt, im Ausschuss mit.
Einerseits seien kleinere Lerngruppen ein Aushängeschild der Schulform Sekundarschule. Andererseits sei nur so gewährleistet, dass für die erwarteten Rückläufer vom Gymnasium später noch Platz an der Sekundarschule sei.
Verschiedenes
Die Kirmes wird in diesem Jahr ausfallen. Das teilte Ludger Kruse, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, mit. Die Regelungen zu Großveranstaltungen seien zwar noch nicht völlig klar – dennoch überraschte die Absage niemanden im Raum.
Verschieben will die Stadt die Sponsorensuche für das Berufsorientierungsprojekt ProBe. Da das in Medebach bereits erfolgreich laufende Projekt soll künftig auch den Winterberger Sekundarschülern angeboten werden. Dafür braucht es Sponsoren aus der Wirtschaft. In der derzeitigen Lage jedoch die Unternehmen um finanzielle Unterstützung zu bitten, sei „nicht der passende Rahmen“, sagte Rabea Kappen.
Kämmerer Bastian Östreich teilte mit, dass der gemeinsame Antrag aller Ratsfraktionen von Ende März mittlerweile die Leitlinie der Kämmerei sei. CDU, SPD und FDP hatten gefordert, durch Corona in Not geratenen Betrieben auf Antrag die Gewerbesteuer bis Jahresende zinslos zu stunden, auf auf gestundete Gewerbesteuerforderungen keine Säumniszuschläge bei Vollstreckungsmaßnahmen zu erheben und die Betriebe darüber zu informieren, wie sie Vorauszahlungen auf die Gewerbesteuer reduzieren können.
Für Außengastronomie und Einzelhandel regten die Fraktionen eine Prüfung an, ob diesen die Sondernutzungsgebühren erlassen werden könnten. Sobald die Gastronomie und die Hotels wieder öffnen dürften, werde man für diese Betriebe weitere Erleichterungen prüfen, versprach Bürgermeister Eickler.
Ob die Stadt schon über Hilfen für Vereine nachgedacht habe, wollte SPD-Fraktionsvorsitzender Torben Firley wissen. Ja, und vereinzelte Hilfsanfragen habe es von Vereinen auch bereits gegeben, berichtete Eickler. Dabei sei es nicht um Hilfen zu Deckung laufender Kosten, sondern um nötige Investitionen gegangen.
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Künftige Anfragen, auch bei Liquiditätsproblemen, wolle man sammeln und politisch entscheiden. Bisher hätten fünf Vereine und ehrenamtliche Gruppen Unterstützung bekommen, präzisierte Rabea Kappen auf WP-Nachfrage.