Medebach. Medebacherin Isabel Petri da Silva will arme Kinder in Brasilien unterstützen. Sie startet einen Spendenaufruf. Das steckt dahinter.
Isabel Petri da Silva aus Medebach will helfen. Und zwar ganz konkret, denn die Medebacherin hat lange Zeit in Brasilien gelebt und dort ein Projekt unterstützt, das Kindern helfen soll. Aufgrund der Corona-Krise muss das Bildungsprojekt „Projeto Semente“ allerdings seine Arbeit einstellen. Für Isabel Petri da Silva Grund genug, einen Spendenaufruf in großem Stil zu starten.
2009 ist die Medebacherin nach dem Abitur über das Programm „Weltwärts“ nach Jacaraipe in Brasilien gegangen. Hier hat sie im Haus des Bildungsprojektes „Projeto Semente“ (Projekt des Samens) gearbeitet, einer sicheren Anlaufstelle für 200 Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren.
Projekt hilft bei Arbeit für ein besseres Leben
Das Bildungsprojekt soll Mädchen und Jungen aus extrem armen Familien die Chance geben, Perspektiven für ein besseres Leben zu entwickeln und der Armut zu entkommen.
Oft leben die Kinder mit ihren Eltern in selbstgemauerten Hütten mit Wellblechdach ohne fließendes Wasser und ausreichender Hygiene. Dank des Projekts bekommen die Kinder täglich zwei Mahlzeiten und können an vielfältigen Aktivitäten teilnehmen, mit denen die Kinder und Jugendlichen ihre Begabungen entfalten und Vertrauen in die eigenen Stärken entwickeln können. Isabel Petri da Silva erklärt: „Neben der so wichtigen warmen Mahlzeit dürfen die Kinder vieles tun, was für uns normaler Alltag ist. Hierzu zählen Zähne putzen, Fußballspielen, ein Buch lesen, malen oder einfach mit Freunden zusammensitzen und unbeschwert lachen. Für die Kinder dort ist das ein wahrer Luxus.“
Eine Herzensangelegenheit für die Medebacherin
Deshalb war es Isabel Petri da Silva auch eine Herzensangelegenheit wieder zu helfen, als sie von den aktuellen großen Sorgen des „Projeto Semente“ erfuhr.
Brasilienhilfe
Spendenkonto: Empfänger: Isabel Petri da Silva, Bank: Volksbank Bigge-Lenne, IBAN: DE13 4606 2817 0017 2937 00, BIC: GENODEM1SMA, Verwendungszweck: Brasilienhilfe – Projeto Semente
Sie richtet spontan ein Spendenkonto ein und startet einen bewegenden Spendenaufruf in den sozialen Medien.
„Es macht mich unfassbar traurig, dass aufgrund von Corona das Projekt schließen musste und die Kinder nicht ihrer alltäglichen Armut entfliehen können. Aber viel schlimmer ist, dass die kleinen Jobs, die ihre Eltern ausgeübt haben, jetzt auch wegfallen und die Familien somit vor dem Nichts stehen.“ Deshalb habe sich das Projekt dazu entschieden Lebensmittelspenden einmal pro Woche an die 200 Kinder und ihre Familien zu verteilen, was um die 600 Personen ausmache. Mittlerweile hätten allerdings auch andere Armut leidende Familien aus der Nachbarschaft die Lebensmittelspendenaktionen mitbekommen und würden ebenso zum Projekt dazustoßen wollen, um eine Lebensmittelspende zu erhalten. „Und natürlich bekommen auch sie Brot, Wasser, Reis, Bohnen und Spülmittel. In guten Wochen gibt es ein paar Bananen oder ein anderes Obst, aber das ist eher selten“, sagt Isabel Petri da Silva.
Firmen und Geschäfte können nicht mehr unterstützen
Die Firmen und Geschäfte, die das Projekt immer unterstützt hätten, stünden aufgrund von Corona vor dem Aus und hätten keine Möglichkeiten mehr, das Projekt zu unterstützen.
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„Auch viele Privatpersonen in Brasilien haben ihren Job verloren und so fallen auch viele kleine Spenden weg.“ Das Corona-Virus hat die Menschen weltweit im Griff. Doch gerade in den Favelas, wo es keine Krankenhäuser gibt und schon erste Corona-Fälle aufgetreten sind, bedroht die Pandemie die Existenz der armen Bewohner.
Um die Hilfspakete mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln für die Kinder in Jacaraipe zu sichern ist jeder Euro wichtig. Deshalb hat Isabel Petri da Silva ein Spendenkonto eingerichtet und überweist das Geld von da aus direkt an die Projektleitung.
Einfach Kind sein – das ermöglicht das Projekt
Isbael Petri da Silva hat nach Ihrer Abreise aus Brasilien nie aufgehört, ihre Schützlinge zu unterstützen. Die heutige Sales Managerin hat im Rahmen des Projekts Englischunterricht erteilt, sowie Blockflöten- und Tanzunterricht gegeben.
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Heute, fast elf Jahre später, weiß sie, dass ihre Arbeit und Anwesenheit etwas positives bewirkt haben. Umso wichtiger ist es ihr, den Betroffenen mit ihrem Spendenaufruf zu helfen.
Bis heute ist sie sehr eng mit dem Projekt verbunden und konnte, dank der sozialen Netzwerke, viele Geschichten der Kinder weiterverfolgen.
Sie hilft ihren Schützlingen von Deutschland aus beim Verbessern der Englischkenntnisse oder mit hilfreichen Ratschlägen für ihren Lebensweg und ist ihnen freundschaftlich eng verbunden.
Sie schließt ihren Spendenaufruf im Netz mit den Worten. „ Ich bedanke mich jetzt schon bei allen Spendern von ganzem Herzen und werde natürlich weiter berichten und sobald es geht selber nach Brasilien fliegen.“
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