Hallenberg. Die Freilichtbühne Hallenberg hat am Samstagnachmittag eine schwere Entscheidung getroffen. Wegen Corona werden die Passionsspiele abgesagt.
Die Freilichtbühne Hallenberg wird in diesem Jahr keine Passion spielen. Um 17.30 Uhr hat der Vorstand der Bühne diese Entscheidung bekanntgegeben: „Bis zuletzt haben wir gehofft, in diesem Jahr doch noch die Passion zur Aufführung bringen zu können. Viele tausend Kartenvorbestellungen liegen bereits für die 32 Termine vor. Doch die aktuellen Entwicklungen zur Eindämmung des Coronavirus und die damit verbundenen aktuellen und zu erwartenden behördlichen Auflagen und Empfehlungen schränken unsere Arbeiten im Hinblick auf die anstehende Sommersaison 2020 massiv ein“, heißt es in einer Presse-Info, die vom Vorsitzenden Albert Winter und seinem Stellvertreter Lothar Rudolph unterzeichnet ist.
Am Samstagnachmittag hatte sich der Vorstand zu einer Krisensitzung getroffen. Das aktuell weiter anhaltende Kontaktverbot mache es der Bühne unmöglich, die nötigen Saisonvorbereitungen umzusetzen. Nach dem aktuellen Beschluss bleiben zudem Großveranstaltungen vorerst bis zum 31. August 2020 untersagt. „Durch die Corona-Pandemie ist ein Ereignis eingetreten, das in der Geschichte unserer Bühne einmalig ist. Das Wichtigste in dieser Zeit ist weiterhin die Gesundheit unserer Besucher und unserer Mitwirkenden vor, auf und hinter der Bühne zu schützen. Dies hatte und hat immer oberste Priorität“, heißt es weiter. Am 7. Juni sollte die Premier sein; als Ehrengast hatte sich der Paderborner Erzbischof Dr. Becker angesagt.
Spielbetrieb nicht gewährleistet
Die vom Gesetzgeber geforderten Schutzmaßnahmen und die Abstandsregelungen, so Albert Winter, könne man wir in dem Spielbetrieb nicht gewährleisten. Der gesamte Vorstand der Freilichtbühne Hallenberg hat sich daher einstimmig dazu entschlossen, die Spielsaison 2020 abzusagen und auf das Jahr 2021 zu verschieben. Diese Entscheidung sei, nach Abwägung aller Möglichkeiten und Alternativen, einfach unumgänglich.
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Hallenberg werde nun im Sommer 2021, ein Jahr später als von allen erwartet, erneut zum Passionsspielort der dann neunten Passion in der Geschichte der Bühne. Weiter heißt es. „Dann werden wir das Leben und Sterben sowie die Botschaft der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus auf unserer schönen Naturbühne darstellen. Wir bitten um Ihr Verständnis für diese Entscheidung, die uns allen nicht leicht gefallen ist.“ Die nicht vorhersehbaren Probleme und die sich schnell verändernden Rahmenbedingungen, stellten aber für alle ein nichtabsehbares Risiko dar. Zudem sehe es die Bühne als ihre gesellschaftliche Pflicht an, ihren Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leisten, die nur gemeinschaftlich von allen gemeinsam zu lösen sei.
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Passion nun zum 75-Jährigen
Im kommenden Jahr 2021 wird die Freilichtbühne 75 Jahre alt. Für das bevorstehende Jubiläumsjahr wollen man nun viel Kraft tanken und freue sich schon jetzt auf ein wunderbares, gemeinschaftliches Jahr 2021 mit der neunten Passion sowie vielen weiteren Aktivitäten.
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Die Spieltermine für die Spielsaison 2021 sollen kurzfristig festgelegt und veröffentlicht werden. Bereits vorbestellte und bezahlte Eintrittskarten zur aktuellen Saison werden zurückerstattet bzw. können direkt auf das kommende Jahr übertragen und umgebucht werden. Bei bereits getätigten Zahlungen zu dieser Saison wird sich die Geschäftsstelle mit den Theaterbesuchern in Verbindung setzen. Gutscheine behalten weiterhin ihre Gültigkeit. Albert Winter und Lothar Rudolph: „Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und würden uns freuen, Sie im kommenden Jahr als Gast bei uns begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen! Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute, passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.“
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Im Verband Deutscher Freilichtbühnen haben inzwischen vielen Theater für dieses Jahr die Vorstellungen abgesagt.