Düsseldorf/Brilon. Über hunderte Kilometer verfolgt die Polizei in der Nacht auf Mittwoch ein Auto aus Holland durch halb NRW bis Brilon. Das sind die Hintergründe.

Eine Verfolgungsjagd zwischen der Polizei und einer Gruppe aus zwei jungen Erwachsenen und einem jungen Mädchen beschäftigt in der Nacht auf Mittwoch hunderte Polizeibeamte aus den Niederlanden und Deutschland. Die Fahrt führt über hunderte Kilometer durch die Niederlande und halb Nordrhein-Westfalen bis in den östlichen Hochsauerlandkreis. Dutzende Einsatzwagen der Polizei sind beteiligt, ein Hubschrauber beobachtet die Szene aus der Luft. Schließlich geht dem Fluchtfahrzeug das Benzin aus – um kurz vor 4 Uhr morgens zwischen Brilon-Rösenbeck und Marsberg- Bredelar.

An der Grenze getankt ohne zu zahlen

„Wir sind froh, dass die Sache so glimpflich ausgegangen ist“, sagte ein Polizeisprecher aus Düsseldorf zur WP. Niemand wurde verletzt. Dabei war die Verfolgungsjagd rasant und führte unter anderem über mehrere Autobahnabschnitte.

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Es ist 2.25 Uhr, als ein 3er BMW an einer Tankstelle in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze hält. Im Wagen sitzen ein Deutscher (24), ein afghanischer Staatsbürger (20) und ein 16 Jahre altes Mädchen. Die Gruppe tankt – und fährt los ohne zu bezahlen. Die Polizei wird alarmiert und nimmt die Verfolgung auf. Zunächst geht es durch die Niederlande.

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Schließlich fährt der BMW um 2.37 Uhr bei Elten an Niederrhein über die Grenze. Jetzt schließen sich deutsche Polizeifahrzeuge der Verfolgungsjagd an.

Polizeihubschrauber wird geordert

Ein Polizeihubschrauber wird geordert. Die Beamten wissen nicht, weshalb die Insassen flüchten. Ein Kennzeichenabgleich zeigt: Entweder der Wagen oder die Kennzeichen wurden gestohlen. „Die Kollegen haben sich dazu entschieden, keine Barrikaden auszubauen“, sagt der Polizeisprecher. Die Taktik: Ruhe bewahren, verfolgen und abwarten. Es soll unbedingt vermieden werden, das Menschen zu schaden kommen.

Über sieben Autobahnabschnitte ins Sauerland

Die Verfolgungsjagd ist rasant. Sie führt über die weitgehend leeren Autobahnen A3, die A 42, die A 45, die A 40, die A 44, die A 445 und die A 46 schließlich in den Hochsauerlandkreis.

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Am Ende des neuen Autobahnstücke geht die Verfolgung auf der Bundesstraße weiter., Weit mehr als 200 Kilometer verfolgt der Polizeikorso mittlerweile den BMW. Jetzt sind auch Polizeibeamte aus dem HSK an der Verfolgungsjagd beteiligt.

Der Wagen fährt über die B 470 und die B7 schließlich Richtung Marsberg.

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Zwischen Rösenbeck und Bredelar endet die Jagd schließlich unspektakulär. Der BMW rollt langsam aus. Der Gruppe ist das Benzin ausgegangen. Die beiden jungen Männer und die Jugendliche werden in Gewahrsam genommen und befragt.

Alle drei kommen aus dem hessischen Wetteraukreis nördlich von Frankfurt am Main. „Das Auto wurde entwendet“, sagte Polizeisprecher Holger Glaremin zur WP. Über das Motiv ist bislang nichts bekannt. Möglicherweise wollte die Gruppe eine Spritztour unternehmen.