Brilon. Die Schützensaison sollte im Mai starten. Jetzt sagt ein Verein aus Brilon sein Fest zwei Monate vor Beginn ab. Ist das ein Signal für andere?
Die Corona-Krise sorgt für einen Stillstand im gesellschaftlichen Leben auch im gesamten Hochsauerlandkreis und im Altkreis Brilon. Auch die Schützenfest-Saison steht auf der Kippe. Erste Vereine, deren Fest zu Beginn der Saison im Mai liegt, haben ihr Hochfest bereits abgesagt.
Dazu zählt die St. Josef-Schützenbruderschaft Scharfenberg, die in diesem Jahr 200 Jahre alt wird. Jetzt folgt die Absage des Schützenfestes 2020 in Bontkirchen. Es sollte Mitte Juni stattfinden.
Brief an die Mitglieder: Gesundheit steht an erster Stelle
„Nach den bisher ausgesprochenen Kontaktbeschränkungen, Schließungen von Gastronomiebetrieben und Absagen zahlreicher Veranstaltungen und Feiern haben auch wir den einzig richtigen Entschluss gefasst, unser traditionsreiches Schützenfest in diesem Jahr vom 10. – 12. Juni schweren Herzens abzusagen“, schreiben der Vorsitzende und Oberst Ludger Schwermer und Geschäftsführer Hubertus Willecke in einem Brief an die Mitglieder.
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In der Corona-Krise sei Verantwortung füreinander gefragt: „Der Schutz der Gesundheit unserer Familien, Freunde und Mitmenschen steht an erster Stelle. Die Veranstaltung eines mehrtägigen Festes mit all seinen Facetten ist da nicht durchführbar und verantwortlich.“
„Wir haber keine Alternative zu dieser Entscheidung gesehen“, sagte Geschäftsführer Willecke der Westfalenpost. Viele ältere Mitglieder hätten in Sorge um ihre Gesundheit ohnehin schon ihr Kommen abgesagt. „Wir haben als Verein auch eine Verantwortung zu tragen. Im Prinzip war uns schon eine ganze Weile klar, dass das fest nicht stattfinden kann.“
Nicht die Zeit für solche Feste
Der Vereinsvorstand habe sich für eine möglichst frühe Absage entschieden, anderen Beteiligten, wie zum Beispiel Musikvereinen, Planungssicherheit zu geben. Mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise sagt Willecke: „Es ist einfach nicht die Zeit für solche Feste.“
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Einen Ausweichtermin habe die Schützenbruderschaft St.-Vitus bewusst nicht genannt. „Was sollen wir jetzt planen, was wir möglicherweise dann wieder über den Haufen werfen müssen?“
Finanziell werde das Jahr vermutlich eine Belastungsprobe für den Verein.
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Der Ausfall der Schützenfestes reißt ein Loch in die Kasse. Auch weitere Einnahmen durch die Vermietungen der Schützenhalle im Laufe des Jahres sind unsicher. Im Sommer haben sich für zwei mal zwei Wochen Feriengruppen angemeldet. „Das wäre ein harter Schlag, wenn die nicht kommen könnten“, sagt Willecke. Und: „Wir werden den Gürtel enger schnallen müssen.“
Wunsch: Gesundheit und den nötigen Optimismus
Die Schützenbruderschaft St.-Vitus blickt in der Krise aber demonstrativ mit Zuversicht nach vorn.
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Der Brief des Vorstands zur Absage des Schützenfestes schließt mit einer Botschaft an die Vereinsmitglieder: „Wenn wir solidarisch sind, uns gegenseitig unterstützen und zusammenstehen, werden wir diese Krise überstehen und wieder bessere Zeiten erleben, in denen wir das Leben und die Geselligkeit wieder feiern können. Der Vorstand wünscht Euch und Euren Lieben alles Gute, Gesundheit und den nötigen Optimismus!“