Hallenberg. Ob und wann die Ausstellungen im Hallenberger Kump laufen, das ist wegen Corona fraglich. Aber wir bringen jetzt mal etwas Farbe ins Leben.
Normalerweise gäbe es den Flyer mit dem Jahresprogramm des Hallenberger Kumps schon längst in gedruckter Form. Doch was ist in diesen Zeiten schon normal? Die Termine für die Ausstellungen stehen fest, weil sie schon lange vor Corona geplant wurden. Ob und/oder wann sie stattfinden werden, kann momentan noch niemand sagen. Aber allein die Aussichten auf knallbunte Beatles-Platten-Cover, auf Plakate mit Rock- und Popstars oder Erinnerungen an Romy Schneider, Grace Kelly oder Marlene Dietrich machen Mut in diesen tristen Zeiten.
Daher blicken wir nach vorn und gehen davon aus, dass die geplanten Veranstaltungen doch zeitnah wieder stattfinden können. Bitte wieder mehr Farbe ins Leben!
Beatles und Beasties
Mit „Beatles People und Beasties“ soll es vom 16. April bis zum 29. Mai losgehen. Dann zeigt der 1949 im Teutoburger Wald geborene Zeichner und Fotograf Wolfgang Hülk zum Beispiel Bilder bekannter Personen oder Figuren aus legendären Beatles-Songs. Da gibt es John Lennon und seine Frau (aus dem Song „John & Yoko“), das Walroß („I am the walrus) oder den „Nowwhereman“. Dem Künstler geht es in seinen Bildern nicht um einen bestimmten Stil oder eine besondere grafische Ausrichtung.
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„Ich zeichne spontan: durchs Ohr ins Hirn, durch die Hand aufs Papier, dann durch den Computer zur Vollendung. Wichtig ist mir, das Bild, das vor meinem geistigen Auge entsteht, möglichst getreu wiederzugeben, wobei meine Umsetzung völlig subjektiv ist. Jeder andere Künstler würde die Songs aus seinem Blickwinkel anders interpretieren“, sagt Hülk, der u.a. erfolgreich als Zeichner, Illustrator, Layouter oder Bühnenmaler gearbeitet hat.
Romy Schneider, Grace Kelly und Marlene Dietrich
„Herr Hülk ist auf uns zugekommen. Er hatte vom Kump gehört und die Bilder haben mich gleich angesprochen“, sagt Bürgermeister Michael Kronauge, für den der Kump und die Ausstellungen dort ein besonderes Steckenpferd geworden sind. In einer weiteren Schaffensphase hat Hülk sich die Cover bekannter Beatles-LPs vorgenommen und quasi tierisch verfremdet. Statt der Beatles gibt es eine Katzenband „The Beasties“.
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Und statt der Fab Four laufen daher Katzen über die Zebrastreifen der legendären Abbey Road. Manche Cover des legendären Klaus Voormann haben Hülk inspiriert und beeinflusst. Nur am Rande: Voormann selbst stellte 2008 in Hallenberg aus. Kronauge: „Wir müssen sehen, ob der 16. April eingehalten werden kann. Die Stadtkapelle wird zur Eröffnung spielen – natürlich Songs von den Beatles.“
Sehr erfolgreich waren die drei Ausstellungen, die der Hallenberger Kump mit der Agentur Reichelt und Brockmann gemacht hat. So kamen Linda McCartney, Michael Jackson oder Leni Riefenstahl zumindest in Form von Bildern und in Form von Fotos und anderen Exponaten ins Sauerland. Diesmal geht es vom 25. Juni bis zum 21. August um drei Frauen, drei Leben und drei Filmlegenden fern der Heimat. Nicht nur Cineasten dürfen sich freuen auf tiefe Einblicke in das Leben und die Erfolgsgeschichte von Romy Schneider, Grace Kelly und Marlene Dietrich.
Obwohl er bereits das 90. Lebensjahr überschritten hat, will er im September nach Hallenberg kommen. Vom 3. September bis 23. Oktober zeigt Günter Kieser Plakatkunst aus fünf Jahrzehnten. „Günter Kieser ist der wohl wichtigste deutsche Designer von Rock- und Jazzplakaten der 1960er bis 1990er Jahre und hat mit seinem Stil ein ganzes Genre geprägt. Für die Konzertagentur Lippmann & Rau war er ein unabdingbarer Partner und gab ihr einen unverkennbaren visuellen Wiedererkennungswert. Heute stellen die analog erstellten Plakate einzigartige Zeitzeugen der Pop- und Jugendkultur dar und werden in zahlreichen Museen und Galerien rund um die Welt gezeigt“, weiß Michael Kronauge. Die Plakate von Günther Kieser erwecken den Eindruck, als sei er ein Meister der Bildbearbeitung. Das stimmt auch, nur sind seine Arbeiten allesamt analog entstanden – wie auch das Bild von Jimi Hendrix, entworfen 1969 für die Tour der Jimi Hendrix Experience. Gezeigt wird der afrobehaarte Kopf des Ausnahmegitarristen, aus dem lauter bunte Kabel wachsen.
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Viel mehr war in Planung. Aber Auftritte mit den Tweersbraken oder mit dem hessischen Comedian Maddin Schneider fest zu planen, war dem Bürgermeister in Corona-Zeiten zu heikel. „Angedacht war auch eine Gedenkausstellung zu Ehren von Karel Gott.
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Ich hatte zu Lebzeiten Kontakt mit dem Management und es sah auch ganz gut aus. Nach dem Tod des Sängers, der auch ein begnadeter Maler war, liegt es aber nahe, dass die erste Ausstellung mit seinen Werken in Prag geplant wird. Aber wir bleiben in Kontakt.“
Verschoben
Auch die Ausstellungseröffnung für „Kunst im Rathaus“ mit Werken des taiwanesischen Künstlers Bruce Lin wurde erstmal verschoben. Die Eröffnung der Bilder-Schau mit dem Namen „Blühende Landschaften“ soll nun im Sommer nachgeholt werden. Die Bilder sind ein Jahr lang im Rathaus zu sehen. Zur Eröffnung hat sich auch der Botschafter aus Taiwan angesagt.