Hallenberg/Prag. Der Hallenberger Kump hat schon viele Stars gesehen. Auch eine Ausstellung mit dem Sänger und Maler Karel Gott war im Gespräch.

Die goldene Stimme aus Prag ist für immer verstummt. Der tschechische Sänger Karel Gott wird am Freitag in seiner Heimatstadt mit staatlichen Ehren beigesetzt. Im Alter von 80 Jahren war der beliebte Musiker vergangene Woche an Leukämie verstorben. Was viele nicht wissen: Karel Gott („Einmal um die ganze Welt“ oder Titelsong zu „Biene Maja“) hat nicht nur Musik gemacht und schätzungsweise mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft. Er war auch Maler und seine Bilder wären fast im Hallenberger Kump zu sehen gewesen. Aber vielleicht wird das doch noch was.

Kontakt zum Management aufgenommen

„Ich hatte vor einigen Wochen Kontakt zum deutschen Management von Karel Gott aufgenommen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass der Sänger auch malt und schon längere Zeit nicht mehr ausgestellt hat. Auf meine Anfrage meldet sich der Manager; Karel Gott habe sich sehr über das Interesse gefreut“, sagt Hallenbergs Bürgermeister Michael Kronauge. Für nach dem Sommerurlaub habe man einen weiteren Gesprächstermin vereinbart: dem ist aber nun der Tod des Künstlers zuvor gekommen. „Wir haben das zwar noch nicht besprochen, aber es wäre durchaus denkbar, dass wir trotzdem vielleicht eine Gedächtnis-Ausstellung mit Werken des Künstlers realisieren. Ich werde das versuchen.“

Malen war seine zweite große Leidenschaft

Karel Gott hatte zunächst eine Lehre als Starkstromelektriker gemacht und wollte eigentlich Malerei studieren. Doch auf der Prager Kunsthochschule soll man ihn abgelehnt haben. Und so nahmen die Dinge einen anderen Lauf. Das Malen war aber neben der Musik eine große Leidenschaft des Künstlers, der viele seiner Bilder weltweit ausgestellt hat.

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Die goldene Stimme aus Prag wäre schon ein großer Coup für den Hallenberger Kump gewesen, wo schon Werke von Günter Grass, Armin Mueller-Stahl, Simone Rethel, Udo Lindenberg, Otto Waalkes oder Frank Zander zu sehen waren. Viele der Künstler kamen persönlich in die kleine Galerie des Kumps. Manche sagten kurzfristig ab, wie der ebenfalls jüngst verstorbene Designer Luigi Colani, der in den 60-er Jahren viel für die Firma Kusch + Co gearbeitet hatte. Günter Grass sagte vor einigen Jahren krankheitsbedingt kurzfristig ab. Er löste aber sein Versprechen ein, lud den Bürgermeister und seine Frau zu sich nach Norddeutschland in sein Haus ein und verewigte sich im goldenen Buch der Stadt Hallenberg. Die goldene Stimme aus Prag wird das leider nicht mehr können.