Hallenberg/Winterberg. In Winterberg werden neue Helfer für die Hospizinitiative ausgebildet. Wo sie arbeiten und weshalb diese Tätigkeit immer wichtiger wird.

„Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond.“ Dieser Spruch begleitete die Abschlussandacht von 18 neuen Helfer und Helferinnen der Hospizinitiative Hallenberg/Winterberg, die nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung in den ehrenamtlichen Dienst übernommen werden konnten.

Großer Aufwand für Ausbildung

In 90 Stunden verteilt auf ein gutes Jahr haben sie sich in Bereichen wie unter anderem grundlegende Kenntnisse über Sterben und Tod, Möglichkeiten einer bedürfnisorientierten Sterbebegleitung, Gesprächsführung, Rituale und Spiritualität theoretisch und praktisch auf ihre Tätigkeit vorbereitet.

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60 geschulte Ehrenamtliche gibt es nun in der Hospizinitiative, die sich über alle drei Städte Hallenberg, Medebach und Winterberg verteilen und Menschen auf Wunsch in Phasen von Sterben, Tod und Trauer begleiten. Eine Aufgabe, die die Betroffenen nichts kostet und die komplett der Schweigepflicht unterliegt.

Unterschiedliche Kooperationen

Einige der Helfer sind in Krankenhäusern oder der Altenpflege tätig und können so die Hospiz-Haltung auch mit in ihren Beruf tragen. Oder Verbindungen herstellen, weil der eng getaktete Pflegealltag oft nicht die Zeit zulässt, sich in aller Ruhe bei todkranken Patienten ans Bett zu setzen.

 Die neuen Helfer erhielten ihre Zerfifikate.
 Die neuen Helfer erhielten ihre Zerfifikate. © Christoph Hast Winterberg

Mit dem Krankenhaus in Winterberg sowie den Seniorenheimen in Hallenberg und Silbach gibt es bereits Kooperationen; in Medebach finden gerade entsprechende Gespräche statt. Die Hospizhelfer sind jedoch nicht nur für die Menschen da, deren Leben zu Ende geht.

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Auch den Angehörigen und engen Vertrauten können sie eine große Hilfe sein, sie begleiten, entlasten und Freiräume schaffen. Einfach da sein in einer Lebensphase, in der manchmal auch Dinge gesagt werden wollen, die Jahre oder Jahrzehnte herunter geschluckt worden sind und die generell viel Unsicherheit mit sich bringt.

Eine Hallenbergerin erinnert sich an die Begleitung: „Die ehrenamtliche Helferin von der Hospizinitiative war eine tolle und sehr wertvolle Unterstützung, als meine Mutter verstorben ist.

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Auch, wenn man mit dem Tod rechnet, weiß man doch nicht, was in den letzten Stunden auf einen zukommt und wie man sich verhalten soll. Dadurch konnte meine Mutter so gehen, wie sie immer war, voller Lebensfreude und Musik. Es tut einfach gut, wenn dann jemand da ist, der einem loslassen hilft, mit dem man gemeinsam weinen, lachen und auch später noch diese besonderen Momente teilen kann.“

Trauercafé und Einzelgespräche

Rund um die Hospizinitiative

Die Hospizinitiative Hallenberg/Winterberg ist unter 0151- 5669840 oder info@hospiz-hallenberg-winterberg zu erreichen.

Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins wird komplett aus Spenden finanziert. Eine Begleitung ist kostenlos kann auf Wunsch zuhause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus stattfinden. Weitere Infos gibt es www.hospiz-hallenberg-winterberg.de

Wie rede ich mit meinem Kind über Themen wie Tod und Trauer, was kann ich ihm zumuten, wie können wir kindgerecht von einem Verstorbenen Abschied nehmen? Über dieses Thema bietet die Hospizinitiative zwei Vorträge mit Gesprächsrunden in Hallenberg (6. Mai) und in Winterberg (7. Mai) mit der Dipl.-Pädagogin, Trauerbegleiterin und Buchautorin Helene Düperthal an. Eingeladen sind alle Eltern, Erzieher, Lehrer und und sonstigen Interessenten. Genaue Orts- und Zeitangaben folgen noch.

Die Aufgaben der Hospizinitiative enden nicht mit dem Tod. Einige Ehrenamtliche sind speziell für Trauerbegleitung ausgebildet und bieten Gesprächskreise im geschlossenen Rahmen für Hinterbliebene an oder das monatliche offene Trauercafé. Auch Einzelgespräche sind möglich.

Viele kleine Sterne in der Dunkelheit...