Brilon. Die Junge WP hat junge Leuten aus Brilon gefragt, wie sie die Diskussion um das Coronavirus einschätzen und wie sie mit der Situation umgehen.

Habt ihr auch schon darüber diskutiert, ob Schützenfest, Schnade oder gar die Hansetage dem Coronavirus zum Opfer fallen werden? In meinem Freundeskreis wird derzeit viel darüber geredet, ob die ganze Aufregung gerechtfertigt ist oder doch eher ein Fall von Massenhysterie.

Hält man sich vor Augen, dass vielerorts die Supermarktregale leer gekauft werden und auf eBay derzeit Handdesinfektionsmittel für Preise von rund 50 Euro pro 100 Milliliter gehandelt werden, darf man sich schon fragen, ob das alles noch mit rationalem Denken und normaler Vorsorge zu tun hat oder ob das nicht etwas „drüber“ ist.

Gastronom achtet zusätzlich auf mehr Hygiene

Die Junge WP hat für euch mal mit zwei Brilonern gesprochen und sie gefragt, wie sie die Sache sehen und wie sie mit der aktuellen Situation umgehen.

Jan Mittmann (22), Inhaber der Ratsschänke in Brilon: „Ganz zu Anfang haben sich die meisten Leute über die Krankheit wohl einfach nur lustig gemacht.

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Mittlerweile erkennen sie aber eine gewisse Ernsthaftigkeit, besonders auch in Bezug auf Veranstaltungen. Als ich kürzlich mit Freunden im Brauhaus war, hat jeder Zweite von Corona gesprochen. An dem Abend war zufällig auch ein Chinese vor Ort, der dort Rosen verkaufte. Obwohl man weiß, dass es Quatsch ist, hat man dennoch irgendwie automatisch etwas Abstand gehalten. Wir haben auch über Hildesheim gesprochen. Das Brauhaus war komplett voll und da denkt man natürlich schon darüber nach, ob nicht vielleicht ein Infizierter dabei ist. Ich persönlich achte derzeit darauf, dass ich mir noch sorgfältiger als sonst die Hände wasche und ich desinfiziere meine Türklinken. In der Ratsschänke achte ich ebenfalls darauf, dass die Mitarbeiter die hygienischen Vorschriften einhalten. Zur Vorsorge werden auch hier jetzt, genau wie der Tresen, die Türklinken desinfiziert. Viel mehr kann man als Kneipenwirt auch nicht machen.

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Ich nehme das Thema wie gesagt absolut ernst, die Hysterie verstehe ich aber nicht. Man hat seit Corona auch kaum noch etwas von Greta gehört. Die privaten Hamsterkäufe von Lebensmitteln und Desinfektionssprays kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube, wenn man den Leuten am Fernsehen sagen würde, dass sie alle eine Woche lang eine rote Mütze tragen müssen, weil sie sonst Haarausfall kriegen, wären auch schnell rote Mützen ausverkauft. Seid vorsichtig, aber macht euch nicht zu viele Sorgen.“

Jupp Mündelein (12), Schüler: „Ich mache mir definitiv Sorgen, jedoch übertreiben viele sehr mit ihrer Vorsicht. Man sollte damit eigentlich wie mit einer normalen Grippe umgehen. In der Schule reagieren Klassenkameraden sehr panisch und Menschen kaufen Supermarktregale leer. Gefährlich ist der Virus hauptsächlich für Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, jedoch könnten die auch an einer normalen Grippe sterben. Wenn die Panik ausartet, wird diese im Endeffekt gefährlicher sein, als der eigentliche Virus.“