Altkreis. Durch Grippe und Erkältungen sinkt derzeit die Zahl der Blutspender. Und jetzt kommt auch noch die Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus.

„Selbstverständlich finden Blutspenden weiterhin statt. Wir brauchen sie und ich kann nur jeden Gesunden bitten: Kommen Sie zu den Terminen!“ Stephan Jorewitz ist Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst West. Eine spürbare Angst vor einer möglichen Ausbreitung des Coronavirus habe es bei den Blutspendern bislang noch nicht gegeben. Sie käme für die Rotkreuzler auch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn durch die jahreszeitlich bedingte Grippe- und Erkältungswelle bleiben ohnehin schon potenzielle Spender zu Hause. „Dadurch haben wir in der Regel Einbußen von 15 bis 20 Prozent“, so Jorewitz.

Konserven nur wenige Tage haltbar

Ein Fernbleiben von der Blutspende wegen der Angst vor Corona hätte für den Bestand an Blutkonserven weitreichende Folgen. Ohnehin sind die Konserven nur wenige Tage haltbar, so dass ständig Nachschub nötig ist.

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Unter dem Motto „Ruhig Blut!“ warnt das DRK vor Panikmache. Zur Entwarnung: Bei den Spende-Terminen des DRK gehe man aber noch sensibler und behutsamer als ohnehin schon um, versichert Jorewitz. Händedesinfektion sei Standard, aber auch im Ablauf der Blutspende werde die Reihenfolge inzwischen umgestellt. „Einige Stationen wie Fiebermessen oder HB-Wert-Bestimmung ziehen wir vor. Wenn dann jemand wirklich nicht spenden kann, weil er erhöhte Temperatur hat oder die Hämoglobin-Werte nicht passen, dann muss er nicht erst lange warten und möglicherweise mit anderen Personen Kontakt haben“, sagt Stephan Jorewitz. Bislang habe man in NRW erst einen Blutspende-Termin gecancelt. Und das sei im Raum Heinsberg gewesen, wo es nachweislich Fälle von Corona-Infizierten gibt.

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Behörden entscheiden

Auf die Frage, ob das DRK bei Verdachts- oder bestätigten Fällen weiterhin Blutspendetermine anbieten dürfe, verweist der DRK-Sprecher auf die jeweiligen Ordnungsbehörden. HSK-Sprecher Martin Reuther: „Das wäre eine klassische Frage, mit der sich das interne Lagezentrum beschäftigen würde. Rein hypothetisch: bei einem Verdachtsfall zum Beispiel in Hallenberg wäre es denkbar, dass der Blutspendetermin in Arnsberg stattfinden könnte. Bei einem bestätigten Fall sähe das vielleicht schon wieder anders aus. Bei Verdachtsfällen spreche das Gesundheitsamt in der Regel Empfehlungen aus; bei bestätigten Fällen verbindliche Anweisungen. Bislang hat es im HSK noch keinen Verdachtsfall gegeben.

Präparate sicher

Das DRK betont noch einmal: An der Präparatesicherheit für Transfusionsempfänger hat sich durch Covid-​19 nichts geändert! Für die Übertragbarkeit des Erregers durch Blut und Blutprodukte gibt es keine gesicherten Hinweise. Bluttransfusionen sind sicher und unverzichtbar. Auch hier gilt, dass die Aufsichtsbehörden engmaschig beobachten und analysieren.

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Auch die Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei am 14. März in Hoppecke soll nach derzeitigem Stand stattfinden.

Die nächsten Termine zur Blutspende sind am 3. März in der Essenthoer Schützenhalle von 17.30 bis 20 Uhr, am 9. März in der Briloner Schützenhalle von 15 bis 20 Uhr und am 16. März von 17 bis 20 Uhr in der Grundschule Scharfenberg.