Brilon. Um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, testet ein Supermarkt eine Technik, um Obst länger haltbar zu machen. Das kann nach Brilon kommen.

Das Thema Lebensmittelabfall ist für den Einzelhändler Edeka weiterhin von Bedeutung. Daher ging das Unternehmen eine Kooperation mit Apeel Sciences ein. Die daraus hervorgehenden Produkte könnten in Brilon für weniger Abfall sorgen. Der Geschäftsführer von Edeka Boxberger in Brilon ist jedenfalls von der Technik überzeigt.

Der Edeka-Verbund baut nach Unternehmensangaben sein Engagement gegen Lebensmittelverschwendung weiter aus und schützt neben Avocados jetzt auch Orangen und Mandarinen mit der Apeel-Technologie. Apeel-Produkte verfügen über einen aus pflanzlichen Materialien hergestellten Schutzmantel, um den Wasserverlust und die Oxidation zu verlangsamen - zwei Hauptfaktoren, die den üblichen Verderb von frischem Obst- und Gemüseprodukten verursachen.

Weniger Lebensmittelverluste

Kampf gegen Foodwaste: EDEKA und Apeel machen jetzt auch Zitrusfrüchte länger haltbar 
Kampf gegen Foodwaste: EDEKA und Apeel machen jetzt auch Zitrusfrüchte länger haltbar  © Edeka

Apeel verringert somit nicht nur die Menge der Lebensmittelverluste, sondern verbessert auch die Transportfähigkeit und macht in vielen Fällen Plastikfolien überflüssig. „Das Ziel ist es weniger wegzuwerfen, daher ist das eine gute Sache“, sagt Roman Boxberger, Geschäftsführer der Edeka-Filiale in Brilon.

Bisher beschränkte sich das Angebot in ausgewählten Märkten auf Avocados. Im Rahmen eines Pilotprojektes gibt es jetzt auch die ersten Zitrusfrüchte. Derzeit allerdings noch nicht in Brilon, denn Tests finden ausschließlich bei den Franchise-Filialen statt. Eine bundesweite Einführung der länger haltbaren Produkte ist im Jahresverlauf 2020 geplant.

Interesse an Technologie auch in Brilon vorhanden

Wenn die Resonanz positiv ist und die Apeel-Technologie für alle Edeka-Märkte zur Verfügung steht, kann sich Boxberger vorstellen, die Produkte nach Brilon zu holen. „Das Konzept klingt gut. Wenn weniger produziert werden kann und somit der Lebensmittelabfall reduziert wird, kann das nur positiv sein.“

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Der Apeel-Schutzmantel wird aus rein pflanzlichen Materialien hergestellt, die in den Schalen, Samen und im Fruchtfleisch verschiedener Obst- und Gemüsesorten vorkommen. Von Erdbeeren bis Paprika verfügt jedes Obst und Gemüse über eine Schale oder Haut, die sie frisch hält. Hergestellt aus Stoffen, die in Obst vorkommen, fügt Apeel der Oberfläche von frischen Produkten eine Art „zweite Haut“ hinzu, um den Wasserverlust und die Oxidation, also die Reaktion mit Sauerstoff, zu verlangsamen.

Edeka-Kunden achten auf Abfall

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Boxberger kann sich vorstellen, dass Kunden Interesse an dieser Entwicklung haben könnten. „Kunden kommen mittlerweile öfter einkaufen und besorgen keine Berge mehr von Lebensmittel. Auch auf Verpackungseinheiten bei frischer Wurstware wird immer mehr verzichtet, eigene Tupperdosen werden mitgebracht. Die Thematik wächst in den Köpfen.“

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Das zeigt sich auch beim Obst und Gemüse, wo Kunden gerne auf Netzbeutel zurückgreifen statt zu Plastik. Papierbeutel hingegen konnten sich nicht etablieren. „Hier muss man sich eben entscheiden, ob der Umwelt mit Plastik oder Papier geschadet wird“, sagt Boxberger.