Arnsberg/Winterberg. Amtsgericht Arnsberg hat das im November beantragte Insolvenzverfahren eröffnet. Warum das Krankenhaus trotzdem eigenständig wirtschaften darf.

Es war bereits angekündigt, jetzt ist es auch öffentlich einsehbar: Das Amtsgericht Arnsberg hat „wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“ das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Winterberger Krankenhauses – genauer gesagt der St.-Franziskus-Krankenhaus Winterberg gGmbH – eröffnet.

Dabei wurde die Eigenverwaltung angeordnet. Das bedeutet, dass die Verfügungsgewalt über das Unternehmen und sein Vermögen in dessen eigenen Händen bleibt und nicht wie in einem „gewöhnlichen“ Insolvenzverfahren an einen externen Insolvenzverwalter übergeht.

Krankenhaus-Geschäftsführerin Agnes Hartmann ist also weiterhin für das operative Geschäft und die wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich. Zum Sachwalter, der in solchen Fällen anstelle eines Insolvenzverwalters ernannt wird, wurde Rechtsanwalt Andreas Schoß aus Arnsberg bestimmt. Seine Aufgabe ist es, die Einhaltung der insolvenzrechtlichen Regelungen zu überwachen.

Im vorläufigen Gläubigerausschuss sitzen zwei Vertreter der Bundesagentur für Arbeit, ein Vertreter der Volksbank Bigge-Lenne und die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses.

Nichts Neues vom möglichen Investor

Derweil sind die drei maßgeblich betroffenen Städte und der Kreis dabei, eine gemeinsame Resolution zum Erhalt des Krankenhauses zu verabschieden. Winterberg und Medebach haben den Text jeweils schon durch ihre Räte gebracht, Hallenberg und der Kreistag ziehen voraussichtlich am 12. beziehungsweise 19. Februar nach.

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Ende Januar hatte Sanierungsexperte Dr. Christoph Niering Hoffnung auf eine mögliche Lösung der Zukunftsfrage des Krankenhauses gemacht. Nachdem zwei Gutachten dessen Unverzichtbarkeit für die Region festgestellt hatten, hatte die Bezirksregierung einen Feststellungsbescheid erlassen, der dem Hospital für 2020 einen Sicherstellungszuschlag zuspricht. Zudem soll sich ein Investor für das St. Franziskus interessieren – Neuigkeiten hierzu waren am Donnerstag (6.2.) nicht zu erfahren.