Winterberg/Sauerland. Service zur Ski-Saison im Sauerland: die Neuheiten, die Pisten im Überblick, Tipps gegen Stau – und wo man kleine, stressfreie Skigebiete findet.

Wir haben uns auf die Suche nach Neuerungen, Geheimtipps und den besten Abfahrten für Kinder, Anfänger und Profis gemacht und für Sie zusammengestellt.

Skifahren im Sauerland – Das ist neu

Insgesamt investieren die Betriebe in dieser Saison 15 Mio. Euro in Innovationen, Schneesicherheit und sparsame Satellitentechnik. Das größte Projekt ist der Bau des neuen Sechser-Sessellifts Brembergkopf 2 und der Skitunnel über die L640 an gleicher Stelle. Hier entsteht eine Überführung, damit Skifahrer künftig über die Straße hinweg zur Talstation fahren können.

Weitere Neuerungen in einzelnen Skigebieten: Am Schlossberg in Medebach erhalten Gruppen ab zehn Personen diesen Winter eine Freikarte. In der Snow World Züschen eröffnet „Theos Kinderstube und Familientreff“. Hier können sich Familien aufwärmen, mitgebrachten Proviant verzehren und auch Snacks kaufen.

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Im Skidorf Neuastenberg gibt das neue Kinder-Rodelland „Tenne“. Auch das Skigebiet Fahlenscheid in Olpe rüstet für die jüngsten Gäste auf: Hier gibt es ein neues Kinderland mit Förderband für kleine Ski- und Snowboardfahrer.

Im Sauerland gibt es Pisten für Anfänger und Profis

Blau, rot, schwarz – diese Unterscheidungen kennt jeder Skifahrer. Auf den blauen Pisten tummeln sich die Anfänger, auf den schwarzen Abfahrten die Könner, auf den roten die dazwischen.

Schwarze Pisten gibt es im Sauerland nur am Medebacher Schlossberg (0,4 km) und auf Winterberger Stadtgebiet. Die längsten schwarzen Abfahrten finden Könner in Altastenberg: Auf 2,2 Kilometern können sie sich hier vergnügen. Das Skiliftkarussell Winterberg und das Skidorf Neuastenberg bieten jeweils 1,5 Kilometer. Kürzere Profi-Pisten gibt es in Langewiese und Niedersfeld.

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Deutlich mehr Pistenkilometer stehen auf blauen Hängen zur Verfügung, davon die meisten (14) im Skiliftkarussell, in Willingen (8) und Neuastenberg (5,5). Insgesamt bieten 15 der 17 Skigebiete der Wintersport-Arena bieten Pisten für Anfänger an. An ebenso vielen Orten finden Fortgeschrittene rot klassifizierte Hänge mit mittlerem Anspruch.

Skischulen und Pisten für Kinder

Flache und übersichtliche Hänge und auf Kinder spezialisierte Skischulen – im Sauerland kommen auch die Kleinen schnell auf die Bretter oder den Schlitten. 17 der Kinderland genannten Abfahrten verfügen über ein Transportband: Die größte Auswahl haben Familien hier im Skiliftkarussell Winterberg und in Willingen, wo es jeweils fünf Kinderbereiche mit Transportband gibt.

Bei der Skischule in Winterberg lernen Kinder in Gruppen das Skifahren. Außerdem gibt es besonders geeignete Kinderpisten – mit und ohne Transportband. (Archivbild)
Bei der Skischule in Winterberg lernen Kinder in Gruppen das Skifahren. Außerdem gibt es besonders geeignete Kinderpisten – mit und ohne Transportband. (Archivbild) © Ralf Rottmann/ Funke Foto Services

Zwei weitere befinden sich im Skidorf Neuastenberg, jeweils einer an der Ruhrquelle, in Altastenberg, Züschen, Olpe-Fahlenscheid und Bödefeld-Hunau.

Fitte Kinder, die den Weg nach oben zu Fuß nicht scheuen, finden auf der Schmallenberger Höhe, in Sellinghausen, am Sahnehang, am Schlossberg und in Langewiese Kinderhänge ohne Transportband.

Wer statt auf Skiern lieber auf dem Schlitten den Schnee genießt, findet im Sauerland 40 Rodelbahnen und zehn Rodellifte. In Neuastenberg, Züschen, Willingen, Sellinghausen und Bödefeld kann sogar bei Flutlicht gerodelt werden.

Winterberg: Anreise und Tipps zur Stauvermeidung

Für gewöhnlich sind Staus auf den Straßen um Winterberg ein Fremdwort – außer in der Ski-Hauptsaison. Vor allem an Wochenenden mit schönem Wetter, in den Weihnachtsferien und im Februar ist das Verkehrsaufkommen hoch.

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Wer in seiner Urlaubsplanung ferienunabhängig ist, für den hat Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersport-Arena Sauerland, einen Tipp: „Vor Weihnachten, im Januar und in der Nachsaison ist deutlich weniger los.“

  • Anreisenden aus Richtung Ruhrgebiet und Niederlande wird das frisch eröffnete Teilstück der Autobahn 46 zwischen Bestwig und Nuttlar auffallen. Es verkürzt die Fahrt nach Winterberg – bei freier Fahrbahn – um knapp 15 Minuten.
  • Ist diese Hauptanreisestrecke verstopft, gibt es mehrere empfohlene Alternativen, die auf der Homepage der Wintersport-Arena aufgelistet sind. Gäste werden gebeten, bei Stau nicht ihrem Navigationsgerät zu folgen, sondern eine der Alternativrouten zu nutzen. Testweise setzen Stadt und Liftbetreiber in dieser Saison drei mobile Displays ein, um den Parksuchverkehr zu verringern.
  • Umweltfreundlicher als mit dem Pkw ist Winterberg mit Bahn und Fernbus zu erreichen. Für die Strecke von der Kernstadt nach Neuastenberg, Altastenberg und Langewiese wird wieder ein Skibus eingesetzt.

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Für Einheimische und Gäste gelten die Tipps:

  • Früh da sein, um 11 Uhr kommt die Hauptanreisewelle.
  • Nicht bei Betriebsende der Lifte abfahren, sondern etwas früher oder später. Dann verläuft auch die Heimfahrt staufrei.
  • „Wer weniger als eine Stunde Anreise hat, kann auf Flutlichtski-Angebote ausweichen“, rät Schulten. „Dann ist meist weniger los als tagsüber.“

Stressfreie Alternativen: die kleinen Skigebiete

Die großen und bekannten Skigebiete ziehen Zehntausende Besucher an – wer es ruhiger und oft auch günstiger mag, dem sind die vielen kleinen Skigebiete in den Dörfern in und um Winterberg empfohlen. Sie eignen sich wegen ihrer Übersichtlichkeit besonders gut für Familien.

Die großen Skigebiete in und um Winterberg locken Zehntausende Besucher an.
Die großen Skigebiete in und um Winterberg locken Zehntausende Besucher an. © Ralf Rottmann

Auf Winterberger Gebiet liegen zum Beispiel die Eschenberglifte bei Niedersfeld, die für Anreisende aus Richtung Ruhrgebiet/Niederlande direkt am Weg liegen.

Drei Lifte, bis zu 1,5 Kilometer lange Abfahrten, geringe Wartezeiten, Après Ski, Gastronomie, Indoorspielplatz und Kartbahn in unmittelbarer Nähe machen es zu einem attraktiven Ziel auch bei schlechtem Wetter.

Im Höhendorf Langewiese gibt es nicht nur das kleine feine Skigebiet Glückauf mit drei Liften, sondern auch das Langlaufstadion mit Anschluss an Dutzende von Kilometern gespurter Loipen und ein Netz von eigens hergerichteten Winterwanderwegen durch die weiße Landschaft.

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Auch in Nachbarstädten von Olpe bis Willingen gibt es kleine Skigebiete, von denen viele zusätzlich mit Rodelbahnen, kostenlosen Parkplätzen und staufreier Anreise punkten. Und noch einen weiteren Vorteil haben die kleinen Skigebiete: Sie sind teilweise günstiger als die großen.

Preise: So viel kostet der Tag auf der Piste im Sauerland

Die Preise für Tagestickets unterscheiden sich teils deutlich. Im Mittel müssen Erwachsene für einen Tag auf der Piste gut 23 Euro zahlen, Kinder gut 16 Euro.

Am teuersten sind Tagestickets dort, wo die modernsten Anlagen stehen: im Skiliftkarussell Winterberg und in Willingen. Im Skiliftkarussell zahlen Erwachsene 37 Euro, in Willingen 31 Euro. Auch das Kinder-Tagesticket kostet mit 25 bzw. 20 Euro hier am meisten.

Unter 20 Euro für Erwachsene kostet das Tagesticket am Sahnehang, in Sellinghausen, am Rimberg und im Skigebiet Hohe Lied.

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Häufig werde über Preiserhöhungen geschimpft, berichtet Susanne Schulten. „Der Bau der supermodernen Lifte (das Skiliftkarussell ist tatsächlich das modernste Skigebiet Deutschlands) und die hohe Schneesicherheit haben aber ihren Preis. Aber man kann günstigere Tickets haben. Man muss nur dahin gehen, wo es sie gibt.“