Brilon. 37 Fotografen gestalteten den dritten Band der Buchreihe zum 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Brilon. Er beinhaltet ganz persönliche Eindrücke.

„Das Buch ist Bild gewordene Liebe zur Heimat.“ Punkt, Schluss und Ende des Berichts. Alles ist gesagt. Das stimmt zwar, aber das wäre dann doch zu wenig Würdigung dessen, was die 37 Fotografen und das Redaktionsteam mit dem dritten Band der Buchreihe zum anstehenden 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Brilon druckfrisch vorlegen.

Lieblingsplätze


Von Helge Krückemeier stammt dieses auf der Bilstein-Plattform, dem Geologischen Sprung, aufgenomme Foto


Zu Kevin Loers Lieblingsplätzen gehören die Almequellen.


Engelbert Sprenger hielt die Michaelis-Kirmes aus dem Riesenrad heraus fest.

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Aber in der Tat: Treffender als Dr. Christoph Thüer, Historiker und Mitglied des Buch-Arbeitskreises, kann man den Bildband nicht beschreiben. Auf 140 Seiten führt das Buch den Betrachter zu bekannten und weniger bekannten Stellen der Stadt, vermittelt es vertraute und auch neue An- und Einsichten. Für letztere sorgen zu jedem Bild ausgesuchte kontemplative Aphorismen und Gedichte.

„Ein wunderbares Bürgerwerk“

Das Buch, so Dr. Thüer bei der Vorstellung des Buches im Kreise der Fotografen im Bürgersaal des Rathauses, reflektiere „Geschichte von unten“. Die Aufforderung, sich an der Fotoaktion zu beteiligen, habe Bürger und Besucher nicht dazu verleitet, die sicher bemerkenswert bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt - Dr. Thüer: „Beispiele geronnener Macht.“ - abzulichten, sondern ganz persönliche Eindrücke dessen festzuhalten, was „Anstelle eines Vorworts“ zum Heimat-Begriff definiert und assoziiert wurde: Heimat ist Adresse, Zukunft, Landschaft, Geschichte, Stimme, ein Wort - oder, wie es Johann Gottfried von Herder gesagt hat, „Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss“.

Jubiläums-Edition

Das Buch ist im Podszun-Verlag erschienen und im Buchhandel für 19,90 Euro erhältlich.

Der 2017 erschienene Band I der 800-Jahr-Edition befasst sich mit der Geschichte der Stadt und arbeitet dabei auch umfassend die NS-Zeit auf.

Band II porträtiert Wirtschaft und prägende Persönlichkeiten der Stadt.

Der im kommenden Herbst geplante Band IV nimmt die Int. Hansetage zum Anlass, Brilon in seinem internationalen Kontext vorzustellen.

Lieblingsplätze - das sind weite Aussichten und stille Winkel am Borberg, am Ginsterkopf, am Gretenberg, im Aatal und an den Almequellen, das sind stimmungsvolle Bilder im abendlichen Gegenlicht, das ist das nächtliche Flirren bunter Lichter bei der Michaeliskirmes, das ist das Waldfreibad, in dem sich die beiden Urlauber aus den Niederlanden mit dem quietschgelben „Appelsientje“-Sonnenschirm fotografierten, das ist - natürlich - auch eine Theke (in diesem Fall die Rösenbecker Dorfkneipe) oder aber „Der Garten meiner Eltern“.

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