Züschen/Winterberg/Schmallenberg. Die schönsten Ausblicke, viele Geschichten und eine Überraschung: Wer mit Local Guide Andreas Freise wandern will, muss sich schnell anmelden
Die Zeichen sind nicht mehr zu übersehen: Winterberg bereitet sich auf einen Gästeansturm zum Deutschen Wandertag vor. Die schönsten Orte im Sauerland erkunden, das geht vom 3. bis 8. Juli bei Dutzenden von unterschiedlichen Angeboten. Fast alles ist inzwischen ausgebucht, aber für eine ganz besondere Tour gibt es noch ein paar Plätze.
Touren nach Wunsch der Gäste
Zum ersten Mal sind bei einem Deutschen Wandertag sogenannte Local Guides im Einsatz: Einheimische, die keine vorgegebenen Touren anbieten, sondern sich nach den Wünschen der Gäste richten und mit ihnen ganz individuelle Wege gehen. Einer von ihnen ist Andreas Freise aus Züschen.
„Zeig uns einfach was Schönes in deiner Heimat“, hat ihn ein Bekannter aus der Rhön gebeten, der zum Wandertag anreisen wird.
Mythen und Sagen aus Züscher Geschichte
Der Züscher hat daraufhin für den 5. Juli eine seiner Lieblingsstrecken ausgesucht: 17 Kilometer über den Mythen- und Sagenweg. „Eine sehr naturbelassene Strecke“, sagt Freise. Wunderbare Ausblicke und markante Punkte liegen am Weg; der höchste Punkt ist die Ziegenhelle auf 815 Meter über NN. Während der Tour erfahren die Wanderer allerhand über die Gegend – nicht umsonst geht es über den Mythen- und Sagenweg.
Überraschung an einer Station
Sie erfahren, wie der Kreuzweg entstanden ist, welche traurige Kriegsgeschichte hinter den Weihnachtsfeiern an den Opfersteinen steckt und wo früher Gericht gehalten wurde. „An einem dieser Haltepunkte gibt es auch eine Überraschung für die Gruppe“, verspricht Freise. „Aber die ist noch geheim.“
Hier können Sie sich anmelden
Für die Tour mit Andreas Freise am 5. Juli sind noch ein paar Plätze frei. Interessierte melden sich bei der Tourist-Info Winterberg, Tel.: 02981-92500
Die Strecke ist 17 Kilometer lang, es sind einige hundert Höhenmeter zurückzulegen.
Die Strecke ist auch für ältere Kinder geeignet, sofern sie fit und lauffreudig sind.
Nicht historisch belegt, aber umso unterhaltsamer ist die Geschichte vom Grenzstein am Hackelberg. „Der Sage nach hat ein Bürgermeister in alter Zeit mal heimlich den Grenzstein zwischen Züschen und Hallenberg in Richtung Hallenberg versetzt. Aber die Hallenberger kamen dahinter und der Bürgermeister musste den Stein zurückschleppen. Am Hackelberg hat er ihn zum ersten Mal erschöpft abgesetzt“, erzählt Freise. „Und da steht der Stein noch heute.“
Auch an anderen kulturellen und historischen Grenzen ist die Gegend reich. Die Konfessionsgrenze zwischen dem katholischen Sauer- und dem protestantischen Wittgensteiner Land bietet viel Stoff für Geschichten und teilweise kuriose Streitigkeiten, die Freise den Wanderern (auch interessierte Einheimische sind willkommen) nahebringen will.
Local Guides auch in Schmallenberg
Vier Winterberger und vier Schmallenberger haben sich dazu bereiterklärt, als Local Guides Wandertagsbesucher zu ihren Lieblingsorten zu führen. „Wir mussten dafür einen zehntägigen Kurs zum Europäischen Wanderführer besuchen“, berichtet Andreas Freise. „Da lernt man zum Beispiel etwas über Wetterkunde, Navigation und Rechtsfragen. Außerdem macht man einen Erste-Hilfe-Kurs.“
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Kurz nach Beginn der Wanderung kommen die Gäste an der Züscher Bullenwiese vorbei und können beobachten, wie dort ein Feuer angezündet wird. Wenn sie rund sechs Stunden später wieder dort vorbeikommen, so der Plan, sind die Kartoffeln im Feuer gar. Dann kann der Abend bei einem typischen Sauerländer Kartoffelbraten auf der idyllischen Bullenwiese ausklingen.