Brilon/Bleiwäsche. . Oliver Kessler aus Nehden ist der Robotman. Mehr als 150 Kostüme hat der Aktionskünstler in seinem Fundus. 30 Jahre ist er im Geschäft.
Er ist der Hingucker auf jedem Stadtfest, der Eye-Catcher in jeder Shopping-Meile, d a s Fotomotiv auf jeder Fachmesse. Robotman Oliver Kessler ist 30 Jahre im Geschäft. Zum Jubiläum verlosen wir einen Auftritt in einer Schule oder einem Kindergarten.
Er reitet auf dem Einhorn, bewegt sich als knorriger Baum auf dem Asphalt, glitzert als riesige Schneeflocke oder blinkt wie ein rundum beleuchteter Roboter: gut und gerne 150 verschiedene Kostüme besitzt Oliver Kessler – fast alle sind handgemacht. Der 52-Jährige ist Aktionskünstler. Seit genau 30 Jahren ist er als lebende Puppe, Pantomime, Stelzenläufer und sogenannter Walk-Act gut im Geschäft. Würde man all die Passanten zusammenzählen, die ihn auf Stadtfesten, in Shopping-Meilen oder auf internationalen Messen gesehen haben, dann kann der in Nehden aufgewachsene und in Bleiwäsche lebende Künstler mit Fug und recht von sich behaupten: „Ich habe ein Millionenpublikum.“
30 Jahre Robotman
Fünfmal pro Woche geht er ins Fitness-Studio, wenn es die Zeit zulässt: „Immer wieder pumpen und dabei Kraft und Ausdauer trainieren – das ist schon wichtig“, sagt Kessler. Denn ständig auf 1,50 Meter hohen Stelzen zu laufen, ist alles andere als pure Leichtigkeit - auch, wenn es so aussieht. Denn zu den Stelzen kommen noch die aufwändigen Phantasie-Aufbauten. „Ed Wood“, der lebendige Baum, ist zum Beispiel bis in die beweglichen Äste stolze 3,70 Meter hoch und eine aufblasbare Roboter-Figur bringt es sogar auf 4,50 Meter Höhe. - Oliver Kessler selbst mit 1,85 Meter inklusive. Wenn da oder in das Einhorn-Kostüm mal so richtig der Wind reinpackt, ist es mit der Standhaftigkeit aber auch schnell vorbei.
Otto beim Schminken geholfen
Dreimal 45 Minuten dauert in der Regel ein Auftritt als Walking-Act – dazwischen liegen Pausen zum Luft holen. Als Oliver Kessler zum ersten Mal beim Landesfest in Düsseldorf in der Latex-Hülle des knorrigen Baums stand, „hatte ich meinen eigenen Bach – so sehr habe ich geschwitzt.“ Mittlerweile gibt es einen Zweit-Baum für heiße Tage aus Acryl mit Belüftungsnähten.
Wir „verlosen“ den Robotman für einen Tagt
Eine spezielle Geburtstagsveranstaltung zum 30-jährigen Bühnenjubiläum gibt es zwar nicht. Aber Oliver Kessler möchte gerne etwas von der Freude und der Begeisterung, die sein Beruf mitbringt, an andere weitergeben.
Daher kann man den Künstler quasi für eine Veranstaltung gewinnen. „Gedacht ist zum Beispiel an ein Schul- oder ein Kindergartenfest. Ich würde dann an einem Nachmittag kommen und die Gäste unterhalten“, sagt der 52-Jährige.
Wer also den „Robotman“ für einen Nachmittag gewinnen möchte, schickt uns bis zum 2. Mai eine Mail mit dem Stichwort „Robotman“ an brilon@westfalenpost.de.
Alle Teilnehmer sollten uns unbedingt mitteilen, welche Veranstaltung geplant ist und wann sie stattfinden soll, damit wir mit dem Künstler rechtzeitig über die Terminplanung reden können.
Der „Robotman“ - so der patentrechtlich geschützte Künstlername von Oliver Kessler – ist aber nicht nur auf Stadtfesten ein Hingucker. Mehrmals wurde Kessler u.a. als „Künstler des Jahres“ ausgezeichnet. Er hat schon mit Helene Fischer, Jürgen Drews oder Bonnie Tyler („Wow, da war ich vielleicht nervös!“) auf der Bühne gestanden. An einen Auftritt mit Otto Waalkes erinnert er sich noch sehr genau: „Weil Ottos Maskenbildnerin nicht da war, hat er mich gebeten, ihm etwas Schminke ins Gesicht zu machen. Als Dankeschön hat er mir einen Ottifanten gemalt, den bewahre ich heute noch gut auf.“
Strahlende Augen als Dankeschön
Das schönste Dankeschön für den Künstler, der über das Bäckerhandwerk, den Mode-Steg und den Showtanz seinen Weg gefunden hat, sind die strahlenden Augen der Passanten, die sich von den märchenhaften Kostümen in den Bann ziehen lassen. „Ich habe den schönsten Job der Welt“, zieht Oliver Kessler nach 30 Jahren Bilanz und macht sich auch vor der Zukunft nicht bange. Manche Firmen sind Stammkunden und buchen „ihr Maskottchen“ immer wieder. „Eine Firma engagiert mich regelmäßig für Messe-Auftritte. Sie sagt: Beim Anblick des Robotmans bleiben so viele Leute stehen und staunen - eine gute Gelegenheit für die Firmenmitarbeiter, um mit den potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen.“
Eine große Gala zum 30-jährigen Bühnenjubiläum wird es nicht geben. „Ich hatte vor, mit Weggefährten und Bühnenkollegen einen Wohnzimmer-Varieté-Abend zu veranstalten. Aber es ist immer sehr schwierig, mehrere Leute unter einen Hut zu bekommen. Gelungen ist ihm das allerdings mit einer Nachtschwärmerveranstaltung am 31. Mai im Rahmen der Barockfestspiele in Bad Arolsen. „Da habe ich verschiedene Künstler für einen zauberhaften Abend zusammengestellt. Der Vorverkauf läuft gut.“ Ansonsten trifft man Oliver Kessler bestimmt als Baum oder als Roboter oder, oder auf einem der zahlreichen Feste in der Region.
Perfekt und leicht ist das A und O
„Es ist für mich selber schön zu sehen, dass ich nicht stehen geblieben bin, sondern mich ständig weiter entwickelt habe.“ Wichtig ist ihm bei allen Auftritten und bei allen Outfits: Es muss perfekt und leicht aussehen und es muss den Leuten ein beeindrucktes „Oooh“ und „Aaah“ entlocken.
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