Brilon. . Die libanesische Frau, der die Evangelische Gemeinde Brilon Asyl gewährt hatte, wurde vom Bundesamt für Migration als Flüchtling anerkannt.
„Unser Einsatz hat sich gelohnt“, sagt Rolf Plauth. Der ehrenamtliche Koordinator für die Flüchtlingsarbeit spricht vielen aus dem Herzen. Die libanesische Frau, der die Evangelische Kirchengemeinde von Januar bis Juli Kirchenasyl gewährt hatte, wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Flüchtling anerkannt. Sie darf in Deutschland bleiben.
„Furcht der Antragstellerin ist begründet“
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In der Urteilsbegründung heißt es: „Aufgrund des ermittelten Sachverhaltes ist davon auszugehen, dass die Furcht der Antragstellerin begründet ist.“ Als Flüchtling hat sie das Recht auf eine dreijährige Aufenthaltsgenehmigung. Deren Verlängerung ist nach Auskunft des zuständigen Rechtsanwalts immer wieder zu beantragen. Sie kann sich Wohnung und Arbeit suchen und ihr steht eine Unterstützung nach Arbeitslosengesetz II zu, wenn sie keine Arbeit findet.
Dank an alle Unterstützer
Rolf Plauth hat die Arbeit der Kirchenasyl-Unterstützer aus Brilon und Olsberg koordiniert. Er dankte allen, die die Aktion unterstützt haben: „Mit ihrem Engagement, mit ihrem Einsatz haben die Helfer wesentlich dazu beigetragen, dass geltendes Recht durchgesetzt werden konnte, was der geflüchteten Frau vermutlich ihr Leben gerettet hat.“
Seinem Dank und seiner Einschätzung schließen sich auch Pfarrer Rainer Müller und Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer an: „Gemeinsam haben wir der Sachkenntnis getraut, aufgrund derer Flüchtlingsmitarbeiter der Ev. Kirche von Westfalen uns gebeten haben, die Frau aus dem Libanon aufzunehmen. Mit ihnen hofften wir, dass unser Staat der um Leib und Leben fürchtenden Frau Recht und die Chance auf ein neues Leben in Deutschland geben würde. Unsere Hoffnung hat sich erfüllt. Wir danken Gott und allen, die mit uns gehofft und gebetet und sich mit Herz, Händen und Verstand für die junge Frau eingesetzt haben.“
Von Fall zu Fall entscheiden
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Die Frau aus dem Libanon ist zurzeit wieder in einer zentralen Unterkunft in Wickede. Sie hält aber nach wie vor Kontakt zu einigen Leuten aus Brilon und Olsberg, zu denen Freundschaften entstanden sind. Die Ev. Kirchengemeinde stehe generell hinter dem Kirchenasyl. „Wir können auf den gewonnenen Erfahrungen aufbauen, müssen allerdings in jedem Einzelfall neu entscheiden, ob wir so etwas noch einmal leisten können“, sagt Kathrin Koppe-Bäumer. Die alltäglichen Kosten für Unterbringung seien durch Spenden finanziert worden; für ein fachärztliches Gutachten sei die Landeskirche aufgekommen.
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