Winterberg. . Mit neuen Sessel- und Gondelbahnen soll das Skigebiet Winterberg mit Neu und Altastenberg verbunden werden. Ziel: Winterpsortler sollen sich verteilen.

Eine düstere Zukunft für die Winterberger Höhendörfer malte Tourismuschef Michael Beckmann am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss: Einwohnerschwund, Überalterung, Leerstände, Auflösung der Vereine. „Das soziale Gefüge der Höhendörfer ist akut bedroht.“ Die Entwicklung der Kernstadt und der Höhendörfer drifte auseinander.

Doch nicht nur zum Klagen war Beckmann gekommen, sondern um den von der Stadt präferierten Lösungsansatz vorzustellen: eine Verbindung der Skigebiete von Winterberg, Neuastenberg und Altastenberg. Diese soll im Kernstadtbereich Spitzen entlasten, Verkehrsprobleme entschärfen, den Strom der Wintersportler besser verteilen und den Höhendörfern höhere Einnahmen verschaffen.

In Winterberg sollen drei neue Sessel- und Gondelbahnen entstehen

Beckmann erinnerte an die Fördermittel, die Anfang des Jahrtausends im Zuge des Masterplans Wintersportarena Sauerland geflossen seien. „Aus den 5,5 Millionen Euro Fördergeldern sind bis heute über 100 Millionen Euro an privaten Investitionen entstanden.“ Auch beim Projekt Vernetzung der Skigebiete sei es das erklärte Ziel, über eine Förderung private Investitionen anzukurbeln.

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Konkret beinhaltet der Verbindungsplan unter anderem die Anlage von drei neuen Sessel- bzw. Gondelbahnen. In dieser sog. Vorzugsvariante sehen Stadt und Touristiker den bestmöglichen Kompromiss zwischen den eigenen Wünschen und dem Umwelt-, Wasser- und Landschaftsschutz. Zählten nur wirtschaftliche und sportliche Aspekte, wäre eine direkte Verbindung vom Bremberg nach Altastenberg durch die Renau favorisiert worden. Dies habe man aufgrund der dafür nötigen massiven Eingriffe in die Natur verworfen.

Zusammenschluss der Skigebiete fühestens in vier Jahren

Eingriffsfrei würde auch die Vorzugsvariante nicht: 9,1 Hektar Wald müssten gerodet werden; auf insgesamt gut 5,5 Hektar Fläche wären Eingriffe in FFH- (Flora-Fauna-Habitat), Natur- und Trinkwasserschutzgebiete nötig.

Bereits vergangene Woche hatten Beckmann, Bürgermeister Werner Eickler und Christoph Klante als Vertreter des Skiliftkarussells die Entwürfe der Planungskommission des Regionalrates in Arnsberg vorgestellt. „Man hat uns ermutigt“, resümierte Eickler.

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Bis zu einer etwaigen Umsetzung würden sicher noch vier bis fünf Jahre ins Land ziehen. „Es sind zahlreiche Behörden und andere Akteure beteiligt. Es wird mit Sicherheit Gegenwind geben“, so Eickler. Dieser erwartete Gegenwind wird jedoch nicht aus den Reihen der derzeitigen gewählten Stadtvertreter kommen – sowohl CDU als auch SPD, deren Fraktionen sich im Ausschuss als einzige äußerten, stehen hinter dem Plan.

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