Winterberg. Die Verkehrs-Bilanz fällt auch wegen weniger Tagesgästen besser aus. Die Verkehrssituation an Winter-Wochenenden soll sich aber weiter bessern.

Rund um Winterberg soll der Verkehr an Winterwochenenden wieder fließen. Ein Zwischenfazit der Saison sowie neue Ansätze und Methoden waren Thema einer öffentlichen Ideenwerkstatt.

Der Anfangsdruck war hoch“, so Michael Beckmann, Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW). Die Stau- und Parksituation inner- und außerhalb der Stadt waren zum Teil extrem. „Hierauf müssen wir reagieren.“ So wurde ein runder Tisch ins Leben gerufen und Arbeitsgruppen wurden gebildet (die WP berichtete).

Parkplatzsituation

Bei der öffentlichen Ideenwerkstatt im Besprechungsraum der WTW kommt es jetzt zu einigen neuen Ansätzen. Auch bereits bekannte Ideen werden erneut angesprochen. Prüfen solle man demnach, ob die Wiesenfläche hinter der Remmeswiese eventuell als Parkfläche dienen könne, um den Verkehr direkt dort etwas zu beruhigen. Laut Michael Beckmann werde aktuell außerdem eine Veränderung am Bremberg-Parkplatz, die eine andere Zu- und Abfahrtsregelung mit sich bringen würde, geprüft.

Verkehrsführung

Auch im Blick habe man aktuell die Verkehrsführung von der Landesstraße 740 über neue Zuwege. Ein weiterer wichtiger Punkt: Der Verkehr am oberen Waltenberg. Hier müsse man bei der Straßenverkehrsbehörde nachfragen, ob das Linksabbiegen dort an bestimmten Tagen untersagt werden könne, um den Rückstau bis in den Tunnel zu vermeiden, lautet ein Vorschlag.

Wiedereinführung hat sich gelohnt

Der Skibus AstenExpress verzeichnete sehr gute Zahlen.

Im Vergleich zur Wintersaison 2013/14 nutzen doppelt so viele Fahrgäste das Angebot. Auch im Vergleich zur bisher besten Saison waren die Zahlen 2017/18 höher. Die Wiedereinführung hat sich gelohnt.

Ein Problem sei auch, dass die meisten Tagesgäste Altastenberg aufgrund der Verkehrssituation erst gegen Mittag erreichen und sprechen die Möglichkeit an, den Verkehr zunächst bis zur Bobbahn hochzuleiten. Zur Diskussion steht außerdem, ob das eventuell in Zukunft kommende Verkehrsleitsystem bereits in Niedersfeld ansetzen könne. Auch ein sensorisches System, das zusätzlich zu den Straßen auch die Parkplätze miteinbezieht, sei noch im Gespräch, ergänzt Michael Beckmann. Natürlich wolle man die Pläne so umsetzen, dass kein Skigebiet oder Liftbetreiber einen Nachteil daraus zieht.

Schienenverkehr

Man habe bereits überlegt, ob die Tagesgäste in den umliegenden Orten parken und anschießend mit dem Zug weiterfahren können, so Beckmann. Doch die Kapazität der Schienenfahrzeuge lasse das nicht zu. „Dann müssten alle per Bus transportiert werden. Das würde das Problem nur verlagern aber nicht lösen.“ Überlegungen würden in die Richtung einer Taktverdichtung und einer Kapazitätserweiterung auf der Schiene gehen. „Ob das aber umgesetzt werden kann ist eher nicht wahrscheinlich“, ergänzt er.

Umgesetzte Maßnahmen

Erste Maßnahmen wurden umgesetzt. Nach drei Jahren Pause ist der Skibus wieder erfolgreich gefahren. Verbesserungsbedarf bestehe trotzdem: Man müsse ein System mit den Hoteliers aufbauen, um das Angebot bestmöglich an die Gäste zu bringen, so der Tourismusdirektor. Auch ein WhatsApp-Newsletter, die Kommunikation über soziale Medien und das Zurverfügungstellen von Übersichtskarten mit Ausweichrouten laufen bereits. Nicht umsetzbar sei hingegen die Idee, eine zweite Spur im Kreisverkehr Lehmecke zu bauen, der als wichtiger Knotenpunkt gilt.

Laut Tourismuschef Michael Beckmann sei die Situation auf der Straße in dieser Saison bereits etwas entspannter gewesen. Allerdings liege das vor allem am Wetter, das in diesem Januar viele Tagesgäste ferngehalten habe. Es muss also Einiges geprüft und besprochen werden. Beckmann betont, dass es sich um einen langwierigen Prozess handele. Einig ist man sich an diesem Abend: Die hohen Besucherzahlen sind Fluch und Segen zugleich.

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