Wiemeringhausen. . Olsberg bietet die ehemalige Christophorus-Grundschule Wiemeringhausen zum Kauf an. Eigentlich sollte dort eine neue Montessori-Schule entstehen.
- Das Gebäude der ehemaligen Christophorus-Grundschule in Wiemeringhausen soll verkauft werden
- Geplant war eigentlich dort die Einrichtung einer privat getragenen Montessori-Grundschule
- Doch das mehrfach überarbeitete Konzept wurde von den Genehmigungsbehörden erneut abgelehnt
Die ehemalige Grundschule in Wiemeringhausen soll verkauft werden. Mit entsprechenden Anzeigen sucht die Stadt für die seit Schließung der Christophorus-Schule 2014 nicht mehr als Schule genutzte Immobilie einen Käufer. Eigentlich war geplant, hier eine Montessori-Grundschule einzurichten. Doch wie berichtet, waren die Pläne dafür mehrfach von den zuständigen Genehmigungsbehörden abgelehnt worden. Ein Start der Schule ist daher erneut nicht möglich.
Ratsbeschluss wird umgesetzt
Die Stadt hatte dem privaten Träger zugesagt, ihm das Schulgebäude für einen symbolischen Euro zu überlassen, wenn die Montessori-Grundschule genehmigt wird. Daran habe die Stadt auch festgehalten, solange es noch „eine realistische Chance für die geplante Schule gab“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer auf Anfrage der WP. Doch angesichts der erneuten Ablehnung durch die Genehmigungsbehörden setze die Stadt nun den Ratsbeschluss vom Dezember 2016 um, das Gebäude zu verkaufen. Zunächst sei aber noch das Ergebnis eines Gesprächs im NRW-Bildungsministerium mit den Projekt-Planern abgewartet worden. Nach der erneuten Ablehnung werde nun die Vermarktung des Gebäudes betrieben.
„Hinhalte-Taktik“: Antrag mehrfach abgelehnt
Gleichzeitig lobte Bürgermeister Fischer aber auch das große Engagement und die „gute Arbeit“, die das Projekt-Team in Wiemeringhausen geleistet habe. Er könne gut verstehen, dass sich die Aktiven durch die wiederholte Ablehnung durch die Behörden angesichts „dieser Hinhalte-Taktik vor den Kopf gestoßen fühlen“.
Hintergrund: Mehrfach hatte das ehrenamtlich engagierte Projekt-Team den Antrag für die Einrichtung einer privaten Grundschule überarbeitet, das pädagogisches Konzept entsprechend der Vorgaben durch Bezirksregierung und NRW-Bildungsministerium angepasst und sich dafür einen wissenschaftlichen Experten ins Boot geholt. Doch vergeblich: „Von Seiten des Ministeriums wird nach wie vor „kein besonderes pädagogisches Interesse für die Gründung einer solchen Schule gesehen“, hieß es nach einem Gespräch, das die Antragsteller in Düsseldorf geführt hatten. Auch die Bezirksregierung sieht „keine neuen Akzente von Gewicht, die sich erkennbar von der gelebten Praxis an den Grundschulen der Region unterscheiden.“
Noch kein schriftlicher Ablehnungsbescheid
Noch liegt zwar kein schriftlicher Ablehnungsbescheid vor, aber klar ist allen Beteiligten, dass es zeitnah nicht möglich sein wird, eine Montessori-Schule einzurichten. „Nach jetzigem Stand geht das Projekt-Team davon aus, dass das Projekt unter diesen Voraussetzungen nicht weiter verfolgt werden kann“, so Fabian Schmidt, Geschäftsführer des Schulträgers. Doch zunächst soll jetzt die schriftliche Stellungnahme der Bezirksregierung abgewartet und geprüft werden.
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Kein Start für Montessori-Schule
Auch Ortsvorsteher Talat Durguter kommt zu dem Schluss: „Wir geben noch nicht ganz auf, aber wir wissen, dass die Chancen gering sind“ - zumal mit dem Verkauf des Gebäudes ein weiterer Eckpfeiler wegbricht. „Als Dorfgemeinschaft liegt uns sehr viel an dem Gebäude. Wir würden uns sehr freuen, wenn es weiter für die Allgemeinheit genutzt werden könnte, aber wir sind uns auch bewusst, dass das für uns finanziell kaum zu stemmen ist.“ Deshalb suche man nach kreativen Ideen und hoffe auf eine gute Lösung für die Dorfgemeinschaft. „Das Gebäude und das dazugehörige Grundstück liegen wunderbar an dem kleinen Weiher. Das ist eine kleine Oase mitten im Dorf, die uns sehr am Herzen liegt.“
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