Bochum. Das Auf und Ab wird das Team von Trainer Hecking bis zum Saisonende begleiten. Das Spiel in Gladbach aber zeigt endgültig: Der Kader benötigt frische Kräfte. Ein Kommentar

Eine Überraschung war es nicht, dass der VfL Bochum bei Borussia Mönchengladbach verlor. Die notorische Auswärtsschwäche der Bochumer traf auf eine Bilanz gegen Mönchengladbach, die vorab wenig Gutes erahnen ließ. Gegen Mönchengladbach hat der VfL Bochum seit dem Aufstieg in acht Spielen einen Sieg, in Mönchengladbach gar keinen Punkt geholt.

Erneut aber war ernüchternd - und das nicht nur für Hecking, der dieses Adjektiv das erste Mal seit seinem Amtsantritt zur Beschreibung einer Vorstellung seines Teams benutzte - wie harm- und teilweise auch hilflos und überfordert viele Spieler des VfL Bochum im Borussia-Park agierten.

Sie waren Fohlenfutter.

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Besonders schmerzhaft war dabei die nächste Auswärtsniederlage deshalb für alle, die es mit dem VfL halten, weil die Bochumer, um im Bild mit den Fohlen zu bleiben, das Gatter aufließen, beziehungsweise den Fohlen erst den Weg ebneten. Bei allen drei Toren machten die Bochumer heftige Fehler, halfen in der Entstehung maßgeblich mit.

Der VfL Bochum agiert nicht Bundesliga tauglich

Sie agierten besonders da nicht Bundesliga tauglich.

Er sei ernüchtert sagte VfL-Trainer Dieter Hecking nach dem 0:3 des VfL Bochum bei Borussia Mönchengladbach.
Er sei ernüchtert sagte VfL-Trainer Dieter Hecking nach dem 0:3 des VfL Bochum bei Borussia Mönchengladbach. © Getty Images | Lars Baron

Eklatant ist erneut auch in dieser Saison der Unterschied zwischen Heim -und Auswärtsspielen. Hecking aber wiederholte sich, als er am Samstagabend darauf hinwies, dass es nur mit Siegen in den Heimspielen nicht zum Klassenerhalt reichen wird. Zumal im Vonovia Ruhrstadion nicht nur Teams vorbeikommen werden, die sich von der Enge des Stadions, der Lautstärke und dem Enthusiasmus der VfL-Fans beeindrucken lassen.

Die Auswärtsschwäche des VfL Bochum ist eklatant

Am kommenden Wochenende kommt der SC Freiburg, dann schauen Borussia Dortmund, die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart, der FC Augsburg, der 1. FC Union Berlin und schließlich der FSV Mainz 05 im Ruhrstadion vorbei.

Die noch ausstehenden Auswärtsspiele des VfL Bochum sind sogar noch etwas anspruchsvoller: Erst geht es zum Aufsteiger Holstein Kiel, dann zum VfL Wolfsburg, zum FC Bayern München, zu Bayer Leverkusen, dem SV Werder Bremen, dem 1. FC Heidenheim und schließlich am letzten Spieltag zum FC St. Pauli.

Fans des VfL Bochum suchen schon Zugverbindungen für Spiele in der 2. Liga heraus

Nach Leistungen wie gegen den 1. FC Heidenheim und St. Pauli im Vonovia Ruhrstadion oder dem 3:3 nach 0:3 gegen RB Leipzig wird aus dem Glauben der VfL-Fans, den Klassenerhalt zu schaffen, fast schon die Überzeugung, es zu schaffen.

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Nach Leistungen wie in Mainz oder jetzt in Mönchengladbach machen sich die meisten VfL-Fans dagegen schon daran, die Zugverbindungen zu Auswärtsfahrten in der 2. Bundesliga herauszusuchen.

Im März geht es für den VfL Bochum gegen Bayern, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart

Klar ist längst, dass dieses Auf und Ab den VfL Bochum bis zum Saisonende begleiten wird. Klar ist zudem, dass gerade der März besonders hart werden könnte. Da geht es für die Bochumer zwar mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim los - Stand jetzt ist das ein Mit-Konkurrent im Abstiegskampf. Dann aber geht es gegen die Bayern, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und schließlich den VfB Stuttgart.

Ein Punkt aus diesen Spielen gegen die Top-Teams der Liga zu erreichen, wäre bereits viel. Wahrscheinlicher aber sind vier Niederlagen am Stück. Das wäre vor den abschließenden sechs Saisonspielen eine zusätzliche Hypothek. Da dann noch den Kopf oben zu behalten, würde extra schwer fallen.

Der Kader liefert nicht beständig auf Bundesliga-Niveau

Das ist viel Zukunftsmusik. Aktuell steht das Heimspiel gegen den SC Freiburg an. Da muss etwas gehen. Ebenso die Woche darauf, wenn es nach Kiel geht.

Storchenfutter darf der VfL nicht werden.

Und damit das nicht passiert, muss der VfL zwingend in diesem Winter personell nachlegen. Koste es fast schon, was es wolle. Der aktuelle Kader hatte ausreichend Zeit, um zu zeigen, dass er in der Lage ist, beständig auf Bundesliga-Niveau zu liefern. Er kann es nicht.

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