Bochum. Der VfL Bochum ist Letzter, Trainer Zeidler ist freigestellt. Rückkehrer Matus Bero erklärt, warum es ausgerechnet gegen Frankfurt bergauf gehen soll.
Markus Feldhoff hielt sich am Donnerstag zurück. Anders als in der Vorwoche vor dem Spiel gegen den FC Bayern gab der Interimstrainer des VfL Bochum keinem Spieler eine Einsatzgarantie - zumindest nicht öffentlich. Mit Jan Fießer nämlich hat Eintracht Frankfurt einen Mitarbeiter im Trainerteam von Dino Toppmöller, der die Spieler des VfL Bochum ganz genau kennt. Fießer war bis zum Frühjahr dieses Jahres an der Seite von Thomas Letsch für die Mannschaft mitverantwortlich. Entsprechend war Feldhoff bedacht, dem ehemaligen Kollegen nicht zu viele Hinweise auf die mögliche Aufstellung zu geben.
Bei einer Personalie aber legte er sich dann doch fest, wenngleich er damit keinen Startelf-Kandidaten meinte. „Matus Bero hat gestern voll trainiert, er ist im Kader und wird in Absprache mit der Rehabilitationsabteilung am Samstag in der zweiten Halbzeit eingesetzt. Wir freuen uns, dass er wieder dabei ist“, sagte Feldhoff über den Slowaken, der die letzten beiden Pleiten in der Fußball-Bundesliga verletzungsbedingt verpasste.
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VfL Bochum: Bero traf zweimal vor seiner Verletzung
In den Wochen zuvor war Bero nah an seiner Topform, traf sogar in zwei aufeinanderfolgenden Spielen (gegen Kiel und Dortmund). Dann eine blöde Bewegung im Training bei der slowakischen Nationalmannschaft in der vorangegangenen Länderspielpause - und der Mittelfeldspieler musste mit ansehen, wie seine Mannschaft weiter durch die Liga strauchelte. Nun aber ist er pünktlich für die Partie in Frankfurt wieder fit. „Ich fühle mich gut und bin froh, wieder da zu sein. Es ging sehr, sehr schnell, nachdem ich einen kleinen Eingriff am Knie hatte. Jetzt bin ich wieder da“, schränkte aber auch ein: „Natürlich muss ich den Trainingsrückstand aufholen.“
So groß scheint dieser aber nicht zu sein, Feldhoff gab ihm schon zu Wochenbeginn eine Kader-Garantie, die er am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel noch einmal bestätigte. Dass Bero wichtig für diese Mannschaft ist, das wird immer wieder deutlich. Schon in der vergangenen Saison war er aus der ersten Elf kaum wegzudenken. Auch in dieser Spielzeit stand er immer auf dem Platz, wenn er fit war. „Er ist ein toller Spieler, der uns etwas gibt, das vielleicht nicht alle haben“, sagte Feldhoff am Dienstag bereits. Seine Intensität, seine Tiefenläufe, seine Sprints, seine Malocher-Mentalität, seine Qualität gegen den Ball helfen, können mitreißen.
Und auch die Einstellung. „Wenn man am Tabellenende ist, gibt es nur einen Weg – und der führt nach oben. So einfach ist das“, sagte Bero im Gespräch mit dieser Redaktion unter der Woche. Daran arbeite der VfL derzeit unter Feldhoff und dessen Kollegen Murat Ural intensiv. „Aus tiefstem Herzen bin ich davon überzeugt, dass wir besser sind und ich weiß, dass wir viel mehr draufhaben. Ich bin überzeugt von diesem Team“, sagte Bero.
Matus Bero: „Wir haben nichts zu verlieren“
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Es sind mutige Töne des 29-Jährigen. Aber sie passen zur Wahrnehmung dieser Mannschaft. In ihr steckt viel mehr, als sie bislang gezeigt hat. Entsprechend lag er Fokus in dieser Trainingswoche auch darauf, selbst mit dem Ball in Frankfurt mehr anzufangen. Wenngleich Feldhoff hervorhob, dass es gegen die schnellen Omar Marmoushs und Co. der Frankfurter vor allem darum gehen wird, die Umschaltsituationen zu vermeiden. Eine Aufgabe, die Bero dann in der zweiten Halbzeit bekommen wird.
Schon in der ersten Halbzeit aber muss der VfL Bochum entgegenhalten. Mit nur einem Punkt aus acht Bundesliga-Spielen ist die Abstiegsgefahr bereits groß. Bero aber mahnt trotzdem zur Ruhe. „Diese Phase ist nicht einfach, aber wir haben noch eine lange Strecke vor uns. Unsere Fans geben und die nötige Unterstützung und die hilft uns. Die nächsten Wochen werden nicht einfach, aber wir haben nichts zu verlieren.“
Auch nicht gegen die Eintracht, die in dieser Saison bislang so überzeugte. Als VfL Bochum aber gäbe es kein Wochenende ein leichtes Spiel, so der Mittelfeldspieler. „Es macht keinen Unterschied, ob wir gegen Frankfurt oder jemand anderen spielen – wir müssen uns auf uns konzentrieren. Wir müssen Tore schießen und natürlich unser Tor besser verteidigen. Wir haben bisher zu viele Tore bekommen. Dazu müssen wir viel kompakter agieren – auch wenn wir hoch pressen. Daran arbeiten wir und ich bin überzeugt, dass wir das hinbekommen“, so Bero.
Am besten schon gegen die Eintracht. Die Statistik jedenfalls kann Hoffnung machen. Die vergangenen drei Spiele endeten jeweils 1:1, davor gewann der VfL. Und dann geht es vielleicht langsam nach oben - so wie es Bero und dem gesamten VfL vorschwebt.
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