Birkelbach. Was ist nach dem Finale des Hallenturnier in Birkelbach geschehen? Ein Spieler des FC International wehrt sich gegen Vorwürfe in Richtung seines Teams.

Die Streitigkeiten rund um das Hallenturnier des SV Schameder in Birkelbach gehen in die nächste Runde. Nun meldet sich der FC International zu Wort und bestreitet die Vorwürfe, dass es nach dem Finale zu Faustschlägen gekommen sei, vehement.

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Zur Einordnung: Beim Hallenturnier des SV Schameder soll ein 19-Jähriger ein Faustschlag ins Gesicht erhalten haben. Er soll sich während des Finales vor der Halle im Außenbereich aufgehalten haben, während drinnen die „TSG für 18,99 besoffen sein“ das Endspiel gegen den „FC International“ mit 2:1 gewann. Nach damaligen Angaben der Polizei habe der 19-Jährige mutmaßliche Anhänger oder Mitspieler des FC International flapsig gefragt, wie das Spiel ausgegangen sei. Daraus habe sich ein Wortgefecht entwickelt, in der Folge kassierte der Wittgensteiner einen Faustschlag.

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Der Täter stieg im Anschluss mit einer Gruppe junger Männer in ein Auto und fuhr davon. Das Opfer lehnte eine Behandlung seiner Verletzung ab. Der SV Schameder verurteilte das Verhalten und betonte dabei den FC International. Der Vorsitzende des SV Schameder, Niklas Brachmann, sagte damals zu dieser Redaktion: „Wir hatten ein super Turnier, ohne Verletzungen. Aber solche Mannschaften brauchen sich bei uns erst gar nicht zu bewerben.“ Auf Nachfrage bestätigte Stefan Pusch von der Polizei Siegen-Wittgenstein, dass der 19-Jährige Geschädigte angab, ins Gesicht geschlagen worden zu sein, eine medizinische Behandlung aber abgelehnt zu haben. Eine Anzeige habe er bei den anwesenden Polizeibeamten jedoch aufgegeben.

„Die Halle ist recht klein, man hat einen guten Überblick. Ich habe nur gesehen, dass das Bier weggeschlagen wurde, aber von einer Schlägerei weiß ich nichts. “

Hedilcan Aslan
Spieler FC International

Der FC International nimmt von der Darstellung klar Abstand. „Wir haben im Finale leider knapp verloren, das Spiel war vorbei. Ich habe die Getränke geholt, rübergeschaut und dann eine Rudelbildung gesehen“, sagt Hedilcan Aslan vom FC International. Das Team sei eine ambitionierte Hobbymannschaft und habe bereits einige Pokale erringen können. Dass der Verein bis ins Finale marschierte, sei auch für Aslan überraschend gewesen. Die Vorkommnisse nach dem Finale haben ihn umso mehr verwundert, denn einen Faustschlag habe er nicht wahrgenommen, wohl aber, dass ein Bier aus der Hand geschlagen wurde.

Fußball-Hallenturnier SV Schameder in Birkelbach, 04.01.2025
Gab es Tätlichkeiten beim Hallenturnier des SV Schameder? Die Berleburger Kriminalpolizei geht diesen Vorwürfen derzeit nach. © Nasser Trabulsi | Nasser Trabulsi

Ebenso schildert er Provokationen im Vorfeld. „Ich habe gehört, dass jemand in Richtung unserer Mannschaft gesagt hat, wie schlecht wir seien, weil wir das Finale verloren hätten.“ Daraufhin habe es eine Schubserei zwischen ein paar Leuten gegeben, die sich schnell auflöste. „Wir sind recht zügig raus aus dem Turnier, haben die Getränke getrunken und sind heimgefahren“, sagt Aslan über das Verhalten der ambitionierten Hobbymannschaft. Ebenso korrigiert er die Aussage des SV Schameder, dass die Mannschaft bereits im vergangenen Jahr auffällig gewesen sei. „Wir waren letztes Jahr gar nicht dabei.“

„Wir sind recht zügig raus aus dem Turnier, haben die Getränke getrunken und sind heimgefahren.“

Hedilcan Aslan
FC International, über die Vorfälle beim Hallenturnier des SV Schameder

Der Bericht dieser Redaktion sorgte dafür, dass sich der FC Internation in Person von Aslan zu den Vorkommnissen äußert. „Wir haben von dem Bericht erfahren und darüber, dass die Kriminalpolizei eingeschaltet ist. Darüber waren wir verwundert. Klar gab es Tumult, aber das gab es schon vorher. Es war eine dicke Luft im Turnier, auch dank des Alkoholpegels. Es war sehr aggressiv im Spiel, wurde viel geschubst und beleidigt, auch bei anderen Teams“, betont Aslan.

Fußball-Hallenturnier SV Schameder in Birkelbach, 04.01.2025
Beim Fußball-Hallenturnier des SV Schameder ging es bis zum Finale friedlich zu. Im Anschluss kommt es plötzlich zur Rudelbildung. Die Darstellungen darüber gehen auseinander. © Nasser Trabulsi | Nasser Trabulsi

Dass es einen expliziten Faustschlag gab, wie der Geschädigte gegenüber der Polizei angab, kann Aslan nicht bestätigen. „Die Halle ist recht klein, man hat einen guten Überblick. Ich habe nur gesehen, dass das Bier weggeschlagen wurde, aber von einer Schlägerei weiß ich nichts. Da wurde höchstens Bier ins Gesicht geschüttet“, sagt der Spieler des FC International. Es habe Faustschläge gegeben, aber an anderer Stelle, in einem vorherigen Spiel. Die beteiligten Spieler wurden suspendiert, die Mannschaft klärte den Vorfall untereinander. Eine Schlägerei habe es nach dem Finale aber nicht gegeben.

„Wir hatten eine Anfrage für ein weiteres Turnier. Wir hatten zugesagt und wollten den Papierkram klären. Drei Tage später kam ein Anruf und die Einladung wurde zurückgezogen.“

Hedilcan Aslan
über die Folgen des Turniers für den FC International

Der Vorfall in Birkelbach hatte für den FC International ungeahnte Folgen. „Wir hatten eine Anfrage für ein weiteres Turnier. Wir hatten zugesagt und wollten den Papierkram klären. Drei Tage später kam ein Anruf und die Einladung wurde zurückgezogen. Der Gastgeber hatte nach der Berichterstattung seine Meinung geändert.“

Das bestätigte der Ausrichter, der nicht genannt werden wollte, auf Nachfrage. Diese Erfahrung sei für Aslan ausschlaggebend gewesen, sich zu Wort zu melden. Doch im Nachhinein ändert das für ihn nun wenig. Am besagten Turnier habe die Mannschaft nun nicht teilnehmen können und möchte die Sache schnellstmöglich aus der Welt schaffen.