Siegen-Wittgenstein. Die HSG Wittgenstein hat die Zielsetzung für die Spielzeit angepasst. Neben Höhen und Tiefen wird man im Pokal kurzzeitig zum Überflieger.

Die Handballer der HSG Wittgenstein hatten ihre inoffizielle Winterpause in der Kreisliga A mit sechs spielfreien Wochen in Folge bereits im November und Dezember. Trotzdem nutzt der neue Trainer Christian Dohle die Gelegenheit des Jahreswechsels dazu, sein erstes Halbjahr in der Trainerposition bei seinem Heimatverein zu reflektieren.

„Wir hatten einige Comebacker dabei und generell haben viele noch nie dieses rhythmische Training absolviert, weswegen die körperlichen Einheiten in der Sommervorbereitung für viele Spieler doch echt heftig gewesen sind.“

Christian Dohle
Trainer HSG Wittgenstein

Der Einstieg sei für den Berleburger, der selbst vor einigen Jahren das Tor der HSG hütete, gar nicht so schwer gewesen, wie er erklärt: „Ich habe zum Glück eine intakte Mannschaft übernommen, die ja auch im Trainings- und Spielbetrieb gewesen ist und wir mussten deshalb nicht von null anfangen.“

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Dennoch sei aller Anfang vor allem körperlich hart gewesen, denn für viele der jungen Spieler stand erstmals eine intensive Vorbereitung auf dem Programm, in der Dohle die technischen, aber auch körperlichen für eine positive Entwicklung des Teams setzten wollte.

HSG Siegerland - HSG Wittgenstein, Handball-A-Liga, 21.12.2024
Der Dirigent: Trainer Christian Dohle lenkt die Geschicke der HSG Wittgenstein. © Loos | Carsten Loos

Er rekapituliert: „Wir hatten einige Comebacker dabei und generell haben viele noch nie dieses rhythmische Training absolviert, weswegen die körperlichen Einheiten in der Sommervorbereitung für viele Spieler doch echt heftig gewesen sind.“ Dohle ergänzt: „Aber fast alle haben komplett mitgezogen und nicht den Spaß an der Sache verloren. Das spricht sehr für die Mannschaft und zeigt mir, dass die harte Vorbereitung nötig und richtig gewesen ist.“

Zum Saisonstart gab es dann trotz guter Trainingsbeteiligung eine 26:29-Niederlage gegen den TuS Ferndorf III, der bis jetzt ungeschlagen an der Tabellenspitze wegmarschiert. „Damals waren wir nicht sicher, wie wir das einschätzen sollten, weil Ferndorf immer eine Wundertüte ist. Heute muss man sagen, dass wir gegen einen starken Tabellenführer gut mithalten konnten“, reflektiert Dohle. 

„Da haben wir nichts von dem gemacht, was wir können. Das war ein Totalausfall, den wir unbedingt im Heimspiel dieses Jahr wettmachen wollen.“

Christian Dohle
über die Schlappe gegen die HSV Werdohl/Versetal

Gleich zum zweiten Spieltag folgte dann auch schon die schlechteste Saisonleistung der Wittgensteiner, die eine brutale Niederlage mit 12 Toren Unterschied bei der HSV Werdohl/Versetal einstecken mussten. Darüber ärgert sich der Trainer bis heute: „Da haben wir nichts von dem gemacht, was wir können. Das war ein Totalausfall, den wir unbedingt im Heimspiel dieses Jahr wettmachen wollen.“

Danach folgten drei Siege in der Liga, sowie ein eindrucksvoller Höhepunkt im Pokal, als man Bezirksligist VTV Freier Grund bezwang und in das Finalturnier am 5. Januar einzog. In den letzten beiden Partien hagelte es zwei knappe Niederlagen und nun verweilt die HSG mit 6:8 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Da die HSG Siegtal und der TS Evingsen II ihre Mannschaften bereits zurückgezogen habe, muss maximal nur noch ein Team den Weg in die B-Klasse antreten.

HSG Siegerland - HSG Wittgenstein, Handball-A-Liga, 21.12.2024
Der Blick auf der Platte: Christian Dohle und seine Spieler müssen bei der Derbyniederlage gegen die HSG Siegerland Lehrgeld bezahlen. © Loos | Carsten Loos

Davon sind die Wittgensteiner weit entfernt, weshalb Dohle das selbstgesteckte Saisonziel des Nichtabstiegs noch einmal korrigiert: „Es wäre wirklich ein Spitzenergebnis, wenn wir uns noch in die Top-Fünf spielen.“ Er ergänzt: „Die Entwicklung der Mannschaft ist noch nicht abgeschlossen, läuft aber sehr gut, sodass ich das Ergebnis auch für realistisch halte.“

„Es wäre wirklich ein Spitzenergebnis, wenn wir uns noch in die Top-Fünf spielen.“

Christian Dohle
über die Saisonziele der HSG Wittgenstein

Ein Garant dafür könnte Tim Henrich werden, der vom Verbandsligisten RSVE Siegen zurück in seine Heimat gekehrt ist und seitdem als absoluter Playmaker im Rückraum überzeugt und sich durch viele Treffer, aber auch seine Spielmacherqualitäten als unersetzbar beweist. fk

Gescheitert ist die HSG aber im Final-Four-Turnier, der Endrunde im Westenergie-Kreispokal. Gegen den Bezirksligisten HSG Lüdenscheid war am Ende Schluss. Doch auch das stecken die Wittgensteiner weg, war der Pokal doch von Anfang an nur die Kirsche auf der Torte fly