Erndtebrück. Der Mittelfeldakteur des TuS Erndtebrück hat sich beim Spiel gegen den FC Iserlohn verletzt. Fällt der Spieler des Westfalenligisten längerfristig aus?

Erleichterung bei William Wolzenburg und auch bei seinem Verein, dem Fußball-Westfalenligisten TuS Erndtebrück. Der Mittelfeldspieler vom „Pulverwald“ kam Montag hoffnungsvoll von einem Arzt-Termin aus Köln zurück ins Wittgensteiner Land.

Auch interessant

Auch interessant

Der Grund für die, den Umständen entsprechend, gute Nachricht nach der Untersuchung in der Mediaparkklinik in der Domstadt: Wolzenburg hat sich bei seiner Verletzung vor eineinhalb Wochen, beim 1:0-Sieg gegen den Klassements-Zweiten FC Iserlohn, einen Innenbandriss am rechten Knie zuzogen.

Auch interessant

„Nur ein Innenbandriss“, freute sich der 23-Jährige, „im Vergleich zu einem Kreuzbandriss kann ich damit leben.“ Eine erste Diagnose in Siegen hatte gleich nach der Verletzung den Verdacht auf einen Schaden am Kreuzband ergeben. Das Kreuzband sei nicht gerissen, hätten ihm die Orthopädie-Spezialisten am Rhein nun erklärt, sagte Wolzenburg, es hätte aber „auch etwas abbekommen“.

„Wir haben zuerst einen Schock bekommen, als die Rede von einem Kreuzbandriss war und William schon operiert werden sollte.“

Mounir Saida
Trainer TuS Erndtebrück

Bei einem Innenbandriss sind die Chancen auf eine baldige Rückkehr ins Team weit besser als bei einem Kreuzbandriss. Wolzenburg hofft, dass er im Januar, im Rahmen der Wintervorbereitung, wieder leicht ins Training einsteigen kann und dann Ende Januar, Anfang Februar fit genug fürs Mannschaftstraining ist. Bei einem Kreuzbandriss wäre für den Erndtebrücker die Saison wohl vorbei gewesen.

„Nur“ ein Innenbandriss für William Wolzenburg vom TuS Erndtebrück

Froh über das Untersuchungs-Ergebnis aus Köln war denn auch Mounir Saida. „Zum Glück nur ein Innenbandriss“, freute sich der Erndtebrücker Trainer. Wolzenburg müsse bis zu einer Kontroll-Untersuchung in sechs Wochen eine Orthese am verletzten Bein tragen, erklärte er, damit das Knie ruhig gestellt ist und das Band heilen kann. Saida: „Eine Operation ist nicht notwendig.“ Er hofft, dass sein Mittelfeldmann im Laufe des Januars die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Saison nach der Winterpause aufnehmen kann.

Nach dem ersten Schock kann sich William Wolzenburg wieder ein wenig entspannen: Statt des Kreuzbandes hat es „nur“ das Innenband erwischt.
Nach dem ersten Schock kann sich William Wolzenburg wieder ein wenig entspannen: Statt des Kreuzbandes hat es „nur“ das Innenband erwischt. © Loos | Loos

„Wir haben zuerst einen Schock bekommen, als die Rede von einem Kreuzbandriss war und William schon operiert werden sollte“, betonte Saida, „und haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine zweite ärztliche Meinung zu bekommen.“ Dr. Ladislav Biro (Siegen), Mannschaftsarzt zu Saidas Zeit als Co-Trainer beim damaligen Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn, organisierte auf Bitten des Übungsleiters binnen zwei Tagen einen Termin für Wolzenburg in der vom Orthopäden und Sportmediziner Dr. Peter Schäferhoff geleiteten Mediaparkklinik. Die ist Anlaufstelle für viele verletzte Profi-Sportler, etwa vom Zweitligisten 1. FC Köln.

„Ich wollte einen Konter stoppen und habe mir beim Grätschen das Knie verdreht.“

William Wolzenburg
über die Umstände seines Innenband-Risses

Wolzenburg hat in dieser Saison im September wegen einer Bänderverletzung am Knöchel schon drei Spiele lang aussetzen müssen. Bei seiner Rückkehr spielte er eine Halbzeit, in allen anderen Auftritten des TuS stand der Dauerbrenner über die gesamten 90 Minuten auf dem Platz. „Sehr unglücklich“ habe er sich dann gegen Iserlohn verletzt, erklärte er: „Ich wollte einen Konter stoppen und habe mir beim Grätschen das Knie verdreht.“ Er habe es Knacken gehört und konnte nicht aufstehen, erinnert sich Wolzenburg.

Die Verletztenliste des Fußball-Westfalenligisten ist inzwischen angewachsen

In der vergangenen Saison war Are Wolzenburg der Unglücksrabe im Erndtebrücker Team. Er konnte damals wochenlang nur zusehen. Der Zwillingsbruder von William Wolzenburg hatte sich gleich zweimal einen Mittelfußbruch zugezogen: noch vor der Saison-Vorbereitung im Sommer und im Oktober, wenige Wochen nach seiner Rückkehr aus der ersten Zwangspause. Er spielte dann erst wieder im März.

Durch den jetzigen Ausfall von William Wolzenburg verlängert sich die Liste der verletzten Spieler aus dem 22-Mann-Kader der Erndtebrücker auf neun Athleten, darunter der seit einem Jahr mehr oder weniger fehlende Linksverteidiger Julian Wienold (Bänderriss und Knochenabsplitterung am Knöchel) und der Angreifer Elmin Heric (doppelter Bänderriss im Knöchel). Da ist Saida heilfroh, dass beim Sieg gegen Iserlohn ab dem Ausfall von Wolzenburg in der 33. Minute Admir Terzic erstmals seit Wochen (und überdies ohne Rücken-Probleme) wieder auf den Platz stand.

Mit Blick auf das letzte Spiel vor der Winterpause gegen den RSV Meinerzhagen, vorverlegt auf Samstag (15 Uhr) hat Coach Saida erkannt, dass sein Team „weiter zusammengewachsen ist“ aller personellen Probleme zum Trotz: „Das ist unser Faustpfand.“

Derweil können sich in den kommenden Wochen Wolzenburg und Heric öfter für einen gemeinsamen Besuch im Fitnessstudio verabreden. Laufen und selbst Radfahren geht bei den angeschlagenen Freunden aus Erndtebrücker Minikicker-Tagen gerade nicht. Aber, so Wolzenburg, „vielleicht können wir was für den Oberkörper tun.“