Wittgenstein. Der SV Feudingen machte es am Donnerstag vor, nun folgt der VfL Bad Berleburg. Der Schnee macht den Spielbetrieb unmöglich. Doch nicht für jeden Sport.
Die Fußballschuhe können an diesem Wochenende bei den Kickern aus Wittgenstein im Schrank bleiben. Der plötzliche Wintereinbruch Ende November hat bereits Mitte der Woche den Fußballern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt ist klar: An diesem Wochenende geht auf den Fußballplätzen in Wittgenstein nichts. Noch dazu hat der Totensonntag ohnehin den Spielplan mächtig durcheinandergewirbelt. Wäre die Einschränkung nicht, dann hätte der Spielbetrieb möglicherweise laufen können, denn die Temperaturen sollen am Sonntag wieder nach oben gehen. Dennoch: Die Akteure nehmen das alles durchaus mit Humor, denn eine Sportart betrifft das wilde Schneetreiben nicht. Das hat aber andere Gründe.
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Bleiben wir erst einmal bei den Fußballern. Und zwar beim TuS Erndtebrück. Da war an Training in Schameder oder im Pulverwaldstadion gar nicht zu denken. Die Schneedecke und die fehlende Sonne verwandelten den Fußballplatz des Westfalenligisten in eine Eisfläche, auf dem höchstens noch Eiskunstlauf hätte stattfinden können. So hat Mounir Saida, seines Zeichens Trainer des strauchelnden Fußballclubs, den Kickern kurzerhand „schneefrei“ gegeben. Früher gab es wenigstens noch hitzefrei, jetzt gibt es schneefrei. TuS-Pressesprecher Fabian Werner ergänzt dazu: „Am Dienstagabend wurde der Platz offiziell gesperrt. Mounir hatte ursprünglich für Mittwoch noch Training geplant. Wir haben sowieso spielfrei. Die Zweite wollte Dienstag und Donnerstag trainieren. Durch die Platzsperrung ging das nicht. Die Jugend weicht nach Benfe aus. Das ist unser Ausweichplatz. Der wurde meines Wissens nach geschoben.“ Der TuS Erndtebrück muss somit erst am 30. November wieder ran, dann im Match gegen den RSV Meinerzhagen (15 Uhr, Pulverwaldstadion).
Beim VfL Bad Berleburg hat die Zuversicht immerhin bis Freitagfrüh gehalten. In der Fußball-Bezirksliga sollte das Spiel zwischen den Wittgensteinern und den Aufsteigern von Vatanspor Hemer über die Bühne gehen. Sowohl Trainer Björn Breuer als auch Kapitän Yannik Lückel berichten am Freitag jedoch, dass ein Spielbetrieb nicht möglich sein wird. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts gibt“, sagt Lückel am Freitagfrüh. Keine Stunde später folgt die Gewissheit: Die Stadt Bad Berleburg hat den Kunstrasenplatz auf dem Stöppel gesperrt. Das bestätigt auch Pressesprecher Timo Karl auf Nachfrage. Vielleicht besser so, denn die Kicker des VfL haben am Donnerstag noch trainiert und schon dort zeigte sich, dass ein Ligaspiel keine gute Idee gewesen wäre. Auf einer geschlossenen Schnee- und Eisdecke spielt es sich weder schön, noch effizient, sondern nur gefährlich. Schon beim Training dürfte Kapitän Lückel deswegen klar gewesen sein, dass das nichts gibt. Also Winterpause für den VfL Bad Berleburg, der erst im Februar wieder einsteigt.
Für die Erkenntnis, dass in dieser Woche an Fußballspielen nicht zu denken ist, hat man beim SV Feudingen am Donnerstag ein wenig länger gebraucht. Das Fußball-B-Liga-Match zwischen dem SVF und dem TuS Diedenshausen war für 19 Uhr angesetzt und erst eine Stunde vor Anpfiff erfolgte die Nachricht, dass das Spiel aufgrund der Witterungsverhältnisse abgesetzt wird. Wohl dem, der bei diesen Witterungsbedingungen nochmal fussball.de checkt, bevor er seine Mitarbeiter ins Schneetreiben schickt. Mit Ausnahme der Partie der HSG Wittgenstein. Die spielen am Samstagabend in der warmen Halle in Erndtebrück. Da kann noch so viel Schnee liegen, der Handball fliegt. fly
Schnee, Schnee und nochmals: Schnee
„Ob wir den anderen einen Schritt voraus sind, weiß ich nicht. Im Siegerland konnten sicherlich alle Konkurrenten trainieren. Außerdem stehen wir am Tabellenende der A-Liga und müssen mehr machen“, kommentiert Schameders Trainer René Röthig scherzhaft die Trainingswoche seiner Mannschaft. Während unter anderem bei Konkurrent TSV Aue-Wingeshausen kein Fußballtraining stattgefunden hat, haben die Schamederaner zwei Sondereinheiten eingelegt. Diese hatten jedoch relativ wenig mit dem Spielbetrieb oder taktischen Kniffen zu tun, wie Trainer René Röthig reflektiert: „Wir haben zwei Laufeinheiten gemacht und dazu ein paar Stabilitätsübungen eingebaut.“
Wenig überraschend liegt das vor allem am Platz des SV, der schon beim vergangenen Heimspiel stark unter dem Wetter litt und durch den plötzlichen Wintereinbruch nicht besser wurde. Trotzdem hofft Röthig darauf, dass das verbleibende Heimspiel gegen den SG Hickengrund stattfinden kann: „In der nächsten Woche soll es ja wieder sonniger und auch wärmer sein, sodass ich schon glaube, dass wir das letzte Heimspiel des Jahres noch austragen werden können.“
Dass beim TSV Aue-Wingeshausen kein Training stattfindet, hat laut Angreifer Maximilian Schreiber weniger mit dem Wetter, sondern mehr mit dem spielfreien Wochenende zu tun: „Wir haben derzeit einige kranke oder angeschlagene Spieler in der Mannschaft, deshalb nutzen wir die spielfreie Woche vor allem zur Regeneration.“ Während das für die einen natürlich das Schonen der müden Knochen bedeutet, arbeitet der Rest am Teamgeist, wie Schreiber erklärt: „Wir machen am Freitagabend noch einen Mannschaftsabend und starten dann nächste Woche wieder ins Training.“
Schaut man in die unteren Kreisligen, so sieht es anders aus. Der FC Benfe ließ das Training am Mittwoch sausen, Freitag soll alles seinen gewohnten Gang gehen. Trainer Gerrit Blecher erklärt: „Wir haben viele Angeschlagene, deswegen haben wir Mittwoch nicht trainiert. Ich denke, dass wir die Runde noch zu Ende spielen und deshalb werden wir am Freitag normal trainieren.“ Anders sieht es bei seiner Konkurrenz aus. Bei den Sportfreunden Edertal II gibt es trainingsfrei, ein paar Fußballverrückte der zweiten und dritten Mannschaft trafen sich jedoch für zwei kleine Einheiten in der Soccerhalle. So geht jeder auf seine Art mit der Witterung um. Der Winter macht eben, was er will. fk