Siegen. 135 Mitglieder sind über positive Entwicklungen beim Fußball-Oberligisten erfreut. Beifall aus dem Plenum. Der Etat steigt auf 1,5 Millionen Euro.
Das „Sportfreunde-Schiff“, das der Vorsitzende Roland Schöler auf der Jahreshauptversammlung des vergangenen Jahres in der Siegener Bismarckhalle bildlich aufs Wasser setzte, ist auf hoher See angekommen. Mit dieser frohen Botschaft begrüßte der Vorsitzende die 135 Mitglieder am Mittwochabend am selben Ort. Er verdeutlichte die Entwicklung anhand von Zahlen. So sei die Mitgliederzahl von 760 innerhalb eines Jahres auf 801 gestiegen. „Mal sehen“, so Schöler hoffnungsvoll, „vielleicht sind wir in einem Jahr wieder vierstellig.“ Die Zahl der Sponsoren ist gestiegen, der Zuschauerschnitt bei den Oberliga-Heimspielen ist auf über 2000 angewachsen, die Zugriffszahlen in den Sozialen Medien haben die Millionengrenze deutlich passiert. „Wir haben viel erreicht, aber wir haben auch noch einiges vor uns“, beschreibt er eine durchaus rosig zu nennende Zukunft. Und die Mitglieder in den gut gefüllten Reihen nahmen das erfreut zur Kenntnis.
Denken wir uns acht Jahre zurück, als Regionalliga-Abstieg und zweite Insolvenz das Sportfreunde-Schiff in gewaltige Schieflage gebracht hatten, beherrschen jetzt ganz andere Töne den Abend, der nach 70 harmonischen Minuten schon wieder endete. Diskussionsstoff gab es, verglichen mit den sieben Stunden ein paar Tage zuvor „Auf Schalke“, nicht. Schöler betonte, den „super guten Griff“, den der Verein mit der Verpflichtung von Matthias Georg zum hauptamtlichen Geschäftsführer getätigt habe und verdeutlichte damit die auf den Weg gebrachte Professionalisierung. Gleichzeitig hob er hervor, dass die deutlich gestiegene Zahl der Ehrenamtler vom gesunden Vereinsleben zeuge.
Der erfolgreiche sportliche Weg lässt sich an den Tabellenständen der ersten Mannschaft in der Oberliga und der Jugend-Teams in den U17- und U19-Westfalenligen ablesen. „Wir sind auf einem guten Weg“, ließ der Vorsitzende verlauten. Das Wort „Regionalliga“ nahm zwar niemand auf dem Podium in den Mund, aus den Köpfen der Mitglieder aber lässt sich ein sehnlichst erhoffter Aufstieg nicht verbannen.
In Sachen Vorstandsämtern gab es im Prinzip keine Veränderung, die Spitze um Roland Schöler, Frank Weber, Wolfgang Cavelius, Jan Patrick Meyer und Rainer Meckel stand nicht zur Wahl. Einzig Jugendleiter Patrice Jazbinsek wurde für zwei weitere Jahre bestätigt. In die Führungsriege aufgenommen wurde mit dem Sportlichen Leiter der Nachwuchsabteilung, Luca D‘Aloia, ein weiteres Vorstandsmitglied.
„Mal sehen, vielleicht sind wir in einem Jahr wieder vierstellig.“
Finanzvorstand Jan Patrick Meyer ging auf Einnahmen und Ausgaben gar nicht groß ein, verdeutlichte am auf 1,5 Millionen Euro angestiegenen Etat (zuvor 970.000) aber das stark gewachsene Budget. Der größere Zuschauer-Zuspruch und die um fast 40 Prozent vergrößerte Sponsorenzahl hätten es möglich gemacht. „Alles ist solide geplant“, schloss er in seine Ausführungen.
Und als dann noch Trainer Thorsten Nehrbauer das Mikrofon ergriff und vom „Potenzial, mit dem noch einiges zu erreichen“ sei, sprach, war das gleichsam die Art Schlusswort, das die Sportfreunde-Familie frohen Herzens mit auf den Heimweg nahm.
Die Ehrung langjähriger Mitglieder rundete die Versammlung ab. Die Ehrenratsmitglieder Helmut Mann und Uli Hermann sind seit 75 bzw. 70 Jahren dabei, Siegfried Brey bringt es auf 60 Jahre. 45 Jahre ein Sportfreund ist Michael Namislo, Hans-Joachim Velten gehört seit 40 Jahren dem Verein an. Sibylle Nies, Franziska und Toni von Bovert sowie Timo Latsch wurden für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.