Schameder. Die Seniorinnen-Mannschaft des SV Schameder ist mit dem TuS Dotzlar in einer Spielgemeinschaft. Der SVS will zugleich ein altes Thema aufleben lassen.
Der SV Schameder rüstet sich fußballerisch für die Zukunft. Nicht etwa bei der strauchelnden A-Liga-Mannschaft der Männer, sondern bei den B-Juniorinnen. Denn trotz der Spielgemeinschaft mit dem TuS Dotzlar in der Fußball-A-Liga der Frauen sind sich die Verantwortlichen des SVS der Tatsache bewusst, dass es so mit der Jugendauslese nicht weitergehen kann.
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„Spätestens mit dem Ablauf der vergangenen Frauenfußballsaison und dem unumgänglichen Weg der Spielgemeinschaft mit dem TuS Dotzlar in dieser Spielzeit, hat man beim SV Schameder die Problematik in die Hand genommen und arbeitet wieder verstärkt am ‚Projekt Zukunft‘“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung hat der Verein deutlich gemacht, dass er für den Frauenfußball in Schameder kämpfen werde. Mit zwei Identifikationsfiguren des Vereins soll dieses Vorhaben gelingen. Beide sind bekannte Gesichter am Flugplatz. Carsten Weyand und Jan Kevin „Knitter“ Knebel sollen das Vorhaben künftig vorantreiben. Der frühere Landesliga-Wegbereiter und der aktuelle Sportliche Leiter des SVS kümmern sich künftig um die Spielerinnen. Vor allem für Weyand ist es eine Herzensentscheidung, den Mädels das Fußballspielen nahezubringen.
„Am Anfang hatten wir sechs Spielerinnen, damit konnten wir zumindest anfangen. Inzwischen sind wir 15 Spielerinnen.“
„Die Seniorenmannschaft hat vom Nachwuchs gelebt. Als es eingeschlafen ist, hatten wir keine Jugendmannschaft mehr und zwischenzeitlich gab es keine Kreisliga A für die Mädchen. Da fehlte dann die Perspektive“, umschreibt Weyand die Situation. Der Nachwuchs sei vergessen worden und das habe sich so lange hingezogen, bis „nichts mehr da war“.
Die Perspektive für die Damenmannschaft, die zwischenzeitlich nur noch acht Spielerinnen gezählt hatte, sei nicht mehr gegeben gewesen. „Dementsprechend wurde die Spielgemeinschaft mit Dotzlar ins Leben gerufen. Dotzlar hat eine B-Jugend-Mannschaft hintendran, die in der Kreisliga A spielt“, schildert Weyand.
Auf der Jahreshauptversammlung des SV Schameder habe der Vorstand dann beschlossen, den Versuch zu wagen. „Wir haben eine Trainingsgruppe aufgestellt und wollen in der kommenden Saison eine B-Jugend-Mannschaft stellen. Am Anfang hatten wir sechs Spielerinnen, damit konnten wir zumindest anfangen. Inzwischen sind wir 15 Spielerinnen“, sagt Weyand.
Es sei noch zu früh, zu sagen, ob eine B-Juniorinnen-Mannschaft aus der Trainingsgruppe entsteht. Derzeit wird zweimal in der Woche trainiert, zu Beginn nur am Montag. Doch die Planungen sind klar. „Wir wollen in Birkelbach einen Hallentermin bekommen und dort in die Halle gehen. Einige Spielerinnen sind aus dem Jahrgang 2012 und noch recht jung. Die können jedoch dann vier Jahre in der Altersklasse spielen“, führt der Verantwortliche aus.
Zwei Spielerinnen aus dem Jahrgang 2009 könnten noch ein Jahr in der B-Jugend-Mannschaft mitmischen. Weitere Spielerinnen hat Weyand bereits im Blick. „In Erndtebrück und Feudingen spielen noch Mädchen in der C-Jugend bei den Jungen. Da bin ich dran, dass ich die nach Schameder zu unseren B-Juniorinnen hole. Ich gehe mal davon aus, dass wir eine Neuner-Mannschaft melden können“, zeigt sich der Coach optimistisch. Ein gutes Gefühl sei bei ihm nach eigenen Angaben auf jeden Fall vorhanden.
Er sieht die neu entstehende Mannschaft aber nicht als Konkurrenzprodukt zur Dotzlarer B-Jugend oder gar als Konkurrenzmodell zur Seniorenmannschaft. Über den Zusammenschluss hat Weyand eine klare Meinung. „Grundsätzlich war der Gedanke im Sommer richtig, weil beide Mannschaften personelle Probleme hatten. Dotzlar hätte vermutlich keine Mannschaft an den Start gekriegt, Schameder sowieso nicht. Wie sich das jetzt entwickelt, das muss man jetzt mal sehen.“ Seine Mannschaft sieht er als Angebot für die Spielerinnen, die Interesse an Fußball haben. Trainiert wird montags von 17.30 Uhr bis 19 Uhr auf dem Sportplatz unterhalb des Flugfeldes.