Ebenau. Karla Mengel vom FC Ebenau arbeitet als Krankenschwester und schnürt in der Freizeit die Fußballschuhe. Warum nur der Schichtplan sie stoppen kann.
Karla Mengel vom FC Ebenau ist derzeit das Aushängeschild der Fußball-A-Liga der Frauen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Die 24-Jährige aus Bad Berleburg hat das Fußballglück momentan gepachtet. Mit dem FCE schießt sie die Liga kurz und klein und auch die Chemie zwischen Coach Nicolas Loerkens und den Spielerinnen passt wie die Faust aufs Auge. Der 11:0-Erfolg gegen die SG Dotzlar-Schameder hat dem Lauf der Ebenauer nicht geschadet, im Gegenteil.
Auch interessant
Ganze neun (!) Tore hat Mengel beigesteuert. Etwas, was für die 24-Jährige nicht alltäglich ist, wenngleich sich die Teamkolleginnen über die starke Leistung ihrer Mitspielerin freuen. „Auch wenn wir in der Liga schon mal recht hoch gewinnen, verteilen sich die Tore bei uns recht gut auf alle. Aber es war etwas Besonderes, gerade auch, weil es im Derby passiert ist“, sagt sie. Der Saisonverlauf läuft aus Ebenauer Sicht nach Maß. Auch dank Mengel und ihren Teamkameradinnen.
„Am Wochenende gegen Dotzlar-Schameder hatte ich Nachtdienst und vor dem Spiel nur zwei Stunden Schlaf. Da war ich umso überraschter, dass das dann mit den neun Toren so gut geklappt hat.“
Vor dem Spiel habe Nervosität dominiert, vor allem aufgrund der Unberechenbarkeit der Gegnerinnen. Doch nach dem zwischenzeitlichen 5:0 habe die Entspannung eingesetzt. „In der zweiten Hälfte haben wir neuen Spielerinnen bei uns Spielzeit gegeben und wir haben das Derby als Mannschaft souverän gemeistert. Ich war froh, dass ich die Tore gemacht habe und einen so guten Tag hatte“, resümiert Mengel.
Dreischicht-Betrieb als Krankenschwester sorgt bei Ebenaus Knipserin Karla Mengel für kurze Nächte
Denn vor dem besagten Match gegen die SG Dotzlar-Schameder hat sich die 24-Jährige mit einer kurzen Nacht herumgeschlagen. Mengel ist Krankenschwester und arbeitet im Dreischicht-Betrieb. Das hat auch Auswirkungen auf ihren fußballerischen Alltag. „Jedes zweite Wochenende bin ich am Arbeiten. Ich bin froh, wenn ich einmal in der Woche Zeit für meine Freunde habe“, sagt sie und ergänzt, dass sie es meist nur einmal die Woche zum Training schafft. „Zweimal ist dann eher selten“, spricht sie über ihre Trainingsbeteiligung.
Auch interessant
Den Spieltags-Sonntag dann mit der Arbeit zu verbinden, das bedeutet für Mengel vor allem viel Koordinationsarbeit. „Am Wochenende habe ich das große Glück, dass meine Kollege nett sind und meine Chefin recht entspannt ist, sodass ich viele meiner Dienste tauschen kann. Ich mache etwa eine Frühschicht und gehe dann zum Spiel oder absolviere eine Spätschicht, wenn das Spiel morgens um elf ist“, spricht Mengel über ihre Routine.
Sie verrät noch etwas zum Spiel gegen die SG Dotzlar-Schameder: „Am Wochenende gegen Dotzlar-Schameder hatte ich Nachtdienst und vor dem Spiel nur zwei Stunden Schlaf. Da war ich umso überraschter, dass das dann mit den neun Toren so gut geklappt hat. Beruf und Hobby sind vereinbar, aber ich kann nicht 100 Prozent geben und auch nicht 100 Prozent da sein.“