Erndtebrück. Wanne-Eickel: verloren. Obercastrop: verloren. Der Geist vom Heimsieg gegen Herne ist verflogen. Nun kommt Aufsteiger Hohenlimburg zum Kellerduell.
Es ist wieder einmal beim Fußball-Westfalenligisten TuS Erndtebrück wie so oft, eigentlich seit Saisonbeginn. Auch bei dem auf Samstag (16.30 Uhr) vorgezogenen Auftritt des 13. Spieltags im Kellerduell gegen den Aufsteiger SV Hohenlimburg ist es das allererste Ziel für den Tabellenletzten vom „Pulverwald“: endlich die Trendwende zum Guten zu schaffen.
Auch interessant
In den bisherigen zwölf Partien hat die Mannschaft von Trainer Mounir Saida lediglich einmal gewonnen, steht seit dem 4. Spieltag am Ende des Klassements. Die Mini-Erfolgsserie aus dem 1:1 beim Oberliga-Absteiger und Spitzenreiter TSG Sprockhövel und der darauf folgenden Sieg-Premiere gegen den damaligen Tabellenvierten Westfalia Herne liegt nun schon wieder drei Wochen zurück. Es folgten neuerliche Niederlagen: 0:1 beim DSC Wanne-Eickel und in der Vorwoche 1:2 gegen den Großkreutz- und da Silva-Club Wacker Obercastrop.
„Wir müssen in der Abwehr aggressiver verteidigen und vorne die Bälle reinmachen, ganz einfach.“
Und so wird Coach Saida nicht müde, auch vor dem bereits drittletzten Spiel in der Hinrunde seine Anforderungen an das TuS-Personal zu wiederholen: „Wir müssen in der Abwehr aggressiver verteidigen und vorne die Bälle reinmachen, ganz einfach.“
Auch interessant
Dabei sprechen die nackten Zahlen der Tabelle im Grunde für die Erndtebrücker Hintermannschaft. Ausgerechnet das „Schlusslicht“ stellt mit 20 Gegentoren die drittbeste Verteidigung der Westfalenliga. Weniger Tore als die Wittgensteiner ließen bislang nur Tabellenführer Sprockhövel (12 Gegentore) sowie dessen unmittelbares Verfolger-Trio und der Holzwickeder SC mit jeweils 17 Treffern zu.
Der TuS Erndtebrück macht immer wieder dieselben Fehler - und verbaut sich damit Zähler
Nur, selbst „ein, zwei Fehler, die den Gegner auf die Siegesstraße bringen“ (Saida) fallen eben in der Abwehr besonders ins Gewicht, geben einem Spiel eine andere Richtung. „Je länger es 0:0 steht“, sagt auch Saida, „desto größer ist die Chance, dass man ein Gegentor bekommt und verliert.“ Daher sei es für Erndtebrück so gefährlich, erklärt der TuS-Trainer, „dass unsere Spiele oft bis zum Ende offen sind“. Sechs der acht Niederlagen endeten für das Team von der Eder mit nur einem Tor Rückstand.
Auch interessant
Es krankt in Erndtebrück also offensichtlich an der Chancenverwertung. Auch da spricht die Tabelle Bände: Elf Treffer hat die TuS-Equipe bislang erzielt. Nur der Vorletzte, der SV Sodingen, ist schlechter bei seiner Ausbeute. Die Wittgensteiner lassen zu viele ihrer Chancen ungenutzt. Saida hat nachgezählt: „Von der Zahl der herausgespielten Chancen sind wir unter den Top zwei der Liga.“
Seine Spieler machten jedoch aus acht Möglichkeiten nur ein Tor. Und das in aller Regel durch Elmin Heric, wie in der Vorwoche, als er gegen Obercastrop seine Mannschaft mit seinem vierten Saisontor per Foulelfmeter in Führung brachte. Saida betont allerdings: „Wir dürften uns nicht nur auf Elmin verlassen.“ Auch die anderen Spieler seien gefordert, wie Kaito Nakamura oder Are Wolzenburg, die gegen Wacker den Ball aus aussichtsreicher Position eben nicht im gegnerischen Netz unterbrachten.
Wird die 4-3-3-Formation der Schlüssel zum Erfolg für den TuS Erndtebrück
Gegen Hohenlimburg vertraut Saida auf Taktik und Personal aus den vergangenen Wochen. Anlass für Veränderung sieht er derzeit nicht. Im defensiven, kompakten 4-3-3-System „fühlt sich die Mannschaft wohl“. Und jenseits der ersten Elf dränge sich gerade kaum ein Spieler für die Startformation auf.
Auch interessant
Allein Defensiv-Organisator Benedikt Brusch, dessen Position nach einer Krankheitspause aber nun von Simon Mack blockiert ist. Am Mittwoch verlor Erndtebrücks „zweiter Anzug“ beim Spitzenreiter der U19-Westfalenliga, den Sportfreunde Siegen, mit 2:3, lag nach 38 Minuten schon mit 0:3 hinten, ehe Shion Ueno (57.) und Mack (72.) aus der „Ersten“ zumindest noch den Anschluss herstellten.
Spielgestalter Ahmad Ibrahim, der sich bei einem Auftritt in der zweiten Mannschaft verletzt hat, steht in dem „extrem wichtigen Spiel“ gegen den Aufsteiger aus dem Sauerland beim TuS nicht zur Verfügung. Ebenso Fuad Dodic (Leistenverletzung). Derweil ist Admir Terzic (Rückenprobleme) am Montag wieder ins Training eingestiegen. „Wir wollen ihn langsam aufbauen“, mahnt Saida allerdings.
Ende September war der Kapitän und Innenverteidiger bereits aus seiner Verletzungspause zurückgekehrt, musste beim 1:4 gegen den Lüner SV aber schon nach 59 Minuten wieder ausgewechselt werden. „Wir haben ihn zu früh wieder reingeworfen“, sagt Saida und räumt selbstkritisch ein, „da haben wir einen Fehler gemacht.“