Bad Berleburg. Marie Homrighausen spielt beim VfL Bad Berleburg in der Volleyball-Bezirksliga. Die 19-Jährige kennt vor allem ihren Trainer gut: ihren Vater.

Marie Homrighausen spielt leidenschaftlich gerne Volleyball. Das sagt sie selbst über sich. Die 19-Jährige mischt bei der Bezirksliga-Mannschaft des VfL Bad Berleburg mit. Seit dem achten Lebensjahr pritscht und baggert sie das Spielgerät über das Netz. Doch um ein Haar hätte sich die Angelegenheit anders entwickelt. „Ich habe in Berleburg Leichtathletik gemacht. Ich habe 2013 mit beidem, also Volleyball und Leichtathletik, angefangen“, erzählt Homrighausen.

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Eine Freundin, die bereits Volleyball spielte, fragte nach, ob sie mitmachen wolle. „Meine Schwester hatte bereits Volleyball gespielt und mein Papa war damals schon im Trainerteam“, erzählt die 19-Jährige. Durch die Familie und Freunde fand sie den Weg zum Volleyball. Doch plötzlich war es viel Sport auf einmal, wie sie reflektiert.

„Ich habe den Sommer genutzt, um Leichtathletik zu machen und habe im Winter Volleyball gespielt. Ich hatte die Doppelbelastung, aber als Kind ging das. Die Trainings haben sich jedoch überschnitten. Ich war montags und mittwochs beim Leichtathletik und mittwochs und freitags beim Volleyball. Am Mittwoch habe ich dann spontan entschieden, wo ich hingehe“, erinnert sie sich. Irgendwann reichte es ihr.

Während der Corona-Pandemie entscheidet sich Marie Homrighausen endgültig für die Liebe zum Volleyball

Während der Corona-Pandemie entscheidet sich Homrighausen dafür, dem Teamsport mehr Zeit zu widmen und hört mit Leichtathletik auf. „Die Gruppe der Leichtathleten hatte sich dann auch in der Pandemie aufgelöst und danach habe ich mich nur noch dem Volleyball gewidmet“, erzählt sie.

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Passend dazu absolviert Homrighausen während der Pandemie ihr Abitur und nutzt die Zeit, um sich auf die Schule zu konzentrieren. Zudem sieht sie in der Entscheidung einen großen Vorteil. „Mich nur auf einen Sport zu spezialisieren, sorgt dafür, dass ich bessere Leistungen erziele.“ Seit dem vergangenen Jahr macht die 19-Jährige eine Ausbildung bei Regupol in Berleburg.

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Und in dieser Spielzeit kommt eine Neuerung auf Homrighausen zu. Eine, die sie gar nicht schlecht findet. „In dieser Saison ist mein Papa der Trainer geworden. Er war phasenweise auch schon in der vergangenen Saison unser Betreuer. Er hat viel mit Volleyball zu tun und hat auch schon in den vergangenen zehn Jahren viel gemacht, etwa die zweite Mannschaft betreut“, sagt Homrighausen.

Das Thema Volleyball sei in der Familie immer präsent. „Wenn ich vom Training kam, wusste er alles von der Mannschaft. Wir haben alles kommuniziert“, sagt sie. Sie sehe es sehr positiv, dass Vater Uwe der Trainer ist. „Man verbringt mit seinem Papa eine ganz andere Zeit. Dadurch, dass ich keine Kapitänin bin, ist es etwas anders.“

Taktikbesprechung bei den Volleyballerinnen des VfL Bad Berleburg: Coach Uwe Homrighausen instruiert sein Team.
Taktikbesprechung bei den Volleyballerinnen des VfL Bad Berleburg: Coach Uwe Homrighausen instruiert sein Team. © Verein | Verein

Anders? Inwiefern anders? „Wir halten das alles relativ getrennt. Klar, will er mal meine Meinung wissen, aber was die Aufstellung angeht, überlasse ich alles ihm. Ich will da nicht reingrätschen. Ich finde das auch nicht richtig, dass das Tochter-Vater-Verhältnis da künstlich aufgespielt wird oder Einfluss auf das Team hat“, reflektiert die 19-Jährige.

Vater Uwe ist Trainer der Bezirksliga-Mannschaft - und damit auch von Tochter Marie Homrighausen

Die Mannschaft, in der Tochter und Vater Homrighausen mitmischen, ist eine recht junge. Die jüngste Spielerin ist 16, die älteste 24. „Grundsätzlich erhoffe ich mir, dass wir besser abschneiden als im vergangenen Jahr“, sagt Homrighausen. Zunächst stieg der VfL in die Landesliga ab, später dann in die Bezirksliga. Indizien, dass sich die Lage ändert, sieht die 19-Jährige ebenfalls. „Wir sind eingespielter als in der vergangenen Saison. Jede von uns hat sich verbessert. Wenn man nicht weiterkommt, macht der Sport keinen Spaß“, fasst sie zusammen.

Der Weggang von Lara Böttger sorgt dafür, dass sich das Team neu sortieren musste. „Wir brauchen ein paar Anläufe, bis wir richtig in der Saison drinnen sind. Unser erster Sieg hat unser Selbstbewusstsein gestärkt. Wir trainieren sehr viel und dann ist es enttäuschend, wenn man keinen Sieg holt“, sagt Homrighausen. Natürlich, ergänzt die Volleyballerin, habe Vater Uwe einen gewissen Anspruch an seine Tochter. Einen, den sie auch selbst an sich hat. „Am Ende überwiegt der Ehrgeiz von unseren beiden Seiten, das passt schon so.“