Siegen-Wittgenstein. In zehn Partien muss die Birkelbacher Reserve in der C-Liga gegen Teams ran, die von oben verstärkt werden. Ist das unglücklicher Zufall oder Kalkül?

Es ist mehr als ärgerlich für die Spieler der Sportfreunde Birkelbach II. Die Reserve des Fußball-A-Ligisten, die nach dem Abstieg in der vergangenen Saison in der C-Liga kicken, sehen sich einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert. „Berleburg, Feudingen, Eckmannshausen, Hilchenbach II und Banfe haben alle spielfrei, wenn wir gegen die Zweite oder bei Hilchenbach gegen die dritte Mannschaft spielen. Das sind also 10 von 26 Spielen, bei denen die Mannschaften mit vier Spielern von oben verstärkt können. Das ist natürlich sehr bitter“, sagt Spielertrainer Jonah Stremmel.

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Spieler, die bereits in der Vorwoche „runtergespielt“ wurden, können ebenfalls zum Zug kommen. Dass die Sportfreunde Birkelbach von diesem Phänomen betroffen sind, ärgert Stremmel. „Ich glaube, keine andere Mannschaft in der C-Liga spielt gegen eine Mannschaft, deren Erste frei hat. Leider ist es so, dass jeder Spieler mit ein bisschen mehr Qualität das Spiel in der C-Liga verändert“, sagt der Spielertrainer.

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Ein Blick in den Spielplan offenbart, dass Stremmels Aussagen korrekt sind. „Wenn es dann in der Häufigkeit vorkommt und immer nicht mal nur oder zwei Spieler runterkommen, dann verzerrt es für mich schon den Wettbewerb. Den anderen Mannschaften kann ich da keinen Vorwurf machen, wir würden es ja genauso machen. Von der Einteilung her ist das aber äußerst unglücklich.“

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Fakt sei auch, dass die Reserve der Sportfreunde Birkelbach sich dieser Situation annehmen werden, sich nicht beschweren wollen und alles geben werden, um in den Spielen zu punkten. Dennoch sagt Stremmel abschließend: „Das sollte alles eigentlich nicht passieren und es ist bitter für uns.“

„Das sollte alles eigentlich nicht passieren und es ist bitter für uns.“

Jonah Stremmel
Spielertrainer Sportfreunde Birkelbach II

Doch was sagt der Kreisfußballausschuss dazu, dass möglicherweise in der Fußball-C-Liga eine Wettbewerbsverzerrung vorliegt?

Jürgen Gieseler in Funktion als Vorsitzender des Kreisfußballausschusses verneint jegliche Absicht, was die Spielansetzung angeht. „Das ist unglücklich und am Ende reiner Zufall. Die Schlüsselzahl entscheidet am Ende über die Ansetzung. So viele Schlüsselzahlen haben wir nicht, es sind nur 16. Wir müssen immer schauen, dass wir Doppelbelegungen auf Feldern ermöglichen, damit es für die Vereine einfacher wird, das zu organisieren“, sagt Gieseler auf Nachfrage dieser Redaktion.

„Das kommt alle zehn bis 15 Jahre mal vor. Das ist aber wirklich reiner Zufall und keine Willkür oder Absicht.“

Jürgen Gieseler
Vorsitzender Kreisfußballausschuss Siegen-Wittgenstein

Paragraf elf der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes (WFV) sage klar, dass nur vier Spieler „von oben“ eine Reserve verstärken dürfen und davon zwei unter 23 Jahre alt sein müssen. „Es gab in der Vergangenheit mal die Situation, wie sie jetzt bei den Sportfreunden Birkelbach II der Fall ist. Das kommt alle zehn bis 15 Jahre mal vor. Das ist aber wirklich reiner Zufall und keine Willkür oder Absicht“, sagt der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses abschließend.