Birkelbach. Fußball-A-Liga: Die Ullmann-Elf ist stark in die Saison gestartet und die Kritiker sind verstummt. Warum das nicht überrascht, verrät Fabian Hansmann.
Prognosen haben so ihre Krux – besonders wenn sie Leute aufstellen, die nicht die vollen Informationen des zu vorhersagenden Themas besitzen. So verhielt es sich offenbar auch bei der Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Fußball-A-Ligisten Sportfreunde Birkelbach, denen viele Experten ein schweres Jahr andichten wollten.
Allem voran der dünne Kader wurde als Referenz herangezogen, um die Elf von Neu-Trainer Oliver Ullmann in unruhiges Fahrwasser zu reden. Die letzte Spielzeit an der Mehrzweckhalle hatte zudem Höhen und Tiefen – besonders der damalige Saisonstart misslang den Blau-Gelben.
„Schon in der letzten Saison hat man gesehen, welchen Charakter und Qualität das Team hat, wenn alle Verletzten wieder an Bord sind.“
Nun sind die ersten vier Spieltage der Saison 2024/25 in den Büchern und von diesen prophezeiten Problemen ist bei den Sportfreunden aus Birkelbach nichts zu merken. Zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage lesen sich als Statistik mehr als ordentlich, zudem wurden der Klassenkonkurrent aus Edertal mit 4:1 aus dem Pokal gefegt.
„Ich weiß gar nicht, ob das so überraschend ist“, schmunzelt Fabian Hansmann, Stürmer der Birkelbacher, über die Frage, ob er selbst mit einem so positiven Saisonstart gerechnet hätte. „Schon in der letzten Saison hat man gesehen, welchen Charakter und Qualität das Team hat, wenn alle Verletzten wieder an Bord sind.“
Und das ist momentan beim SFB der Fall, der Stammkader steht Trainer Ullmann nahezu ausnahmslos zur Verfügung. War der Derbysieg über den TSV Aue-Wingeshausen noch knapp, setzte man gegen den Aufstiegsaspiranten Freier Grund durch einen 4:3-Erfolg ein Ausrufezeichen. Es folgte besagtes Pokalspiel gegen Edertal und ein 2:2-Unentschieden gegen die SpVg Niederndorf, ebenfalls ein Team für die oberen Tabellenregionen.
„Es ist schön, dass sich unsere mannschaftliche Geschlossenheit auch in den Ergebnissen niederschlägt. Teilweise waren das sehr gute Leistungen von uns“, versichert Hansmann, der bis dato zwei Treffer beisteuern konnte. Der großgewachsene Jungspund ist ohnehin in gewisser Weise das Paradebeispiel für das Sinnbild „aus der Not eine Tugend machen“.
Denn der 21-jährige Schlacks ist eigentlich gelernter Innenverteidiger, stürmt aber momentan in vorderster Front. „Ich fühle mich im Zentrum zuhause. Die Abläufe als Stürmer werden immer besser. Gegen Niederndorf habe ich das Spiel allerdings wieder als Innenverteidiger beendet.“
Bereitschaft, wenn Not am Mann ist: Das könnte das Motto der Sportfreunde Birkelbach derzeit sein. Jeder füllt die ihm gegebene Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen aus, die Gemeinschaft ist Trumpf an der Mehrzweckhalle – und ist sicher auch ein großer Grund für den gelungenen Auftakt in der A-Liga.
„Wir wissen, welche Qualitäten der Gegner hat. Wenn man sie spielen lässt, dann sind sie extrem stark.“
Nun wartet am Wochenende das Heimspiel gegen den Siegener SC auf die Blau-Gelben. Die Charlottentaler, in den letzten Jahren immer lange im Bezirksliga-Aufstiegsrennen vertreten, schwächeln derzeit, haben nur einen Sieg aus den ersten vier Spielen geholt. „Das ist tückisch für uns. Wir wissen, welche Qualitäten der Gegner hat. Wenn man sie spielen lässt, dann sind sie extrem stark“, ordnet Hansmann ein, schiebt aber hinterher: „Aber wir sind gut drauf und müssen uns nicht verstecken.“
Mit Prognosen zum Spielausgang will sich der 21-Jährige dann aber zurückhalten. Wohl auch, weil voreilige Vorhersagen in Birkelbach sicher nicht den besten Ruf genießen.