Feudingen/Banfe. Fördergelder sollen am Tannenwald und in Banfe in neue Kunstrasenplätze fließen. Dabei verfolgen die Vereine unterschiedliche Herangehensweisen.
Das Hoffen und Daumendrücken der Sportvereine des Stadtgebiets Bad Laasphe hat sich kurz vor Weihnachten – allem Anschein nach – ausgezahlt. Denn gleich sechs Sportvereine der Kurstadt können sich voraussichtlich über 300.000 Euro aus dem Fördertopf „Moderne Sportstätten 2022“ freuen. Die Fußballvereine SV Feudingen und VfB Banfe planen, mit ihren Zuschüssen demnächst einen neuen Kunstrasen-Belag aufzubringen. Die Herangehensweise beider Vereine ist dabei jedoch grundlegend unterschiedlich.
Das Tannenwaldstadion
Rund 123.000 Euro werden dem SV Feudingen zur „Renovierung“ des Tannenwaldstadions zur Verfügung gestellt. Dabei gilt der Fußballverein allerdings nur als Antragssteller, denn eigentlich profitieren von diesen Fördermaßnahmen gleich mehrere Vereine. Der TV Feudingen, der SV Feudingen und der TuS Volkholz werden für ihre gemeinsame Sportanlage nämlich vom „Förderverein Tannenwaldstadion“ vertreten. Platzpflege, Instandhaltung, Säuberung und Reparaturarbeiten werden von diesem Förderverein übernommen. Da der jedoch nicht zum Landessportbund (LSB) gehört, musste der SV Feudingen quasi die Schirmherrschaft für den Förderantrag übernehmen. Das bezuschusste Geld werden allerdings der Tannenwaldverein nun nutzen, um das Stadion der drei Trägervereine zu erneuern.
2022 rollen die Bagger an
„Wir haben quasi nur repräsentativ den Antrag gestellt. Das Kunstrasenprojekt ist aber die Idee aller Trägervereine. Wir haben großes Glück, dass der Förderverein Tannenwaldstadion sich so liebevoll um den Sportplatz kümmert. Sonst hätte die Spielfläche nie so lange durchgehalten. Zwei Jahre können wir – aufgrund der guten Pflege – also noch auf die Umbauarbeiten warten“, erklärt SV-Vorsitzender Frank Filipzik. Der 2007 gebaute Platz hätte 2022 sein „Mindesthaltbarkeitsdatum“ überschritten – ungefähr 13 Jahre hält ein Kunstrasen.
„Eine endgültige Entscheidung über das Füllmaterial des neuen Kunstrasens haben wir noch nicht getroffen, tendieren momentan aber definitiv zu Kork“, so Eckhard Sonneborn, Vorsitzender des Förderverein Tannenwaldstadion. „Ein Sandplatz ist härter und läuft sich irgendwann fest. Wir haben uns im Rheinland Kork-Plätze angesehen und waren von diesen Produkten überzeugt.“
Kork gilt inzwischen als die ökologisch beste Variante, einen Kunstrasenplatz zu befüllen, da der Kork eine geringe CO2-Belastung hat und zu 100 Prozent wiederverwendbar ist. Anders als das gängige Gummigranulat erhitzt sich Kork bei sommerlichen Temperaturen nicht und gibt keinen Geruch ab. „Die Sportanlage ist ein Fixpunkt und elementar für unsere Vereinsarbeit. Kinder und Senioren achten darauf, in welchem Zustand eine Anlage ist – dementsprechend sind wir super glücklich, dass wir die Spielfläche erneuern können“, versichert auch Filipzik. Insgesamt soll der Umbau ungefähr 205.000 Euro kosten, neben den Fördergeldern wird also viel Eigenanteil in die Platzanlage fließen.
„Ab Januar beginnen wir außerdem mit dem Bau einer Zuschauerüberdachung aus Holz auf beiden Seiten des Sportplatzes. Diese wird in Holzoptik gestaltet und ungefähr 16 Meter lang und zweineinhalb Meter tief sein. So kann man sich bei Regen auch unterstellen“, freut sich Eckhard Sonneborn abschließend. Kostenpunkt: 15.000 Euro.
Sportplatz des VfB Banfe
Der VfB Banfe hofft hingegen auf 69.000 Euro Fördermittel. Und der B-Ligist will damit ebenfalls „neues Laminat verlegen“, wie es der Vorsitzende André Becker scherzhaft ausdrückte – soll heißen: Die oberste Kunstrasenschicht soll erneuert werden. Anders als der Tannenwaldverein haben sich die Feudinger Nachbarn allerdings für einen Sandplatz entschieden.
„Bis zuletzt waren auch wir vom Kork angetan, mussten uns von der Herstellerfirma Polytan allerdings sagen lassen, dass dieses Material für unseren Platz nicht sinnvoll wäre“, so Becker, der in diesem Zuge erklärte, dass durch die hohe Lage des Sportplatzes in Banfe und den dadurch herrschenden Windverhältnissen der Kork nach kurzer Zeit eher auf dem Parkplatz als auf dem Rasen liegen würde. „Deshalb fiel die Wahl auf einen gesandeten Platz. Glücklicherweise ist unser Untergrund unter dem Kunstrasen noch in gutem Zustand, sodass wir nur die oberste Schicht erneuern müssen. Nun werden hohe Halme verlegt, die deutlich mehr stehen, als vorher“, erklärt der Vorsitzende, der mit einer Banfer Delegation extra im Frankfurter Raum unterwegs war, um sich Anlagen anzusehen und zu vergleichen. „Sandplätze sind nicht mehr wie früher. Durch die hohen Halme ist das Verbrennungsrisiko viel geringer als früher.“
Alter Kunstrasen hilft anderorts weiter
Der 2007 gebaute Sportplatz in Banfe soll dabei im kommenden Sommer ein neues Gesicht bekommen, wenn die Spielzeit 2020/21 beendet ist. „Ein Dank an unsere Rentner, die den Platz so lange gepflegt haben. Wenn der Neubau da ist, haben wir auf lange Zeit Ruhe. Und für die alte Sportplatzdecke haben wir auch schon Verwendung“, versichert Becker – und verrät, dass der „alte“ Kunstrasen an die Turnhalle in Banfe wandern soll. Vor der Halle könnten so die Volleyballer des und Turner des VfB im Freien auf dem Belag Sport treiben. Auch die Ballfangzäune sollen in Banfe erneuert werden.