Winterberg/Brachbach. Jacqueline Lölling darf sich freuen: Trotz verpasster Norm wird sie bei Olympia in Peking starten. Wer hinter den Kulissen ein Machtwort sprach.

Alexander Gassner postete bereits ein Bild von sich in der offiziellen Olympia-Kleidung des deutschen Teams. Natalie Geisenberger und etliche andere präsentierten sich ebenfalls in unter anderem knallig gelber Jacke und roter Mütze. Jacqueline Lölling verzichtete bislang darauf. Denn offiziell zittert die Skeleton-Pilotin der RSG Hochsauerland noch um ihr Ticket nach Peking. Hinter den Kulissen sieht das anders aus. Darum darf sich die Brachbacherin bereits vor der Verkündung durch den DOSB am Dienstag über ihre zweiten Olympischen Winterspiele freuen.

Lölling ohne Norm

Die Fakten sind eindeutig: Da Jacqueline Lölling in diesem Winter nur bei den Weltcups in Winterberg mit den Plätzen vier und zwei unter die Top Acht fuhr, erfüllte sie die vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) aufgestellte Olympia-Norm nicht. Zweimal eine Top-Drei-Platzierung oder dreimal eine Top-Acht-Platzierung sahen die Richtlinien vor, um eine Fahrkarte zu den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) zu erhalten.

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Hannah Neise, Skeleton-Pilotin des BSC Winterberg, knackte die Norm mit Rang acht beim Weltcupfinale in St. Moritz im allerletzten Moment, freute sich entsprechend und drückte die Daumen, dass Lölling, die nur Zwölfte wurde, über eine Ausnahmeregelung doch mit nach Peking fahren dürfe. „Ich würde es mir wünschen, dass Jacka und ich zusammen nach China fahren können. Tina, Jacka und ich sind ein gutes Team, verstehen uns gut und haben echt Spaß zusammen“, sagte die Schmallenbergerin.

Machtwort im Fall Lölling

Offiziell verkündet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Dienstag die letzten Nominierungen für das „TeamD“ in Peking. Doch hinter den Kulissen steht bereits fest: Auch Skeleton-Star Jacqueline Lölling wird in Peking auf die Jagd nach Medaillen gehen.

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    „Sie wird nominiert – und das weiß sie auch“, sagte Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des BSD, auf Nachfrage. „Es sind ja die Kriterien unseres Verbandes, die sie nicht erfüllt hat und die sehr hoch angesetzt sind“, ergänzte Schwab. Für ihn stelle sich die Frage nicht mehr, ob Lölling mit nach China fahre. „Wer es im Weltcup einmal auf den zweiten Rang geschafft hat, wer im Testrennen in Peking vor der Saison auf Platz vier gefahren ist“, sagte Schwab, „wer also um Medaillen mitfahren kann: Es wäre ja bescheuert, so jemanden nicht mitzunehmen.“

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    Jacqueline Lölling, Weltmeisterin 2017, Olympia-Zweite 2018 und insgesamt dreifache Gesamtweltcup-Siegerin, darf sich demnach auch in der aktuellen Olympia-Kleidung präsentieren – ab Dienstag.