Brachbach/Winterberg. Jacqueline Lölling steht auf Platz drei im Gesamtweltcup. Darum fehlt sie beim Finale und riskiert so, den Platz noch zu verlieren.
Sie ist amtierende Gesamtweltcupsiegerin. Sie gewann am Königssee ihr erstes Weltcuprennen in dieser Saison und untermauerte damit ihre ansteigende Form. Trotzdem verzichtet die aus Brachbach stammende Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) auf Rang drei der Gesamtwertung liegend auf das Weltcupfinale in Innsbruck. Warum sie das tut, was sie hofft - und wem sie im Zweifel die Daumen drückt.
Lölling trainiert in Altenberg
Vom 1. bis 14. Februar geht in Altenberg die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft über die Bühne. Eigentlich sollten die Titelkämpfe in Lake Placid/USA stattfinden, doch auf Grund der Corona-Pandemie verlegte der Internationale Verband IBSF sie nach Altenberg. Dorthin, wo sie auch in der vergangenen Saison ausgetragen wurden.
Jacqueline Lölling - verpasste vor Jahresfrist als Vierte das Siegerpodest.
Dieses Mal will sie erneut ein Wörtchen um die Medaillen mitsprechen und absolviert noch bis Donnerstag zusätzliche Trainingsfahrten im Eiskanal im Erzgebirge. Deshalb fehlt sie, ebenso wie Hannah Neise (BSC Winterberg), die kürzlich in St. Moritz die Junioren-Weltmeisterschaft gewann, in Innsbruck. Dadurch riskiert Lölling allerdings, den dritten Platz in der Gesamtwertung noch einzubüßen.
Wenn, dann Fernstädt
"Ich hoffe, dass ich den dritten Platz irgendwie behalte", sagte Lölling im Gespräch mit dieser Zeitung, "aber wenn die Anna sich die Kugel holt, dann gönne ich ihr das auch." 135 Punkte beträgt Löllings Vorsprung auf die mittlerweile für Tschechien startende Anna Fernstädt, 195 Zähler zurück liegt die fünftplatzierte Niederländerin Kimberley Bos. Bereits mit dem elften Platz würde Fernstädt ihre einstige Zimmerkollegin Lölling noch vom Siegerpodest verdrängen.
Flock vs. Hermann
"Wir hatten bislang ziemlich wenig Trainingsläufe in Altenberg und Platz zwei wäre für mich realistisch gesehen ohnehin nicht mehr drin", sagte Lölling, "deswegen ist die Entscheidung so ausgefallen." Der Kampf um die große Glaskugel der Damen zwischen Tina Hermann und der führenden Österreicherin Janine Flock wird hingegen bis zum Schluss gekämpft. "Ich glaube allerdings, dass der Vorsprung von Janine schon so groß ist, dass er unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen ist", sagte Lölling.
Auch Gassner fehlt
Bei den Herren steht die Endplatzierung im Gesamtweltcup übrigens schon vor dem Weltcupfinale fest. Weder Alexander Gassner (BSC Winterberg/Rang zwei) noch Martins Dukurs (1.) und Tomass Dukurs (3.) starten in Innsbruck - sie trainieren alle in Altenberg für die WM.