Erndtebrück. Videokonferenz der Erndtebrücker Sportvereine mit Bürgermeister Henning Gronau und dem Gemeindesportverband sorgt für reges Interesse.
Gut zwei Monate seien seit dem ersten Verdachtsfall in der Rettungswache Womelsdorf nun vergangen, eröffnete Bürgermeister Henning Gronau die Videokonferenz mit den Erndtebrücker Sportvereinen. Bis heute gibt es in Erndtebrück keinen Fall von Corona, und das obwohl hier überdurchschnittlich viel getestet wird. Doch neben Corona selbst ging es an diesem Abend vor allem um die Auswirkungen auf den Vereinssport und die aktuellen Möglichkeiten.
Die Vorsitzende des Gemeindesportverbandes Erndtebrück, Maria Breuer, der Ausschussvorsitzende für Soziales, Sport und Kultur, Tim Saßmannshausen, und Bürgermeister Henning Gronau luden die Vorsitzenden der Sportvereine vergangene Woche ein, um über die Vereinsarbeit in Zeiten von Corona zu sprechen. Die aktuelle Coronaschutzverordnung ermöglicht es, in einigen Bereichen wieder erste sportliche Schritte zu unternehmen. Diese neuen Chancen wurden beim Videotreffen nun auch aus Sicht der Sportler kommuniziert und diskutiert.
Auch für die Vereinsvorstände untereinander sollte diese Konferenz eine Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch bieten. „Die Probleme im Umgang mit der Verordnung sind in vielen Bereichen ähnlich. Bei der Frage, wie damit umgegangen werden sollte, kann ein gegenseitiger Austausch zielführend sein“, argumentierte Tim Saßmannshausen das Zusammentreffen zu Beginn.
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Bürgermeister Henning Gronau fasste zunächst für alle Anwesenden die zwei wichtigsten Paragraphen für das Vereinsleben zusammen: Kontaktloser Sport ist möglich, Versammlungen und Sitzung von Vereinsgremien teilweise ebenfalls. Um Strukturen und Unterstützung für mögliche, gangbare Wege zu finden, waren viele Vorstände der Einladung der Initiatoren gefolgt. „Schöner wäre es natürlich, zusammen an einem Tisch zu sitzen. Aber die digitale Alternative ist in dieser Zeit auch sehr gut“, waren sich Maria Breuer, Tim Saßmannshausen und Henning Gronau einig.
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Breuer hatte außerdem einige Informationen für die Sportler parat: Das Sportstättenförderprogramm gehe in die Endphase; die Jahreshauptversammlung im Herbst sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgesagt und die weiteren Entwicklungen werden beobachtet. Außerdem betrafen zwei weitere Punkte die Sportlerehrung, die in diesem Jahr bisher leider nicht stattfinden konnte. Diese könnte eventuell im nächsten Jahr nachgeholt werden, außerdem wurde durch den Ausschuss Soziales, Sport und Kultur für die Bekanntgabe der Nominierten eine neue Regelung gefunden, die dafür sorgt, dass zukünftig eine Bekanntgabe der Preisträger erst bei der Ehrung erfolgt.
Umsetzung im Tennis vergleichsweise leicht
Nach einigen Wortmeldungen wurde schnell klar, dass es Vereinssportarten gibt, bei denen die Umsetzung eines Konzeptes durchaus schlüssig funktioniert. So erklärte Gerhard Wörster vom Tennisclub Erndtebrück die neuen Regelungen, Maßnahmen und Wege. Gerade das Kindertraining unter den neuen Vorgaben werde „von Tag zu Tag besser“, immerhin seien Menschen „Gewohnheitstiere“, fügte er schmunzelnd hinzu.
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Doch gerade Vereine, die verschiedene Sportarten anbieten, stoßen immer wieder auf neue Schwierigkeiten, da in der Schutzverordnung keine klaren Regelungen zu den einzelnen Disziplinen verankert seien, erläutert Harald Wittig vom TuS Erndtebrück. Da die neuen Verordnungen den Vereinen nur eine sehr kurze Reaktionszeit lassen, um die Regelungen auszuführen, bevor wieder neue Richtlinien hinzukommen, könne es auch ratsam sein vorerst weiter abzuwarten, bis eindeutige Vorgaben gegeben werden. Als sehr hilfreich wurden hier die Informationen empfunden, die von Dachverbänden für verschiedene Sportarten zur Verfügung gestellt wurden.
SV Schameder und FC Benfe bieten dem ECC und EKV ihre Plätze an
Auch Henning Gronau berichtet von sehr dynamischen Regelungen seitens des Landes, die es den Vereinen derzeit schwer machen länger gültige Konzepte aufzustellen. „Wir als Gemeinde stehen bei all diesen schwierigen Fragen und Entscheidungen gerne unterstützend zur Verfügung. Diese Zeiten fordern immer mehr den Austausch untereinander. Das bieten wir – wie heute – gerne an.“
Auch der Erndtebrücker Carnevals Club und der Erndtebrücker Karnevals Verein berichteten zum aktuellen Training per Video. Durch die eingeschränkte Verfügbarkeit der Bundeswehrhalle am Hachenberg fehle hier eine Örtlichkeit für das Training des ECCs. Neben verschiedenen Vorschlägen vom Training in anderen Hallen stellte zunächst Hanjörg Dreisbach vom SV Schameder die Möglichkeit in den Raum, unter freiem Himmel zu trainieren - beispielsweise auf dem Sportplatz in Schameder. Diesem Vorschlag schloss sich auch Markus Six vom FC Benfe an und bot den Karnevalsvereinen ebenfalls an, den Sportplatz des Vereins zu nutzen. Da in Benfe momentan kein Training stattfinde, seien die Karnevalisten hier „herzlich willkommen“. Genau dieser Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft macht die Vereinslandschaft in Erndtebrück zu einer Besonderen.
Weitere Treffen denkbar
Da diese Videokonferenz einen guten Austausch mit überschaubarem Aufwand bot, ist ein weiteres Treffen dieser Art denkbar. Auch wenn das Medium sicherlich den persönlichen Austausch nicht ersetzen kann, bietet es dennoch die Möglichkeit sich direkt untereinander auszutauschen und Lösungen für die Fragen dieser Zeit zu finden.
Die Gemeinde Erndtebrück möchte diesen Austausch weiter fördern und hat aus diesem Grund als nächstes zu einem Treffen mit den Erndtebrücker Chören eingeladen.