Feudingen. Sandra Strack-Saßmannshausen, Vorsitzende des TV Feudingen, stellt fest: Der organisatorische und finanzielle Aufwand steigt enorm an.

Zu den Auflagen der Politik zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs in Vereinen erreichte unsere Redaktion ein Leserbrief von Sandra Strack-Saßmannshausen, der Vorsitzenden des TV Feudingen. Der Turnverein will bis Anfang Juni noch kein Training anbieten und bittet seine Mitglieder um Geduld. Einerseits, um trotz der im Leserbrief beschriebenen, hohen Hürden ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, aber auch, um die allgemeine Entwicklung abzuwarten. Dass Kinder „draußen“ loslegen dürfen und Kinder in Hallensportarten nicht, widerspreche zudem dem solidarischen Aspekt, den der Verein berücksichtigen will. – Der Leserbrief im Wortlaut:

„Täglich wird in den Medien über Lockerungen von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie berichtet. Bei einem Großteil der Bevölkerung scheint dies den Eindruck zu erwecken: Hurra! Endlich! Nichts wie raus und alles nachholen, was uns in den letzten Wochen verwehrt war. Jedoch sind die Maßnahmen zu den Corona-Lockerungen in der Praxis leider nicht so einfach umzusetzen, wie es doch fast ausschließlich in der Presse und den sozialen Medien dargestellt wird.

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Die politischen Entscheidungsträger feiern sich für den Erlass von Lockerungen in allen möglichen Bereichen. Doch welche konkreten Maßnahmen und Auflagen die Vereinsvorstände, Übungsleiter und Trainer in kürzester Zeit umsetzen müssen und welch große Verantwortung auf den Schultern der teilweise jugendlichen Trainer und Übungsleiter liegt – das hört und liest man nicht.

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So sollten doch im gleichen Atemzug zu möglichen Lockerungen auch die jeweiligen Auflagen und Maßnahmen genannt werden. Nur so können sich die Menschen ein reales Bild zur aktuellen Lage verschaffen. Landessportbund, DFB, DOSB und andere Sportverbände haben dazu sehr hilfreiche Informationen auf den jeweiligen Homepages veröffentlicht. Dass die Arbeit zur Umsetzung der Maßnahmen bei den Vorständen und Übungsleitern liegt, dass diese in vollem Umfang haftbar und verantwortlich sind, wird sicherlich gerade auch von der politischen Seite nicht genügend kundgetan.

Desinfektionsmittel und Anwesenheitslisten

Um die Gesundheit möglichst gut zu schützen, müssen die Vereine enorme Auflagen in kürzester Zeit umsetzen. So muss z.B. ein Hygienekonzept für alle im Verein stattfindenden Aktivitäten erarbeitet werden. Der organisatorische, finanzielle und dokumentarische Aufwand steigt für alle Verantwortlichen enorm an. Wer soll das machen? Allgemein haben es die Vereine schwer genug, alle Posten für ihren „normalen“ Bedarf ehrenamtlich zu besetzen.

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Als Hygieneausrüstung sollen Flächendesinfektionsmittel, Handdesinfektionsmittel mit Spendern, Flüssigseife, Papierhandtücher, Einmalhandschuhe sowie Mund-/Nasen-Schutz für die Trainer und Übungsleiter zur Verfügung gestellt werden. Dies ist ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor, der auf die Vereine zukommt, denn die Stadt Bad Laasphe verweist nur darauf, dass für die Umsetzung der Hygieneanforderungen die Nutzer der Sportstätten verantwortlich sind.

Das Führen von Anwesenheitslisten für jede einzelne Trainingseinheit ist zusätzlicher zeitlicher Aufwand für die Übungsleiter. Schon wieder ein dickes Paket mehr, welches den ehrenamtlich Tätigen, die ihre Freizeit opfern und sich zum Wohle der Bevölkerung einsetzen, zusätzlich aufgebürdet wird.

Sandra Strack-Saßmannshausen, Vorsitzende des TV Feudingen