Bad Berleburg. Die Suspendierung von Ahmad Ibrahim überlagerte das sportliche Geschehen am Stöppel. Gegen den SV Brilon kehrt der syrische Torjäger nun zurück.

Die 0:5-Niederlage des VfL Bad Berleburg zählte am vergangen Sonntag wegen der klaren Kräfteverhältnisse nicht wirklich zu den überraschenden Ereignissen rund um den Sportplatz auf dem Stöppel. Denn der größere Fokus lag bei der Partie des Wittgensteiner Tabellenletzten gegen den Zweiten der Fußball-Landesliga, FC Borussia Dröschede, konkret: auf der Suspendierung von Ahmad Ibrahim. Diese hatte VfL-Trainer Martin Uvira wegen einigen mannschaftsschädigenden Vorfällen des individuell besten Fußballers des Teams für ein Spiel ausgesprochen.

Für die Partie am kommenden Sonntag beim SV Brilon steht der syrische Stürmer wieder im Kader, wie VfL-Trainer Martin Uvira mitteilte: „Die Sache ist vom Tisch, wir haben uns am Dienstag zusammengesetzt und darüber gesprochen, jetzt schauen wir nach vorne.“

Ahmad Ibrahim bleibt bis zum Sommer beim VfL Bad Berleburg

Nach vorne heißt im Falle Ibrahims bis zum Sommer, denn dann trennen sich scheinbar die Wege der beiden Partien: „Ja, mein Plan ist es, komplett aus Bad Berleburg wegzugehen und woanders etwas neues aufzubauen, am liebsten würde ich ein bis zwei Ligen höher spielen“, erklärt Ibrahim im Gespräch mit dieser Zeitung. Das läge aber weniger an seiner sportlichen Situation beim VfL Bad Berleburg, sondern ist vielmehr privat bedingt.

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Überhaupt konnte Ibrahim die Aufregung um seine Suspendierung „wenig nachvollziehen“. Einen Streit mit Uvira bestätigte er, besagte Vorfälle hingegen nicht, was allerdings jetzt auch nicht mehr wichtig sei. „Natürlich war ich erstmal geschockt, dass ich nicht im Kader stand, aber letztlich ist Martin der Trainer und er trifft die Entscheidungen. Wir haben miteinander gesprochen und die Dinge ausgeräumt“, führt Ibrahim aus.

Offensiv fehlt die Durchschlagskraft

Dass der quirlige Spieler, der offensiv besonders aufgrund seiner Flexibilität und seiner unbestrittenen Fähigkeiten im „Eins-gegen-Eins“ für den VfL fast unverzichtbar ist, bewiesen die zurückliegenden Partien gegen Obersprockhövel und Dröschede. Offensiv agierte der ohne Durchschlagskraft: „Man muss natürlich auch bedenken, dass wir gegen zwei Teams von oben gespielt haben“, bemerkt Co-Trainer Marcus Goßler und verweist dafür auf die zumindest für rund 60 Minuten starke Defensivarbeit.

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Die Balance gilt es auch gegen Brilon zu finden, wobei die Duelle gegen den Sportverein aus dem Sauerland immer eine besondere Würze haben: „Dort ist es immer sehr intensiv und emotional und sie ziehen alle Register, dieses Feuer auf dem Platz müssen wir erwidern“, so Goßler, der im übrigen auch ein anderes Auftreten als in den bisherigen Auswärtsspielen (0 Punkte, 2:27 Tore) fordert: „Wir spielen nicht vor achtzigtausend Zuschauern, die dich auspfeifen, deswegen darf man diese ganze Debatte über Heim- und Auswärtsstärke nicht zählen lassen.“

Positiv bewertet Uvira die Reaktion seiner Mannschaft, die am Dienstags- und Donnerstagstraining immerhin mit 14 Spielern vor Ort war – darunter auch Ibrahim. Den Anlaufschwierigkeiten im Jahr 2020, als ihn neben der Suspendierung auch eine hartnäckige Mandelentzündung ausbremste, will er sportliche Leistungen auf dem Feld folgen lassen. Denn obwohl das Kapitel VfL Bad Berleburg im Sommer beendet scheint, liegt ihm eine gute Trennung am Herzen – Ibrahim: „Ich werde in den kommenden Monaten alles dafür tun, dass der VfL in der Landesliga bleibt.“

Ahmad Ibrahim betont, dass das Foto, dass ihn in unserem Online-Bericht zum Spiel vom vergangenen Sonntag auf der Tribüne im Kreise von Freunden zeigt, bereits in der ersten Halbzeit beim Spielstand von 0:0 entstanden ist. Dies ist ihm wichtig, da im Kontext des Endergebnisses möglicherweise der Eindruck entstanden sei, dass ihn die klare Niederlage seines VfL gegen Dröschede nicht gestört habe.